Ruanda
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Amtssprachen | Englisch, Französisch, Kinyarwanda | ||||
Hauptstadt | Kigali | ||||
Staatsform | Präsidialrepublik | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Paul Kagame | ||||
Regierungschef | Bernard Makuza | ||||
Fläche | 26.338 km² | ||||
Einwohnerzahl | 7.312.756 | ||||
Bevölkerungsdichte | 281 Einwohner pro km² | ||||
Unabhängigkeit | von Belgien am 1. Juli 1962 | ||||
Währung | Ruanda-Franc | ||||
Zeitzone | UTC+2 | ||||
Nationalhymne | Rwanda rwacu | ||||
Kfz-Kennzeichen | RWA | ||||
Internet-TLD | .rw | ||||
Vorwahl | +250 | ||||
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Die Republik Ruanda liegt in Ostafrika und grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania.
- Bevölkerung: Mehrheit Hutu (90%) , Minderheit Tutsi (9%). Daneben Twa (< 1%) und wenige Europäer.
- Nationalfeiertag: 1. Juli, Tag der Unabhängigkeit von Belgien 1962
- Partnerschaft mit Rheinland-Pfalz
In den Handelszentren wird auch Kiswahili (Swahili, Suaheli) gesprochen. Suaheli ist eine Bantusprache, die immer nur als Fremdsprache erlernt wird und keine Ähnlichkeit mit Kinyarwanda hat. Die am weitesten verbreiteten europäischen Sprachen sind Französisch und Englisch.
Zur Schreibweise von Wörtern
Im Deutschen heißt es Ruanda, aber auch Suaheli für die afrikanische Verständigungssprache. Da Kinyarwanda, wie viele andere afrikanische Sprachen auch, vorne flektiert wird, entstehen verwirrend vielfältige Schreibweisen in Europa. Die Wortstämme Tutsi, Hutu zum Beispiel gibt es als solches in Kinyarwanda nicht. In der grammatischen Normalform wird ein Ba (Wa) vorangestellt, also Bahutu bzw. Watutsi (=Watussi). Da sich die Vorsilben aber je nach grammatischer Verwendung verändern, werden in Kinyarwanda-Wörterbüchern die Wörter nach dem Wortstamm sortiert.
Geographie

Ruanda ist ein Hochland, das in der Ebene etwa 1500 m über NN liegt. Die Vulkanberge im Norden sind bis zu 4507 m hoch. Aufgrund der Höhe ist das Klima trotz der Äquatornähe eher mild.
Ruanda grenzt (im Uhrzeigersinn) an Uganda, Tansania, Burundi und Kongo. Der größte Teil der Grenze zu Kongo liegt im Kiwusee, der zum afrikanischen Grabenbruchsystem gehört und daher sehr tief ist. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die Berggorillas leben.
Ruanda nennt sich selbst gern "Land der tausend Hügel" und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.
Städte
Kigali ist die Hauptstadt und besitzt einen internationalen Verkehrsflughafen, mehrere internationale Hotels und ist das Zentrum des regelmäßigen Busverkehrs in alle Richtungen.
Gisenyi ist eine malerisch gelegene Kleinstadt am nördlichen Ende des Kiwusees. Es liegt unmittelbar an der Grenze zu Kongo; die Nachbarstadt auf der anderen Seite der Grenze ist Goma. Während des Bürgerkriegs zogen unermeßliche Flüchtlingsströme durch Gisenyi nach Goma. Von Gisenyi gibt es einen regelmäßigen Bootsverkehr nach Kibuye und Cyangugu.
Kibuye ist eine Kleinstadt an einer sehr zerklüfteten Küste am Kiwusee. Eine alte Missionsstation befindet sich auf einem Felsen, der in den See hineinreicht. Die Stadt selbst liegt etwas erhöht, jedoch haben die zahlreichen Fischer ihre Häuser meist unten an der Küste. Eine wunderschön angelegte, aber heruntergekommene Ferienanlage mit Bungalows sollte Touristen anlocken.
Cyangugu am Südende des Kiwusees liegt unmittelbar an der Grenze zu Kongo. Auch hier gab es während des Bürgerkrieges mächtige Flüchtlingsströme nach Kongo.
Butare im Süden Ruandas ist gewissermaßen die Kulturstadt des Landes. Die Universität, wird von Deutschland aus unterstützt. Im Gästehaus der Universität sind deutsche Professoren untergebracht, die die Flora und Fauna der Gegend untersuchen. Wegen der klimatischen und geographischen Besonderheiten gibt es dort endemische Arten, sodass Forscher eine gute Chance haben, ihren Namen in einer neuen Art zu verewigen. Daneben gibt es ein kleines Museum, das zum Teil interessante Ausstellungsstücke aus vorkolonialer Zeit zeigt und nachgebeute Hütten dieser Zeit beinhaltet.
Flora und Fauna
Eine Besonderheit sind die wenigen noch vorhandenen Berggorillas in den Virungavulkanen. Die Berggorillas unterscheiden sich deutlich von den zahlreicheren Flachlandgorillas, die vor allem in Kongo leben. Die vom Aussterben bedrohten Berggorillas werden durch Schutzmaßnahmen (unter anderem einem Jagdverbot) geschützt. Bekannt geworden sind sie durch den Film Gorillas im Nebel, der das Leben der US-Forscherin Dian Fossey mit den Gorillas in Ruanda zeigt.
Geschichte
siehe auch Hauptartikel: Geschichte Ruandas, Liste der Könige von Ruanda, Liste der Präsidenten von Ruanda
Bevölkerung
Mit ca. 300 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Ruanda das am dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Da während des Bürgerkrieges viele Erwachsene starben, sind Kinder (0 - 14 Jahre) fast die größte Bevölkerungsgruppe mit 42,5 %. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 40 Jahre. Bedingt durch die Spätfolgen des Bürgerkrieges und der HIV-Infizierung (8,9 %) der Bevölkerung ist die Sterblichkeitsrate recht hoch. Die größte Glaubengemeinschaft sind mit 56,5 % die Katholiken, gefolgt von den Protestanten mit 26 %. Es folgen Adventisten 11,1 %, Moslems 4,6 % und nur 0,1 % bekennen sich noch zu den alten Naturreligionen. (Stand 2001)