Dinklage
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Dinklage („die junge Stadt am Burgwald“) ist eine Stadt im Landkreis Vechta, Niedersachsen.
Geographie
Geographische Lage
Dinklage liegt in der Norddeutschen Tiefebene im sogenannten „Dinklager Becken“, einem großen Niederungsgebiet ca. 100 km südlich der Nordseeküste, ca 60 km östlich der niederländischen Grenze und fast auf halber Strecke zwischen Bremen und Osnabrück. Östlich und nordöstlich erstrecken sich größere Moorgebiete, im Nordwesten grenzt die „Cloppenburger Geest“ an, südöstlich grenzen die „Dammer Berge“ an, im Westen das „Hasetal“ und weiter westlich und südwestlich die „Ankumer Höhe“.
Das Landschaftsbild ist vielgestaltig und wird durch zahlreiche Baumreihen und Wallhecken aufgelockert.
Geologie und Hydrogeologie
Dinklage liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Das Gebiet um Dinklage besteht hauptsächlich aus glazio-fluviatilen Ablagerungen, die in erster Linie aus lehmigen und sandigen Ablagerungen des Pleistocens bestehen. Bohrungen zeigten, dass die oberste Bodenschicht eine Stärke von ca. 5–7 m hat. Diese Schicht ist unterlagert von einer ca. 10 m starken lehmigen und marligen Sedimentschicht. Sandige Schichten in einer Tiefe von 25–30 m bilden einen ertragreiche Aquifer für Grundwasserförderung. Der oberste Grundwasserleiter befindet sich in einer Tiefe von 2–6 m.
Hydrologie
Durch Dinklage fliessen mehrere Oberflächengewässer, unter anderem der "Dinklager Mühlenbach", der "Hopener Mühlenbach", der "Handorfer Mühlenbach", der "Bünner Bach" und die "Dinkel". Sie fliessen der Topographie entsprechend von Südosten nach Nordwesten. "Dinkel", "Bünnerbach" und "Hopener Mühlenbach" münden in den "Dinklager Mühlenbach", der wiederum in die "Lager Hase" mündet. Die "Lager Hase" mündet in die "Hase", die wiederum in die "Ems" mündet. Die "Ems" schliesslich fliesst in die Nordsee.
Topographie
Das gesamte Gebiet der Stadt Dinklage ist sehr flach, leicht abfallend von Südosten Richtung Nordwesten. Die höchte Erhebung (32.0 m über NN) befindet sich in der Nähe der südlichen Stadtgrenze in der Bauernschaft Langwege, in der Nähe der Autobahn A1 und der Bundesstrasse B 214. Der niedrigste Punkte (24.8 m über NN) befindet sich im nordwestlichen Stadtgebiet in der Wulfenauer Mark. Der bebaute Stadtkern liegt ca. 26 - 28 m über NN.
Gemeindegliederung
Die Stadt Dinklage umfasst einen geschlossenen Stadtkern (einschließlich der Stadtteile Wiek und Hörst), in dem ca. 85 Prozent der Bevölkerung wohnen, sowie sechs Bauernschaften: Bahlen, Bünne, Höne, Langwege, Schwege und Wulfenau.
Nachbargemeinden
- Bakum (Landkreis Vechta) – 10 km nördlich
- Lohne (Landkreis Vechta) – 6 km östlich
- Holdorf (Landkreis Vechta) – 7 km südlich
- Badbergen (Landkreis Osnabrück) – 9 km westlich
- Quakenbrück (Landkreis Osnabrück) – 11 km nordwestlich
- Essen (Landkreis Cloppenburg) – 14 km nordwestlich
Klima
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Dinklage 8,5–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Entstehung und Entwicklung
um 980: in dieser Zeit wurde von den Dersagaugrafen von Calvelage (heute Brockdorf) eine Burg in Dinklage erbaut, die Ferdinandsburg („Urburg“, 1372 zerstört). Sein Erbauer könnte Ferdinand geheissen haben. Sie war Wohnsitz der Gaugrafen Bernhard I (ca. 980), Hermann I (ca. 1020) Bernard II (ca. 1051) und Hermann II (ca 1075) im damaligen Dersagau. Nachdem Hermann II um 1080 nach Vechta übersiedelte, überliess er die Burg seinen Verwaltern, den späteren „Herren von Dinklage“.
