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Dülken

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Wappen Karte
Wappen von Dülken Deutschlandkarte, Viersen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landkreis: Kreis Viersen
Stadt: Viersen
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 53-58 m ü. NN
Fläche: -
Einwohner: 20.617 (30. April 2006)
Bevölkerungsdichte: -
Postleitzahlen: 41751
Vorwahl: 02162
Kfz-Kennzeichen: VIE

Dülken ist mit ca. 20.000 Einwohnern nach Alt-Viersen der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Viersen (Nordrhein-Westfalen). Der Ort liegt am Südrand des Niederrheinischen Tieflandes und grenzt an das Stadtgebiet von Mönchengladbach sowie an die Viersener Stadtteile Boisheim, Süchteln, Alt-Viersen und an Amern, einem Stadtteil von Schwalmtal. In Dülken entspringt die Nette.

Ortsteile

Dülken ist in verschiedene Ortsteile unterteilt:

  • Bistard
  • Schirick
  • Busch
  • Nord
  • Nette
  • Waldnielerstraße
  • Mackenstein
  • Hausen
  • Bergerstraße
  • Ransberg
  • Lind
  • Loosen
  • Klinkhammer
  • Landwehr

Geschichte

Der Dülkener Ortsteil Mackenstein wird 1135 erstmalig erwähnt.
Dülken, um 1210 erstmalig erwähnt, erhält zwischen 1352 und 1364 von Herzog Wilhelm I. von Jülich Stadtrechte verliehen.
Vor der Römerzeit war im Dülkener Raum der keltische Stamm der Eburonen angesiedelt. Sie wurden durch die Römer verdrängt, die ihrerseits in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts ihre letzten Legionen aus der Rheinregion zurückzogen. Es folgte die Herrschaft der Franken, die eine Aufteilung in kleine Gaue, beherrscht von den Gaugrafen, durchführten. Die Region gehörte zum Mühlgau, der erstmals 837 als Grafschaft erwähnt wird.

Seit dem 10. Jahrhundert zerfielen die Gaue in kleine Grafschaften sowie kirchliche und weltliche Grundherrschaften. Um 1400 wurde die Stadt mit Mauern und Türmen befestigt. 1624 ist Dülken als Folge des Dreißigjährigen Krieges von spanischen Truppen besetzt, 1794 bis 1814 wird der Ort als Mairie (Bürgermeisterei) im Canton Bracht des Département de la Roer (Rur) dem französischen Staatsgebiet eingegliedert.
1838 wird die evangelische Kirchengemeinde gegründet, 1858 werden beim Umgraben eines alten Ziegelfeldes im Viefental (am Mühlberg) römische Urnengräber aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefunden.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wandern mehrere Familien nach Missouri in die USA aus.

1874 entsteht der bis 1916 genutzte neue jüdische Friedhof am Kampweg. Am 9. November 1938 stecken Nationalsozialisten die Synagoge an der Martin-Luther-Str. in Brand. Zwei Thorarollen und die Kultgegenstände werden gerettet und bis zur Befreiung 1945 versteckt. Sie befinden sich heute in der Krefelder Synagoge.
Am 10. Juni 1940 fällt die erste Sprengbombe auf Dülkener Gebiet. Bei einem Luftangriff am 3. Dezember 1944 fallen 43 Bomben auf Dülken, wobei insgesamt 53 Personen getötet und 43 verletzt werden.
Am 26. April 1968 beschließt der Rat mit 17 gegen 14 Stimmen die Bildung der Dreistadt Viersen-Dülken-Süchteln, und im Rahmen der kommunalen Neugliederung wird Dülken 1970 Stadtteil von Viersen.

