Impfung
Impfung
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Krankheiten, bekannt auch als Schutzimpfung, Vakzination oder Immunisierung.
Man kann eine Impfung mit a) lebendem oder totem Antigen, b) mit (fertigen) Antikörpern durchführen. Es wird darum unterschieden zwischen a) aktiver und b) passiver Impfung. Bei der passiven Impfung wird der Antikörper direkt gespritzt, das hat den Vorteil, dass der Organismus die Antikörper nicht wie bei einer aktiven Impfung erst selber bilden muss. In der Regel hält eine solche passive Impfung aber nur wenige Wochen bis Monate, dann sind die "geliehenen" Antikörper ausgeschieden oder abgebaut. In ähnlicher Weise sind Neugeborene befristete Zeit gegen einige Infektionskrankheiten geschützt: Sofort nach der Geburt durch Antikörper, die noch im Mutterleib über die Plazenta aus dem Blut der Mutter übernommen worden waren, und, sofern die Säuglinge gestillt werden, einige Wochen lang nach der Geburt durch Antikörper in der Muttermilch (sofern die Mutter selbst solche Antikörper im Blut hat, die in die Muttermilch übertreten). Diese "Leih-Immunität" der Neugeborenen läßt im Laufe der ersten Monate nach der Geburt, abhängig von der Stilldauer, allmählich nach. Die amtlich empfohlenen Kinder-Impfungen sollen so frühzeitig erfolgen, daß eine Lücke in der Erreger-Abwehr nicht entsteht.
Ein typischer Fall für eine passive Impfung ist die gegen Tetanus (Wundstarrkrampf) nach Verletzungen, wenn man schnell schützen will und vom Patienten nicht weiß, wie lang seine letzte (aktive) Impfung her ist.
Bei der aktiven Immunisierung wird mit Lebend- oder Totimpfstoff gearbeitet. Der Impfstoff kann z.B. in den Muskel oder unter die Haut injiziert oder geschluckt oder in die Nase gesprüht werden. Lebend-Impfstoffe können voll oder eingeschränkt vermehrungsfähige (meist in der Wirkung angeschwächte = "mitigierte") Erreger enthalten, oder nicht mehr vermehrungsfähige (inaktivierte) Erreger, oder Bruchstücke von Erregern, gentechnische Nachbauten von Erregerteilen oder Giftstoffe (Toxine) aus Erregern. Bei der aktiven Impfung soll der Körper gewissermaßen zu einem bewußt gewählten Zeitpunkt die Auseinandersetzung mit einem abgeschwächten Krankheitserreger trainieren, damit er später einmal zu einem nicht wählbaren Zeitpunkt die Auseinandersetzung mit dem wirklichen Erreger unbeschadet übersteht. Dies entspricht der Philosophie der Homoioptahie nach der Devise ihres Begründers Hahnemann: "similia similibus curatur" - Gleiches soll durch Gleiches geheilt werden. (Allerdings hören orthodoxe Homoiopathien diese Übereinstimmung nicht gern.)
Bedenken sollte man, dass ein wissenschaftlich fundierter Nachweis, dass Impfungen schützen, durch den sonst in der Medikamentenforschung zu fordernden Doppel-Blind-Versuch häufig nicht erbracht werden kann: Man müsste dafür jene Personen, die an der Studie teilnehmen, dem Krankheitserreger aussetzen. Dann könnte man über die Anzahl der Erkrankungen bei den Geimpften im Vergleich zu den Ungeimpften feststellen, in welchem Maße der Impfstoff wirksam ist. Dies geschieht zwar in Staaten mit anerkannten Menschenrechten gelegentlich bezüglich nicht bedrohlicher Erreger (z.B. Schnupfen-Erreger), wird aber aus ethischen Gründen bezüglich ernsthafter Infektions-Krankheiten nur unter kriminellen Umständen durchgeführt, vor allem im Rahmen der militärischen Forschung totalitärer Staaten. Schreckliche Beispiele hierfür waren Versuche an Gefangenen durch kriminelle Ärzte des Deutschen "Dritten" Reichs (Typhus, Cholera, Tbc u.a.) und des Japanischen Kaiserreichs (Pest, Pocken u.a., siehe auch Medizinische Wirksamkeit).