Dinklage wurde im Jahre 1231 erstmalig urkundlich erwähnt (Thinclage, später Dynclage, ab 1270 Dinklage). 1231 kam die Burg in den Besitz der Familie des Johan von Dinklage, einem ehemaligen Verwalter im Dienst des früheren Gaugrafen.
Die Entstehung und Entwicklung des Ortes dürfte von der Burg Dinklage, der ältesten, bedeutendsten und einer der schönsten Wasserburgen des Oldenburger Münsterlandes ausgegangen sein. Der Ortsname – besonders seine Endung („lage“) – lässt auf eine Rodungssiedlung des 11. bis 12. Jahrhunderts, möglicherweise mit einer Gerichtsstätte (Thinc, Thing, Ding), schließen. Die Eigentümer des Grundes und Landes waren die „Herren von Dinklage“. Diese einstigen Dienstmannen der Grafen von Ravensberg-Vechta (bis 1252) wurden mit dem Übergang der Grafschaft an Münster bischöfliche Lehnsträger. Sie stiegen in der Mitte des 14. Jahrhunderts zum führenden Adelsgeschlecht des Raumes auf. In dieser Zeit wurde Dinklage auch ein eigenes Kirchspiel (Dinklage gehörte vorher zum Kirchspiel Lohne). Als sie um 1372 versuchten, eine eigenständige Herrschaft aufzubauen, wurden sie unter großen Anstrengungen des Bischofs (Bischof von Münster, Florenz von Wevelinghoven) niedergerungen. Die bei der Belagerung zerstörte Burg („Ferdinandsburg“) wurde bereits um 1400 durch vier neue Burgen an anderer Stelle ersetzt, von denen heute allerdings nur noch die sogenannte „Dietrichsburg“ in einem späteren Baustil erhalten ist. An die „Johannsburg“, die „Herbordsburg“ (bis 1677) und die „Hugoburg“ (bis 1840) erinnern nur noch die ehemalige Rentei und die Burgkapelle.
1587/1588 ging die „Dietrichsburg“ in den Besitz der Familie Ledebur (Kaspar Ledebur) über. Sie wurde „Ledebargshaus“ genannt.
Dreißigjähriger Krieg
Der 30-Jährige Krieg verbreitete vielerlei Miseren über das Oldenburger Münsterland. Auf dem Land zerstörten Plünderungen und Brände viele Höfe. Das Ackerland wurde nicht mehr bebaut, die Einwohner waren geflohen oder waren tot. Der Handel kam zum erliegen. Aber noch einschneidender als die ökonomische Krise war die Verrohrung der Gesellschaft. Aufgrund des lang andauernden Krieges waren die Leute und die Kirche demoralisiert Das Vertrauen in staatliche und kirchliche Autoritäten war vollständig geschwunden. Die Kirchen, in Friedenszeiten der Ruhepol eines Ortes, waren zerstört. Ein Wiederaufbau wurde nicht in Erwägung gezogen, da man darin keinen Sinn sah. Nach dem Ende des Krieges versuchte Fürstbischof Franz-Wilhelm mit strenger Hand die dramatische Situation der Kirchen in dem Niederstift zu verbessern. Verschiedene Aufgaben wurden direkt von ihm durchgeführt, andere durch Vertreter des Episkopats. Während verschiedener Inspektionsreisen in den Jahren l651, 1652, 1654 und 1655, die sorgfältig dokumentiert wurden, wurde der schlechte Zustand der Kirchen im Bezirk Vechta deutlich. Der Pfarrer Balthazar Kohauß (1615-1657) beschreibt anschaulich den Zustand in der Gemeinde Dinklage. Vom Herbst 1623 bis zum Frühjahr 1630 stand Dinklage unter der Tyrannei fremder Truppen. Das Leben muss schwierig gewesen sein. 1630 berichtet der Generalvikar Nikolatius während seiner Inspektionsreise, dass der Zustand der Dinklager Kirche nach Abzug der Truppen sehr schlecht war. Kircheninsignien waren von den Kriegshorden gestohlen worden, die Böden der Kirchen waren zerstört, so dass die Kirche eher einer Scheune oder eines Stalles glich. Die Tabernakel, einer war mit Lehm befestigt, standen weit offen. Über dem Altar hingen die Waffen der Herren von Dinklage, statt Heiligenbilder. Schweine weideten auf dem Kirchhof, und Skelett-Knochen lagen überall herum. Während