Tote Sprache
Als tot wird eine Sprache bezeichnet, sobald ihr letzter Muttersprachler gestorben ist. Ab diesem Moment unterliegt die Sprache nicht mehr den normalen Entwicklungen und Veränderungen die im Laufe der Zeit innerhalb einer Sprache stattfinden, sie wird unveränderlich und starr.
Wenn eine Sprache als "tote Sprache" angesehen wird, dann bedeutet das nicht unbedingt, dass es niemanden mehr gibt, der imstande wäre, die Sprache zu verstehen. Man denke etwa an das Beispiel Latein. Latein ist eine tote Sprache. Das heißt, dass es niemanden gibt, der Latein als Muttersprache hat. Gleichwohl gibt es aber viele Leute, die Latein verstehen können, weil sie die Sprache als Fremdsprache vermittelt bekommen haben.
Wissenschaftler gehen von ca. 6000 lebenden Sprachen weltweit aus, von denen in diesem Jahrhundert ca. 90 Prozent verschwinden werden. Allein in Nordamerika sind in den letzten 30 Jahren 51 Sprachen ausgestorben.
Eine Sprache ist vom Aussterben bedroht, wenn sie nicht mehr von Kindern als Muttersprache gelernt wird.
Sprachen können auch durch Sprachdrift zu toten Sprachen werden. Langsame Veränderungen einer Sprache sorgen dafür, dass eine oder mehrere neue Sprachen entstehen und die ursprüngliche Sprache zu einer toten Sprache wird.
Siehe auch: Ausgestorbene Sprache (enthält eine Liste ausgestorbener Sprachen.)