Als Ersatz für solche Doppel-Blind-Versuche dienen daher zwangsläufig andere Verfahren, z.B. der historische Vergleich der Häufigkeit von Infektionskrankheiten in Bevölkerungen, in denen (schon) geimpft wurde im Vergleich zu Bevölkerungen, in denen (noch) nicht geimpft wurde. Impf-Programme werden oft eingeführt, wenn die betr. Staaten auch auf andere Weise beginnen, die Gesundheit ihrer Bevölkerung zu verbessern, vor allem durch bessere Ernährung und Wohnungen. Dann ist die Anzahl der Infektions-Krankheiten schon durch solche "unspezifischen" Maßnahmen rückläufig. Einen zusätzlicher positiver Einfluss speziell der Impfung auf diesen Trend ist dann schwer nachweisbar.
Medikamente, die Wirkungen haben, haben auch Nebenwirkungen. Das gilt für homoiopathische Präparate (z.B. Auslösen von Fieber) genau so wie für Präparate der klassischen Medizin. Also haben auch Impfstoffe unerwünschte Nebenwirkungen. Darüber haben die Ärzte vor der Impfung ausreichend aufzuklären - was Zeit kostet, die nicht oder schlecht bezahlt wird, und daher häufig unterbleibt. Tatsächlich werden von Juristen immer wieder Anforderungen an die Aufklärung vor Impfungen gestellt, die unter den realen Bedingungen des deutschen Krankenkassenwesens schlichtweg nicht erfüllbar sind. (Diese Juristen sollten dann konsequenterweise zunächst einfordern, daß das Kassenwesen an ihre juristischen Anforderderungen angepaßt wird.) Allerdings sind die Nebenwirkungen von Impfungen in der Regel so gering, daß sie nicht bzw. nicht als wesentlich wahrgenommen werden. In Doppel-Blind-Versuchen ohne Einwirkung von Erregern, bei denen die eine Hälfte der Freiwilligen den Impfstoff, die andere Hälfte eine Kochsalzlösung injiziert bekommt, berichten daher beide Gruppen bei den meisten amtlich empfohlenen Impfstoffen über quantitativ und qualitativ ähnliche Nebenwirkungen, und zwar auch solcher Art, wie der Laie es zwar bei Impfstoffen, nicht aber bei Kochsalz für möglich halten würde: z.B. Schwindel, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Muskelschmerzen. (Der Mensch hat eben eine Seele - und die reagiert auch auf Placebos.) In Deutschland ist Werbung für Medikamente in Medien für die "normale" Bevölkerung im Gegensatz zu "Fachkreisen" (Ärzte, Apotheker) verboten (nicht dagegen Werbung für Zigaretten und Alkohol...). In den USA ist Werbung für Medikamente in "Laien-Medien" erlaubt - aber mit der Pflicht zu minutiöser Information über die Nebenwirkungen der beworbenen Medikamente. Daher finden sich z.B. in schöner Offenheit in Anzeigen zu Medikamenten in US-amerikanischen Illustrierten Prozentangaben für Nebenwirkungen des Medikaments und Prozentangaben für Wirkungen des Placebos (z.B. Kochsalz). Auch in Deutschland übliche Impfstoffe wie z.B. gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A/B haben in solchen Doppel-Blind-Versuchen kaum mehr und kaum andere Nebenwirkungen als das jeweils als Placebo verwendete Kochsalz.