der Messen waren die Gläubigen in den Kneipen, statt in der Kirche. Aufgrund der Kriegsumstände und des Verhaltens der Herren von Dinklage konnte die Kirche nicht repariert werden. Obwohl Sie die Verantwortung für die Kirche hatten, kümmerten sich die Herren von Dinklage sich nicht um sie. Sie selbst zahlten auch keine Kirchensteuer. Einige Jahre (1655) nach dem Ende des 30-Jährigen Krieges wurde die Kirche unter Regie der Grafen von Galen mehr oder weniger gut restauriert. Kircheninsignien und Silberkelche blieben aber verschwunden
Familie von Galen

1667 erwarb Fürstbischof Christoph Bernhard Graf von Galen die Dinklager Güter der verarmten „Herren von Dinklage“ für seinen Bruder Heinrich von Galen, den Drosten von Vechta. Die Familie von Galen verlegte ihren Familiensitz in die Dietrichsburg. Mit dem Ankauf eines adeligen Gutes erlaubte es der Familie von Galen gleichberechtigt neben den einheimischen Adelsfamilien aufzutreten. 1671 wurden alle von Galenschen Besitzungen im Amt Vechta als „Fideikommiss“ zusammengefasst; das bedeutete, dass diese Güter unveräußerlich und unteilbar in der Hand der Familie (des jeweiligen Familienoberhauptes) blieben. 1677 übertrug Christoph Bernhard von Galen die Rechte der von Galen in Enniger auf das Kirchspiel Dinklage mit dem Dorf Brockdorf und auf Esterwegen im Hümmling. Es entstand die so benannte „Herrlichkeit Dinklage“.
Innerhalb von wenigen Jahrzehnten was aus der langsam zerbröckelnden Herrschaft der Familie von Dincklage eine geschlossene „Herrlichkeit“ unter den eigentlich ortsfremden von Galen geworden. Bestimmende Kraft bei diesem Umschwung war der starke münstersche Fürstbischof und Landesherr Christoph Bernhard von Galen. Unter Christoph Bernhard von Galen konnte sich seine Familie im münsterschen Niederstift festsetzen und eine starke Position einnehmen: Bis zum Ende der münsterschen Herrschaft im Jahre 1803 blieben die Reichsfreiherren (seit 1665) gleichzeitig Drosten des Amtes Vechta, noch Jahre darüber hinaus hielten sie die Sonderstellung in ihrer „Herrlichkeit“.
Dinklage ist die Geburtstätte des Bischofs von Münster und Kardinals Clemens August Graf von Galen („Löwe von Münster“). Die Wasserburg, in der er 1876 geboren wurde, ist seit 1949, als sein Neffe Christoph Bernhard Graf von Galen (1907-2002) sie dem Orden der Benediktinerinnen schenkte, das Kloster Burg Dinklage.
„Herrlichkeit Dinklage“
1677 entsteht auf dem Gebiet der heutigen Stadt Dinklage und dem benachbarten Dorf Brockdorf ein Kleinstaat-ähnliches Gebilde, die sogenannte „Herrlichkeit Dinklage“. Die Familie von Galen hatte in ihrer „Herrlichkeit“ die Verwaltungshoheit und auch die Rechtsprechung inne; alle Steuern, Strafgelder und sonstigen Einnahmen verfielen der herrschaftlichen Kasse. Von einem wirklichen Kleinstaat trennte Dinklage die Lehnsbindung an das Fürstbistum Münster. Am 17. März 1826 setzten Matthias Graf von Galen und der Oldenburgische Regierungsrat Carl Friedrich Ferdinand Suden Unterschrift und Siegel unter ein Vertragswerk, das für Dinklage das Ende der „Herrlichkeit“ bedeutete.
Beginn der Oldenburger Zeit
Nachdem der französische Kaiser Napoleon Bonarparte die linksrheinischen deutschen Gebiete besetzt und annektiert hatte, suchten die weltlichen deutschen Fürsten einen Ausgleich für die ihnen verloren gegangenen Landesteile. Sie fanden ihn in den geistlichen Fürstentümern des alten Reiches, die im Regensburger Reichsdeputationshauptschluss 1803 aufgelöst und aufgeteilt wurden. Die Ämter Cloppenburg und Vechta – mit Dinklage – des Fürstbistums Münster wurden dem Herzog von Oldenburg zugesprochen.
