Oświęcim
Oświęcim | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | ![]()
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Woiwodschaft: | Kleinpolen | |
Powiat: | Oświęcim | |
Fläche: | 30,3 km² | |
Geographische Lage: | ||
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 2121513011−URB (Fehler: Ungültige Zeitangabe) | |
Postleitzahl: | 32-600 bis 32-610 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 33 | |
Kfz-Kennzeichen: | KOS | |
Gmina| class="hintergrundfarbe5" | Einwohner: | *GemeindeTyp fehlt zur Ermittlung aus Parameter TERYT* | |
Gemeindenummer (GUS): | 2121513011 | |
Verwaltung (Stand: 2007) | ||
Stadtpräsident: | Janusz Marszałek | |
Adresse: | ul. Zaborska 2 32-600 Oświęcim | |
Webpräsenz: | www.um.oswiecim.pl |
Oświęcim [deutsch Auschwitz) ist eine am Fluss Sola gelegene polnische Stadt in der Woiwodschaft Kleinpolen im südlichen Teil des Landes, rund 50 Kilometer westlich der Wojewodschaftshauptstadt Krakau.
] (Geschichte
Im Jahr 1179 fand Oświęcim erste urkundliche Erwähnung, als es aus der Krakauer Seniorenprovinz herausgelöst und dem Herzogtum Oppeln zugeschlagen wurde. 1272 wurden dem Ort die Stadtrechte verliehen. Im Laufe der Geschichte lebten hier Deutsche und Polen friedlich zusammen. Die den westlichen Teil Galiziens bildenden Herzogtümer Auschwitz und Zator kamen 1327 durch Herzog Johann von Auschwitz in ein Vasallenverhältnis zum Königreich Böhmen.
Später ging die Gegend wieder an die Herzöge von Teschen und Großglogau. Im 14. Jahrhundert setzte eine Landflucht ein, die viele Bewohner des Ortes in andere Gebiete zog. Das Interesse der Deutschen an Auschwitz schwand und 1457 kaufte der polnische König Kasimir IV. die Rechte am Ort, der anschließend der Woiwodschaft Krakau angegliedert wurde. Bereits im 15. Jahrhundert stellten Juden, die von den polnischen Königen zur Ansiedlung eingeladen worden waren, die Bevölkerungsmehrheit.
1655 wurde Oświęcim von schwedischen Truppen verwüstet. Bis zu den Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Ort seine frühere Bedeutung völlig verloren. Er kam 1773 zu Österreich und lag bald auch an der Grenze zu Preußen und Russland.
1818 wurde die Gegend deutsches Bundesgebiet, da sie lange Zeit Bestandteil von Schlesien gewesen war. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges erfolgte am 27. Juni 1866 ein Angriff der Preußen auf Auschwitz, der jedoch zurückgeschlagen wurde. Bis 1918 führte der Kaiser von Österreich auch den Titel eines „Herzogs von Auschwitz“.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Oświęcim wieder polnisch. Bereits 1918 organisierte die „Polnische Liquidationskommission“ in Krakau die Übernahme der Zivilverwaltung. Bis 1932 war Oświęcim Verwaltungssitz eines polnischen Landkreises.
Zeit des Nationalsozialismus
Gemeindeumgliederungen
Seit dem 30. November 1940 wurde die Stadt Verwaltungsmittelpunkt des gleichnamigen Amtsbezirks. Dieser bestand aus der Stadt Auschwitz und den umliegenden Gemeinden Babitz, Birkenau, Broschkowitz, Dwory, Klutschnikowitz, Monowitz, Poremba-Wielka, Stara-Stawy, Wlocienitz und Zaborz-Ost. Auschwitz war der Sitz des deutschen Amtskommissars. Auschwitz bildete im westlichen Teil des neuen Landkreises Bielitz einen Teil des neuen Regierungsbezirkes Kattowitz in der preußischen Provinz Schlesien, ab dem 18. Januar 1941 – nach der Teilung Schlesiens – der Provinz Oberschlesien.
Mit der Verleihung des Rechtes der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 an die Stadt Auschwitz stand diese ab 1. April 1943 außerhalb des Verbandes eines Amtsbezirks. An der Spitze der Ortsverwaltung stand nunmehr bis Kriegsende ein deutscher Bürgermeister.
Konzentrationslager
Auschwitz wurde zum Standort des größten Komplexes von Konzentrationslagern im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten. Dazu zählten:
- Auschwitz I (Stammlager ab 1941), das ursprüngliche Konzentrations- und Gefangenenlager und Verwaltungszentrum des gesamten Lagerkomplexes. Hier wurden ungefähr 70.000 Menschen, meist polnische Bürger und sowjetische Kriegsgefangene, umgebracht.
- Auschwitz II (Birkenau), ein Vernichtungslager. Die allgemeine Zahl der Opfer von Auschwitz in den Jahren 1940–1945 wird auf 1,1 bis 1,5 Millionen Menschen geschätzt. Die Mehrheit von ihnen, vor allem die Opfer der Massentransporte des Holocaust, die ab 1942 aus fast ganz Europa hierher deportiert wurden, kamen in Gaskammern um.