Wahr ist aber auch: Wo Licht ist (Wirkung), ist auch Schatten (Nebenwirkung). Die Nebenwirkungen von Impfungen können in seltenen Fällen bis hin zum Tod des Impflings reichen - vor allem in Form des allergisch-anaphylaktischen Schocks. Wer impft, muß daher durch Ausrüstung und Übung darauf vorbereitet sein, lebensbedrohliche allergische Reaktionen einer Impfung zu behandeln. Daß dies stets der Fall ist, muß bezweifelt werden. Die Dinge dürfen aber nicht auf den Kopf gestellt werden. Durchschnittlich ist die Wirkung einer Infektion schlimmer als es durchschnittlich die Nebenwirkung einer Impfung ist. Anders ausgedrückt: Wenn eine Bevölkerung, die nicht (ausreichend) geimpft ist, von einer Epidemie erfaßt wird, kommt es in der Summe zu erheblich mehr Schäden, als wenn diese Bevölkerung vorher (ausreichend) geimpft worden war.
Ein abzusehendes Beispiel sind Pocken-Impfungen:
Würden heute Pocken-Erreger in Deutschland eingeschleppt oder (z.B. durch Terror-Aktionen absichtlich verbreitet) und könnten sich die Pocken - wie es ihrer extremen Verbreitungsfähigkeit entspricht und im Mittelalter der Fall war - ungehindert verbreiten, dann träfen sie auf eine Bevölkerung, die praktisch ohne Abwehr (durch Impfung oder überlebte Erkrankung) wäre - ähnlich wie zu Beginn der Pocken-Epidemien im Mittelalter. Dann ist mit etwa 15 % tödlichen Verläufen zu rechnen - also etwa 12 Millionen Toten. (Im Mittelalter waren die Todesquoten bei den Epidemien durch Pest und Pocken mit bis zu 90% wesentlich höher, da damals die Widerstandsfähigkeit durch Hunger, schlechte Hygiene, ungesunde Wohnungen etc. schlechter war als im heutigen Deutschland.) Würde die heutige deutsche Bevölkerung dagegen rechtzeitig vor dem Kontakt mit den Pocken-Erregern gegen Pocken geimpft, dann ist zwar mit einige Hundert Todesfällen durch die Impfung zu rechnen, aber zusätzlich mit "nur" einigen 10.000 Todesfällen von solchen Personen, die zwar geimpft wurden, aber dennoch tödlich an Pocken erkrankten.
Ein weiteres historisch bewiesenes Beispiel ist die Poliomylitis ("Kinderlähmung"):
Die bekannte und weithin beliebte "Schluck-Impfung" war nicht ungefährlich: Sie enthielt vermehrungsfähige Erreger. Mitte der 1990er Jahre kam es zwar durch die Polio-Schluckimpfung in Europa jedes Jahr zu einigen Todesfällen, dagegen kam es nicht mehr zu Todesfällen durch die Polio selbst. Daher wurde die Polio-Schluckimpfung abgesetzt und durch Polio-Nadelimpfungen ersetzt, die keine vermehrungsfähigen Erreger mehr enthält und daher wesentlich weniger Nebenwirkungen hat - insbesondere keine Todesfälle. Aus religiösen Gründen wurden damals in einem Teil der Niederlande überhaupt keine Impfungen durchgeführt - also auch keine Polio-Impfungen, weder mit dem Schluck- noch mit dem Nadel-Impfstoff. Abgesehen davon war dieser Teil der niederländischen Bevölkerung genau so gut gesundheitlich versorgt, gebildet, mit Nahrung und Wohnungen versorgt etc. wie der Rest des Landes. Es war leider nur eine Frage der Zeit, bis es dort, also mitten im sonst schon Polio-freien Europa - zu einer regionalen Polio-Epidemie kam, die innerhalb weniger Wochen trotz der relativ kleinen Bevölkerungszahl Dutzende von lebenslang Gelähmten und einige Tote zur Folge hatte.