„Franzosenzeit“
1810 besetzten Napoleons Truppen das Herzogtum Oldenburg, und somit auch Dinklage. Ein Jahr später wurde es dem französischen Kaiserreich einverleibt. Dinklage gehörte ab sofort zu dem Departement Ober-Ems und zum Arrondissement Quakenbrück. Es bildete zusammen mit den Kirchspielen Lohne und Steinfeld den Kanton Dinklage mit Sitz in Dinklage. Der ehemalige Kirchspielvogt wurde zum Bürgermeister (Maire) des Ortes. Für alle Einwohner galten nun die französischen Gesetze. Wie weit sie allerdings in Wirklichkeit durchgedrungen sind, lässt sich nur schwer beurteilen. Zumindest im Hinblick auf die Steuern und Abgaben scheinen die Franzosen sich rigoros durchgesetzt haben (siehe „Beiträge zur Geschichte der Herrlichkeit Dinklage“, von Vikar Hörstmann). Neu und bedrückend war auch die Verpflichtung junger Männer zum Kriegsdienst. Manche Dinklager haben damals ihr Leben in den Kriegen des französchen Kaisers lassen müssen. 1813 war die „Franzosenzeit“ beendet. Gegen Ende des Jahres 1813 kehrte der Oldenburger Herzog zurück.
Quelle: Dinklage im Wandel der Zeit (1985), Herausgeber: MGV Bürgerliedtafel von 1860, Dinklage.
Auswanderung
Insbesondere im 19. Jahrhundert kam es zu einer Landflucht aufgrund großer Armut in den bäuerlichen Schichten der Tagelöhner und Heuerleute. Als Folge wanderten viele Dinklager nach Amerika aus. Dort siedelten sie sich insbesondere in den Bundesstaaten Ohio, Kansas, Michigan, Wisconsin und Illinois an. Nach dem ersten Weltkrieg wanderten auch einige Dinklager nach Süd-Brasilien (Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Parana, Santa Catarina) aus. Noch heute bestehen daher intensive Beziehungen nach Nord- und Südamerika.
Erster Gemeinderat
Der erste Dinklager Gemeinderat nahm seine Arbeit am 1. Mai 1856 auf. Ratsmitglieder waren Zeller Renze zu Bahlen, Zeller Többe-Schwegmann zu Schwege, Zeller Klöcker zu Langwege, Kötter Brunkenkel bei Dinklage, Wirt Hörstmann zu Dinklage, Zeller Diers-Bünnemeyer in Bünne, Zeller Böckmann bei Dinklage, Kötter kleine Sextro zu Langwege, Zeller Schulte zu Schwege, Zeller Hörstmann zu Schwege, Zeller Meyer zu Höne, Zeller gr. Bornorst in Bahlen, Kötter Niemann zu Höne, Zeller Hugo in Bünne, Apotheker Keppel aus Dinklage.
Der bisherige Gemeindevorsteher Johann Ostendorf wurde in seinem Amt bestätigt.
Industrielle Entwicklung
Die industrielle Entwicklung des Ortes setzte im 19 Jahrhundert ein. 1837 gab es in Dinklage vier Schnappsbrennereien, acht Brauereien, acht Ölmühlen, eine Tabakfabrik, eine Kerzenfabrik und drei Getreidemühlen. Es muss sich hierbei um kleine Familienbetriebe gehandelt haben.
Pioniere der Industrialisierung im 19 Jahrhundert waren die Firmen van der Wal (Textilindustrie, bis 1978) und Holthaus (Maschinenbau, Gründung 1850). Diese Unternehmen existierten bis in die 70 Jahre des 20 Jahrhunderts.
Heute gibt es in der Stadt Dinklage eine weitgefächerte Industrie .
Nationalsozialistische Herrschaft
Bei den letzten halbwegs freien Wahlen erhielt die NSDAP in Dinklage nur knapp 6 Prozent der Stimmen. Dennoch wuchs nach der Machtübernahme auch im Oldenburger Münsterland und somit auch in Dinklage die Zahl der Mitglieder und Sympathisanten der NSDAP. Viele Menschen ließen sich durch Hitlers Maßnahmen zur Verringerung der Arbeitslosigkeit und der Landwirtschaftskrise beeindrucken. Zustimmung fand auch Hitlers vermeintliche kirchenfreundliche Haltung beim Abschluss des Reichskonkordats mit dem Heiligen Stuhl am 20. Juli 1933 und sein anfängliches Bekenntnis zum „positiven Christentum“. Doch schon bald zeigte sich der antirelegiöse Charakter der nationalsozialistischen Weltanschauung, der auf den entschiedenen Widerstand der treu zu ihrer Kirche stehenden großen Mehrheit der Bevölkerung stieß.
