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Sega Master System

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Vorlage:Spielkonsole Infobox Das Sega Master System (kurz SMS) (japanisch: マスターシステム), ist eine Cartridge-basierende 8-bit-Videospielkonsole von Sega. Sie stand in direkter Konkurrenz zum Nintendo Entertainment System (NES). Das Maskottchen des Systems war Alex Kidd.

Geschichte

Als Nachfolger des SG-1000 Mark I und des SG-1000 Mark II wurde die Konsole unter der Bezeichnung SG-1000 Mark III 1984 in Japan vorgestellt. Im Juni 1986 wurde das System in neuem Design und unter dem neuen Namen Sega Master System auch in den USA veröffentlicht, ein Jahr nach dem Start des Nintendo Entertainment Systems (NES). Die Konsole kostete zum Verkaufsstart $200. Das Master System wurde anschließend in anderen Märkten veröffentlicht, in Japan erschien sie 1987 unter ihrem neuen Namen.

Obwohl das Master System dem NES in manchen Bereichen technisch überlegen war, konnte es sich dennoch nicht gegen dieses durchsetzen. Lediglich in Europa und Südamerika verkaufte sich die Konsole zufriedendstellend. Der mäßige Erfolg des Systems wird verschiedenen Ursachen zugeschrieben, hauptsächlich die im Vergleich zum NES geringere Anzahl erhältlicher Titel sowie das etwas spätere Erscheinen des Master Systems. Nintendos gute Beziehungen zu Drittentwicklern dürften ebenfalls nicht unerheblich gewesen sein; das Übereinkommen lief darauf hinaus, dass die Entwickler letztendlich nur Spiele für das NES entwickelten.

Japan

Das SMS war in Japan nicht übermäßig erfolgreich, da das Nintendo Famicom, das mit dem japanischen Master System konkurrierte, den japanischen Markt beherrschte.

Nordamerika

Das Master System verkaufte sich in Nordamerika nur sehr langsam. Innerhalb der ersten vier Monate wurden 125 000 Konsolen verkauft. In der selben Zeit gingen rund 2 000 000 NES-Konsolen über die Ladentheke.

Nintendo hielt zu dieser Zeit 90% des nordamerikanischen Marktes inne. Hayou Nakayama, damaliger CEO von Sega, entschied, keinen zu großen Aufwand auf vom NES dominierten Märkten zu betreiben. 1988 wurden die Master-System-Rechte in Nordamerika an Tonka verkauft, aber seine Popularität nahm weiterhin ab. 1990 hatte Sega Erfolg mit seinem Sega Mega Drive/Sega Genesis und kaufte die SMS-Rechte von Tonka zurück. Man entwickelte das Sega Master System II, eine neuere, kleinere Konsole ohne Reset-Knopf. Letzteres sollte die Kosten senken. Zudem war das Spiel Alex Kidd in Miracle World bereits integriert, so dass kein zusätzliches Modul gekauft werden musste. Später wurde es durch Sonic the Hedgehog ersetzt.

Um 1992 waren die Master-System-Verkäufe in Nordamerika praktisch nicht existent, und die Produktion wurde eingestellt.

Europa

In Europa wurde das Master System von Sega in vielen verschiedenen Ländern vermarktet, darunter sogar einige, in denen Nintendo keine Konsolen verkaufte. Die Europäer gewährtem dem SMS breite Third-Party-Unterstützung, so dass es das NES in diesem Markt übertraf. Nintendo war gezwungen, Lizenzen für einige beliebte SMS-Titel in diesem Markt zu erwerben. Das Master System erhielt in Europa Unterstützung bis 1996. Die Produktion wurde schließlich eingestellt, damit Sega sich auf den Sega Saturn konzentrieren konnte.

Australien

Das SMS unterlag dem NES in Australien, jedoch war die Niederlage nicht so vernichtend wie in Nordamerika.

Brasilien

Brasilien war einer der erfolgreichsten Märkte für das SMS. Es wurde dort von Tec Toy, Segas brasilianischem Vertrieb, verkauft. Ein Sega Master System III (und sogar ein halb-tragbares SMS VI) erschienen auf diesem Markt, und mehrere Spiele wurden für die Brasilianer übersetzt. Die Charaktere dieser Spiele wurden dem brasilianischen Publikum angepasst, zum Beispiel wurde Wonder Boy in Monster Land zu Mônica, Hauptfigur eines beliebten brasilianischen Kinderbuches von Maurício de Sousa).