Nebenwirkungen, die laut den Impfungen beiliegenden Beipackzetteln auftreten können, sind unter anderem:
Schmerzen, Spannung und Schwellung an der Injektionsstelle Fieber Kopf- und Gliederschmerzen Erbrechen Abgeschlagenheit
Erkrankungen des zentralen sowie peripheren Nervensystems (Schläfrigkeit, Krämpfe , schlaffe Lähmungen, Enzephalitis, Meningitis)
vorübergehende Thrombozytopenien und Änderung bei anderen Blutzellarten Reaktionen der Niere, Leber und Muskeln allergische (bis hin zu lebensgefährlich anaphylaktische) Reaktionen
Diskutiert wird, dass manche Nebenwirkungen erst nach Jahren auftreten. In dieser Beziehung besonders von Bedeutung sind Influenza-Impfungen: Sie müssen (wenn man an ihre Wirksamkeit glaubt) jedes Jahr neu verabreicht werden, und das soll nach dem Wusch der Hersteller am liebsten in der gesamten Bevölkerung geschehen, aber auch nach dem Empfehlungen der STIKO in einem großem Teil der Bevölkerung (z.B. alle über 6o Jahre Alte; alle Personen "mit Publikumsverkehr"). Obwohl Influenza-Impfungen seit Jahrzehnten weltweit jedes Jahr Millionen von Menschen verabreicht werden, gibt es bisher keine überzeugenden Längsschnitt-Untersuchungen bei jedes Jahr erneut Geimpften. Eine international veröffentlichte japanische Untersuchung, die bei wiederholt gegen Influenza Geimpften eine allmählich zunehmende Quote an Allergien gegen Impf-Bestandteile (Hühnereinweiß) nachwies, ist den Impfstoffherstellern auf Anfrage angeblich nicht bekannt, noch schlimmer: Die Hersteller lehnen es ab, das beunruhigende Ergebnis dieser Untersuchung durch Wíederholung (Replikation) zu überprüfen.
Kinder werden nach dem Impfkalender der ständigen Impfkommission (STIKO) beginnend mit dem 2. Lebensmonat bis zum 11. Lebensjahr mehrfach geimpft und somit den oben genannten Impf-Risiken ausgesetzt. Anders als in der früheren DDR besteht aber in der BRD derzeit keine Impfpflicht: Stattdessen haben die impfenden Ärzte die Pflicht, über Vor- und Nachteile von Impfung und Nicht-Impfung der Kinder (und Erwachsenen) aufzuklären, und die Eltern (bzw. Erwachsenen) haben selbst die Verantwortung, ob und ggf. wo sie sich weitere Informationen zu pro und contra von Impfungen einholen - und wie sie dann ihre Entscheidung fällen.
Literatur:
Impfen schützt - ärzlicher Ratgeber für Fernreisende, Verlag J.Fink, Östfildern, ISBN 3-7718-1075-2
F. und S. Delarue - Impfungen der unglaubliche Irrtum, ISBN 3-88721-085-9
Weblinks:
http://www.rki.de (Robert Koch Institut) http://www.ratio2000.de (Informationen u. Erfahrungsberichte aus ärztlicher Sicht in der Diskussion mit Eltern) http://www.impfkritik.de (Pro und Kontra Informationen) http://www.m-ww.de/gesund_leben/impfungen/ (ausführliche Darstellung von Impfungen)
Seite bearbeiten | Diskussion | Versionen | Was zeigt hierhin | Verlinkte Seiten
Andere Sprachen: English Hauptseite | Über Wikipedia | Letzte Änderungen | Diese Seite wurde zuletzt geändert um 18:09, 26. Sep 2003. Diese Seite ist unter der GNU FDL verfügbar.
Hauptseite Letzte Änderungen Zufälliger Artikel
Seite bearbeiten Diskussion Versionen Was zeigt hierhin Verlinkte Seiten
Spezialseiten Fehlerliste
Literatur:
- Impfen schützt - ärzlicher Ratgeber für Fernreisende, Verlag J.Fink, Östfildern, ISBN 3-7718-1075-2
- F. und S. Delarue - Impfungen der unglaubliche Irrtum, ISBN 3-88721-085-9
Weblinks:
- http://www.rki.de (Robert Koch Institut)
- http://www.ratio2000.de (Informationen u. Erfahrungsberichte aus ärztlicher Sicht in der Diskussion mit Eltern)
- http://www.impfkritik.de (Pro und Kontra Informationen)
- http://www.m-ww.de/gesund_leben/impfungen/ (ausführliche Darstellung von Impfungen)