Die Narrenmühle

Wahrzeichen

Das Wahrzeichen von Dülken ist die Narrenmühle, die Sitz der 1554 gegründeten Narrenakademie ist.
Im Zentrum ist noch heute das "Dülkener Ei", der ellipsenförmige mittelalterliche Grundriss, klar erkennbar. Aus dieser Zeit haben sich noch Reste der alten Befestigungsanlage mit Wall und einem Wehrturm, dem „Gefangenenturm“, erhalten.
Den alten Stadtkern überragt die 1871 erbaute Katholische Pfarrkirche St. Cornelius, eine der wenigen fünfschiffigen Kirchen am Niederrhein.

Wirtschaft

Nachdem die wirtschaftliche Entwicklung wegen zahlreicher Kriege seit dem 15. Jahrhundert stagniert hatte, setzte im 19. Jahrhundert auf der Grundlage der Textilindustrie wieder ein Wirtschaftswachstum ein.

Die räumliche Nähe zu den Ballungszentren an Rhein und Ruhr, aber auch zu den Niederlanden macht die Stadt zu einem gut positionierten Wirtschaftsstandort. Neben alteingesessenen Unternehmen, die Ihre Standorte im Ortsgebiet aufrechterhalten, existiert das Gewerbegebiet Mackenstein mit einer Fläche von 113 ha. Im nördlichen Bereich soll das Gewerbegebiet um weitere 16 ha erweitert werden. In Mackenstein haben sich sowohl lokale als auch international operierende Unternehmen angesiedelt.

Die Firma Otto Fuchs KG hat hier eine Niederlassung und ist einer der größten Arbeitgeber. Auch sind zahlreiche Handwerksbetriebe vor Ort.

Verkehr

Verkehrstechnisch liegt der Ort an den Bundesautobahnen A61 und A52 und ist über insgesamt vier Anschlussstellen (Mackenstein, Viersen/Dülken, Süchteln, Mönchengladbach-Hardt) zu erreichen.

Dülken hat einen kleinen, 2005 umfangreich umgebauten Bahnhof an der Bahnstrecke Düsseldorf-Venlo.

Die nächstgelegenen Flughäfen sind der Flughafen Düsseldorf International, der Verkehrslandeplatz Mönchengladbach und der Airport Weeze.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Die Psychoanalytikerin und frühe Spezialistin für Essstörungen Hilde Bruch wurde 1904 als Tochter jüdischer Bauern in Dülken geboren. Nach ihrer Flucht vor den Nazis wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin.
  • Der ehemalige Regierungspräsident von Köln Franz-Josef Antwerpes.
  • Der Kinder- und Jugendbuchautor und Filmemacher Dieter Bongartz wurde 1951 in Dülken geboren. In seinem Buch „Der zehnte Sommer des Kalli Spielplatz“ beschreibt er Motive seiner eigenen Kindheit im Dülken der frühen 1960er-Jahre. Der Kinderroman wurde 2003 unter dem Titel Der zehnte Sommer verfilmt, die Aufnahmen wurden in Dülken gemacht und die Handlung des Kinderfilms spielt auch ausdrücklich in Dülken.
  • Der deutsche Sportmoderator Michael Antwerpes stammt ebenfalls aus Dülken.
  • Die Comedian Mirja Boes wurde 1973 im Viersener Nachbarstadtteil Boisheim geboren und ging in Dülken auf das Gymnasium.

Karneval

Karneval wird in Dülken ganz besonders gepflegt. Einer der größten Rosenmontagszüge am linken Niederrhein findet in Dülken statt. Dieser wird vom Vaterstädtischen Verein e.V. veranstaltet. Die 1554 gegründete Narrenakademie hat in der Narrenmühle ihren Sitz.
Die Karnevalsgesellschaft "Orpheum" wurde 1869 gegründet. In jedem Jahr werden von den ca. 90 Mitgliedern – allesamt Männer – insgesamt 12 Sitzungen im Bürgerhaus veranstaltet. Es handelt sich dabei um Kabarett, Theater und Gesang ohne Büttenreden.
Daneben gibt es noch andere Karnevalsgesellschaften wie z. B. die DÜ-KA-GE.

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