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Kaskinen

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Vorlage:Infobox Ort in Finnland

Kaskinen (finnisch), schwedisch Kaskö, ist mit rund 1500 Einwohnern die kleinste Stadt Finnlands. Sie liegt rund 90 km südlich der Stadt Vaasa auf der gleichnamigen Insel im Bottnischen Meerbusen. 67 % der Bevölkerung sind finnischsprachig, 29 % sind Finnlandschweden.

Geografie

Das Gemindegebit von Kaskinen umfasst mehrere Inseln der Schärenküste des Bottnischen Mehrbusens. Neben der Hauptinsel Kaskinen, auf der sich die Stadt selbst befindet, zählen dazu die Inseln Sälgrund, Tunngrund, Ronnskär und Rennskär. Über zwei Brücken ist die Kaskö an die Nachbargemeinde Närpes auf dem Festland angeschlossen.

Kaskinen ist der Endbahnhof des Suupohjan rata, der Bahnstrecke nach Seinäjoki, die aber heute nur noch für den Güterverkehr benutzt wird. Bis in die 1980er Jahre bestand eine Fährverbindung von Kaskinen zur schwedischen Stadt Gävle.

Geschichte

Kaskinen wurde 1785 durch einen Erlass König Gustavs III. gegründet. Bis in die jüngere Vergangenheit waren die Haupterwerbszweige der Stadt Fischerei und Handel. 1973 errichtete der Papierkonzern Metsä-Botnia hier sein Hauptwerk, das bis heute der größte Arbeitgeber ist.

Politik

Die stärkste Partei in Kaskinen ist die Sozialdemokratische Partei Finnlands. Sie stellt acht von 17 Vertretern im Stadtrat, der höchsten Entscheidungsinstanz bei lokalen Angelegenheiten. An zweiter Stelle folgt die Schwedische Volkspartei, die politische Vertretung der Finnlandschweden, mit fünf Sitzen. Weiterhin im Stadtrat vertreten sind das Linksbündnis mit zwei sowie die Nationale Sammlungspartei und der Grüne Bund mit jeweils einem Sitz. Die größte Partei Finnlands, die Zentrumspartei, trat bei den Kommunalwahlen hingegen gar nicht erst an, auch bei den Parlamentswahlen 2007 war ihr Ergebnis mit 8,3 % unterdurchschnittlich.[1] Bürgermeisterin von Kaskinen ist Marlene Svens

Zusammensetzung des Stadtrats (2005–2008)
Partei Wahlergebnis 2004[2] Sitze
Sozialdemokraten 41,6 % 8
Schwedische Volkspartei 29,8 % 5
Linksbündnis 13,4 % 2
Nationale Sammlungspartei 9,7 % 1
Grüner Bund 5,4 % 1

Das Wappen Kaskinens zeigt im gespaltenen Schild vorn in Blau ein silbernes Heckruder, hinten in Silber einen grünen Lorbeerzweig.[3] Das Ruder weist auf die Bedeutung der Schiffahrt, die die Gründung der Stadt erst ermöglichte, der Lorbeer steht möglicherweise im Zusammenhang mit dem Namen von Petter Johan Bladh (zu deutsch „Blatt“), einem der Gründer der Stadt.

Baudenkmäler und Museen

Auf der Kaskinen südlich vorgelagerten Insel Sälgrund befindet sich eine ehemalige Lotsenstation mit Leuchtturm. Der 30,2 Meter hohe Turm wurde 1875 nach Plänen von Axel Hampus Dahlström erbaut; zu dieser Zeit war er der erste Leuchtturm Finnlands, der statt mit Rübsenöl mit Petroleum befeuert wurde. 1966 wurde der Betrieb elekrifiziert und automatisiert.[4] Die umliegenden Lotsenhütten aus dem 19. Jahrhundert dienen heute als Touristenunterkunft.

In Kaskinen finden sich zwei Museen, die jedoch nur zur Touristensaison im Sommer geöffnet sind. Das Heimatmuseum ist im gegen 1850 erbauten Bürgerhaus des Reeders und Fabrikanten Carl Daniel Rehnström untergebracht und veranschaulicht in mehreren Räumen das bürgerliche Leben im Kaskinen des 19. Jahrhunderts. Viele der Exponate wie Möbel und Textilien stammen aus dem Besitz der alteingesessenen Kaufmannsfamilien der Stadt.[5] Am Sjöbobacken, dem alten Fischereihafen Kaskinens, befindet sich das Fischereimuseum. Es wurde 1983 eröffnet, nachdem die Stadtverwaltung die alte Salzerei und rund 30 historische Strandspeicher gekauft hatte. Heute werden in den Gebäuden alte Boote, Netze und anderes Fischereigerät gezeigt.[6]

Quellen

  1. Finisches Justiziministerium: Ergebnis der Parlamentswahlen 2007
  2. Finisches Justiziministerium: Ergebnis der Kommunalwahlen 2004
  3. kunnat.net Suomen kuntavaakunat (finn.)
  4. Merenkulkulaitos (finnisches Seefahrtsamt) (finn.)
  5. Heimatmuseum Kaskinen (deutsch)
  6. Fischereimuseum Kaskinen (deutsch)