Später wurden in Brasilien Game-Gear-Spiele für das Master System konvertiert, und mehrere original brasilianische Titel erschienen für das System. Tec Toy produzierte auch eine lizenzierte Version des beliebten Kampfspiels Street Fighter II für das Master System. Trotz der begrenzten Möglichkeiten der Konsole war das Spiel überraschend gut. Die Konsolenherstellung war den Brasilianern vertraut, was den Erfolg auf diesem Markt erklärt. Während der späten Tage des Master Systems in Brasilien wurden Spiele für kleine Kinder vermarktet.

Das Sega Master System wird in Brasilien immer noch produziert. Die aktuelle Version ist das "Master System III Collection". Es ist designt wie das nordamerikanische Master System II (Master System III in Brasilien), aber es ist weiß und wird mit 74 eingebauten Spielen auf einer internen ROM ausgeliefert. Weiterhin gibt es das Master System Collection Super Compact, das Super Compact Girl (in pink), das Master System Handy (eine Konsole ohne Modul-Schacht mit 27 implementierten Spielen) und das Master System Collection 105, identisch mit dem Collection 74, aber mit 105 implementierten Spielen im ROM (u.a. das vorher unveröffentlichte Woody Woodpecker).

Hardware

Die Konsole besitzt einen Modulschacht sowie einen Kartenschacht für Spiele, die auf spezielle Steckkarten veröffentlicht wurden. Die Steckkarten konnten sich auf Grund ihrer geringen Kapazität jedoch nicht durchsetzen. An der Konsole selber ist eine Pausetaste und eine Resettaste zum Neustart des Systems angebracht.

Zur Steuerung der Spiele wird ein Controller mit 2 Tasten sowie einer separaten Starttaste verwendet. Bis zu zwei dieser Controller können an die Konsole angeschlossen werden. Darüber hinaus wurde eine Lichtpistole sowie eine 3D-Brille als Zubehör angeboten.

Varianten

Das Master System wurde in seiner Geschichte mehrmals verändert. Die Änderungen betrafen jedoch hauptsächlich das Design der Konsole.

Master System II

Beim Master System II handelt es sich im wesentlichen um ein Redesign der ursprünglichen Konsole. Aus Kostengründen verzichteten die Entwickler jedoch auf den Schacht für Steckkarten sowie die Reset-Taste.

Das Master System III wird bis heute von Tec Toy exklusiv für den brasilianischen Markt produziert. Die ersten Versionen entsprachen weitgehend dem Master System II. Das System wurde jedoch später mehrmals verändert und in unterschiedlichen Varianten angeboten, beispielsweise als kompakte Version mit eingebauten Spielen und ohne Modulschacht.

Technische Daten

  • CPU: mit 3,54 MHz getakteter Z80 (8-bit-CPU)
  • Grafik: ein vom Texas Instruments TMS9918 abgeleiteter VDP (Video Display Processor)
  • 128 KB ROM
  • 64 KB (8 KB) RAM
  • 128 KB (16 KB) Video RAM
  • 32 Farben gleichzeitig aus einer Palette von 64 Farben (mit Programmiertricks auch bis zu 64 Farben gleichzeitig)
  • 256×192 bis 256×240 Pixel Bildschirmauflösung
  • 8×8 Pixel Zeichen, maximal etwa 488 (aufgrund der begrenzten VRAM-Kapazität)
  • 8×8 oder 8×16 Pixel Sprites, maximal 64 gleichzeitig
  • ganzer oder teilweiser Bildschirmverschub (Scrolling) in horizontaler, vertikaler und diagonaler Richtung
  • Musik: Texas Instruments SN76489 4-Kanalton (mono)
  • Der SN76489 implementiert einen Rauschgenerator sowie 3 Soundgeneratoren, die einen Frequenzbereich von 122 Hz bis etwa 12,5 kHz abdecken können.
  • 1 Game-Card-Slot (nur Mark III und Master System 1)

Bekannte Spiele