Die politische Vertretung – die Zentrumspartei – wurde schon bald von den Machthabern ausgeschaltet, dafür nahm aber dann die katholische Kirche, vertreten durch den Offizial in Vechta und durch den aus Dinklage stammenden Bischof von Münster – Clemens August Graf von Galen – eine Mittlerrolle ein. Ein gewisser innerer Widerstand, bekundete sich öffentlich z. B. im „Kreuzkampf“ von 1936, und ließ die Nationalsozialisten fast verzweifeln. Die NSDAP setzte zum Beispiel 1938 einen Parteigenossen aus Nordoldenburg als neuen Bürgermeister ein, weil ihr die eigenen Landsleute in Südoldenburg und die Bevölkerung allgemein als zu unsicher galten.
Dinklage wurde während des Zweiten Weltkrieges nur wenig zerstört. Es fanden keine Kämpfe in Dinklage statt. Lediglich einige Häuser im Ortskern wurden durch Raketenbeschuss durch die von Westen (Badbergen) heranrückenden britischen Truppen zerstört. Ein Flugzeug der US Armee stürzte über den Burgwald ab. Der Ort ergab sich widerstandslos.
Nachkriegszeit
Auch wenn im Zweiten Weltkrieg in Dinklage kaum Wohnraum zerstört wurde, herrschte in der Nachkriegszeit auch dort starker Wohnraummangel. Flüchtlinge insbesondere aus Schlesien aber auch aus Ostpreußen und Pommern mussten aufgenommen werden. Zeitweise betrug der Anteil der Flüchtlinge an der Gesamtbevölkerung der Gemeinde um die 30 Prozent. In den 1950er Jahren wurden daher viele neue Häuse und Wohnungen errichtet. Viele Kriegsflüchtlinge wurden in Dinklage ansässig. Viele von ihnen oder ihre Nachfahren leben noch heute in Dinklage. Straßennahmen wie Königsberger Straße, Glatzer Straße oder Breslauer Straße erinnern noch heute daran.
Gegenwart
Seit etwa 1990 erlebt Dinklage einen kräftigen Zuwachs der Bevölkerung. Dinklage wurde am 16. September 1995 die Bezeichnung „Stadt“ verliehen. In den letzten Jahren fand eine umfassende Innenstadtsanierung statt.
Geschichte Dinklager Ortsteile
- Bünne
Der älteste Ortsteil von Dinklage ist die westlich vom Ortskern gelegene Bauernschaft Bünne. Sie wurde 872 erstmalig urkundlich erwähnt (Bunni).
Am 17. Oktober 872 beurkundete Graf Walbert die Stiftung des St.-Alexander-Klosters in Wildeshausen. Er behielt sich und seiner Familie das Patronat vor. Die Stiftung war u. a. ausgestattet mit Gütern in Holtrup, Holzhausen, Farnthorpe, Ertithorpe, Ebersheide, Sage, Hanstedt, Düngstrup, Lutten, Hollwedel, Bergfeine und Bunne (Osnabrücker U.B., Band I. Nr.46). Damit war die Ortschaft Bünne erstmals urkundlich erwähnt.
Die Verbindung zu Wildeshausen riss später ab. Am 3. April 1280 verkauften Propst Dietrich, Dekan Johannes und das ganze Kapitel in Wildeshausen u. a. Güter in Bünne, Gemeinde Dinklage.
Man darf eine lange Tradition überall dort vermuten, wo sich – wie in Bünne – ein Meierhof befindet oder befand. Die Mehrzahl der Meierhöfe wurde bereits zur Zeit Karls des Großen um 800 angelegt. Sie waren mit fränkischen Beamten, die Meier genannt wurden, besetzt. Sie hatten ursprünglich vorwiegend militärische Berufspflichten und sollten für Ruhe und Ordnung sorgen. Die Bewohner der Meierhöfe hatten eine besondere Stellung. So wurden sie auch häufig als Zeugen von öffentlichen Beurkundungen angeführt. Dabei setzten sie ihren Vornamen in der Regel den Namen des Ortes, in dem ihr Meierhof gelegen war, hinzu. Man kann davon ausgehen, dass es sich bei den Personen, die in alten Urkunden mit dem Zusatz „de (von) Bunne“ erwähnt sind, um die Besitzer oder Mitbewohner des Meierhofes in Bünne handelte. Feste Familiennamen entwickelten sich erst in späterer Zeit.