- Auschwitz III (Monowitz), ein Arbeitslager
Nachkriegszeit
Der einzige jüdische Heimkehrer starb 2000 und wurde auf dem örtlichen jüdischen Friedhof beigesetzt. Es gibt derzeit keine dort ansässige jüdische Bevölkerung. Im September 1945 lebten zwar wieder etwa 190 Juden in Oświęcim, die aber fast alle in kürzester Zeit emigrierten. (wieso das, auch im übrigen Polen? Ist das Wissen etwa bei den WP-Autoren schon verloren?) Die einzig erhaltene Synagoge in der Stadt wurde rekonstruiert, nachdem das Gebäude 1977 verstaatlicht und als Teppichlager genutzt wurde. Das Gebäude der erst 1928 eröffneten Chevra Lomdei Mishnayot-Synagoge wurde zur Zeit des Krieges als Waffen- und Munitionslager genutzt, wodurch zumindest das Gebäude als einziges die Zeit überdauerte und nicht wie bspw. die Große Synagoge am 20. September 1939 niedergebrannt. Am 12. September 2000 wurde die kleine Synagoge schließlich als vollständige Synagoge wiedereröffnet.
Die durch das KZ Auschwitz aufgebauten Buna-Werke wurden vom polnischen Staat übernommen und als Chemiewerke Oświęcim (heute: Dwory S.A.) zum größten Arbeitgeber des Ortes. Die einseitige wirtschaftliche Ausrichtung auf diesen Großbetrieb brachte der Stadt nach 1990 wirtschaftliche Probleme. Seither werden die Bereiche Handel und Dienstleistungen stark ausgebaut.
Der Powiat Oświęcimski wurde 1948 wieder eingerichtet. Zwischen 1975 und 1999 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Bielsko-Biała.
Stadtgliederung
Die Stadt Oświęcim gliedert sich in die Stadtteile Błonie, Domki Szeregowe, Dwory-Kruki, Monowice (Monowitz), Pod Borem, Północ, Południe, Stare Miasto (Altstadt), Stare Stawy (Stara Stawy), Wschód, Zachód, Zasole
Museen
Als Ort des Verbrechens steht Auschwitz als Synonym für den während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten begangenen Holocaust. Große Teile des Konzentrationslagers sind erhalten und erinnern als ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärtes Staatliches Museum an jene Zeit.
Im Stadtzentrum befindet sich auch das jüdische Zentrum (Auschwitz Jewish Center), welches 2000 eröffnet wurde und das reichhaltige jüdische Leben der Stadt vor dem Einmarsch der Nazis beleuchtet. Es beinhaltet neben der Rekonstruktion der kleinen Synagoge eine Ausstellung über Oświęcim vor dem Zweiten Weltkrieg.
Es gibt in Oświęcim auch ein städtisches Museum, das in bescheidenem Rahmen über die Geschichte der Stadt und das frühere Leben ihrer Einwohner informiert.
Sport
Das Eishockey-Team von Unia Oświęcim wurde bereits mehrfach polnischer Meister. Der Schwimmer Paweł Korzeniowski aus Auschwitz wurde bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Vierter über 200 m Schmetterling.
Partnerstädte
- Kerpen, Deutschland
- La Confluence, Frankreich
- Sambir, Ukraine
Söhne und Töchter der Stadt
- Łukasz Górnicki (1527 - 1603) - polnischer Humanist, Schriftsteller, Poet, Sekretär und Kanzler von König Sigismund II. August von Polen.
- 1957, 5. Oktober, Miroslav Sikora, ehem. deutsch-polnischer Eishockeyspieler, deutscher Nationalspieler
Landgemeinde
Die Landgemeinde (gmina wiejska) Oświęcim umfasst ein Gebiet von 74,47 km² mit 16.598 Einwohnern (30. Juni 2005). Sie gliedert sich in die Schulzenämter:
- Babice (Babitz), 1.582 Einwohner
- Broszkowice (Broschkowitz), 563 Einwohner
- Brzezinka (Birkenau), 2.195 Einwohner
- Dwory II, 342 Einwohner
- Grojec, 2.798 Einwohner
- Harmęże (Harmense), 572 Einwohner
- Osada Stawy Grojeckie
- Łazy, 396 Einwohner
- Pławy, 330 Einwohner
- Poręba Wielka (Poremba Wielka), 1.764 Einwohner
- Rajsko, 1.300 Einwohner
- Stawy Monowskie, 319 Einwohner
- Włosienica (Wlocienitz), 1.440 Einwohner
- Zaborze (Zaborz), 2.257 Einwohner
Literatur
- Lucyna Filip, Juden in Oswiecim 1918-1941. Verlag Scientia, 2005. Originaltitel "Zydzi w Oswiêcimiu 1918-1941" - 2003. (auch zahlreiche alte Fotographien)
- Sybille Steinbacher: "Musterstadt" Auschwitz. Germanisierungspolitik und Judenmord in Ostoberschlesien. Bd. 2 der Darstellungen und Quellen zur Geschichte von Auschwitz vom Institut für Zeitgeschichte. K. G. Saur Verlag, München. 2000. 419 Seiten. 3-598-24031-7.