Für Bünne wurden genannt: 1224 und 1235 Ludolf de Bunne, 1229 Ortgisus de Bunne, 1242 Wernerus de Bunne, 1254 und 1259 Wolterus de Bunne, 1300 Manna und Arnoldus de Bunne.
Am 4. Juli 1925 belehnte Bischof Friedrich von Münster Johann von Bockraden mit dem halben Meierhof in Bünne. Es dürfte kein Zweifel bestehen, dass die Höfe Arns-Bünnemeier und Diers-Bünnemeier den ursprünglichen Meierhof in Bünne gebildet haben. Beide Höfe waren nach der Teilung noch Vollerbenstellen.
Bünne ist in späteren Jahrhunderten von den Wirren der Reformation und dem Schicksal einer Grenzgemeinde nicht verschont geblieben. Es gehörte seit jeher, mit Ausnahme des westlichen Teils, zu Dinklage.
So wird es in einer Urkunde vom 27. September 1350 als „Bunne in parochia Dinglaghe“ aufgeführt. Nach der Reformation war es konfessionell gemischt. 1682 gab es dort 94 Protestanten. Bis 1671 gehörte es zur Hälfte zur Kirchengemeinde Badbergen. Der westliche Teil der heutigen Bauernschaft kam 1671 zum Kirchspiel Dinklage.
1703 klagte der Dechant Ribbers in Dinklage, dass die Bauernschaft Wulfenau und die Hälfte der Bauernschaft Bünne die früher badbergisch-osnabrückisch waren und jetzt münsterisch seien, in der Kirche keinen Platz fänden, und deshalb gezwungen seien, fortzubleiben und zur lutherischen Kirche in Badbergen zu gehen, wo sie Plätze hätten.
- Schwege
Der Ortsteil Schwege, südwestlich vom Ortskern gelegen, wurde 1160 erstmals urkundlich erwähnt (Svege). Der mittelhochdeutsche Name „Svege“ verweist auf Weide- und Hofplätze für Vieh (Rinder). 1985 fanden umfassende Feierlicheiten zum 825 jährigen bestehen der Ortschaft statt.
Ein kleiner Teil der Ortschaft wurde früher „Ostendorf“ oder „Ossendörpe“ genannt, mit den früheren Hofstellen Rolf-Ostendorf und Schulte-Ostendorf. Die Hofstelle Schulte-Ostendorf (heute Schulte) existiert noch heute. 1652, kurz nach dem 30-jährigen Krieg, hatte Schwege etwa 120 Einwohner, 1721 waren es 296, 1837 waren 443, und 1905 waren es 359. Nach dem zweiten Weltkrieg (1950) waren in Schwege 408 einheimische Einwohner sowie 215 Ostvertriebene ansässig.
- Langwege
Der Ortsteil Langwege, südlich vom Ortkern gelegen, wird erstmals 1402 (Lancwede) erwähnt. Im Jahre 2002 fanden umfassende Feierlichkeiten zum 600-jährigen Bestehen der Bauernschaft statt.
- Wulfenau
Wulfenau wurde im Jahre 1390 als „Wuluenowe“ erstmalig erwähnt („Wolfswiese“). Wulfenau gehörte vor dem 30-Jährigen Krieg zum Kirchspiel Badbergen. 1671 kam Wulfenau (zusammen mit dem westlichen Teil von Bünne) zum „Kirchspiel“ Dinklage.
- Bahlen
Die Bauernschaft Bahlen trägt ihren Namen erst seit dem 19 Jahrhundert. Zuvor hieß es Bahlingen und davor Bollingen, oder einfach Bollen, das ist eine flache Erhebung in der Landschaft. Um 1500 gab es hier etwa 15 Hofstellen.
- Höne
Mit dem Namen „hoene veld“, dem hohen Feld soll der Name Höne zu tun haben, der demnach eine Erhöhung in sonst feuchten Niederungen bezeichnet.
- Wiek
Nordöstlicher Teil des Dinklager Ortskerns.
- Hörst
Südlicher Teil des Ortskerns. Die Hörst gehört zu den ältesten Siedlungsteilen des Ortskerns. Der Bereich, dem Namen nach eine mit Wald bestandenen Bodenerhebung, gehörte früher direkt zur Burg. Hier lagen eigenhörige der Dinklage Herren, stand noch bis ins 19 Jahrhundert das Amtshaus der von Galen und wohnten die Bediensteten der Burg.
Geschichtliche Daten
- 872: Erste urkundliche Erwähnung der heutigen Bauernschaft Bünne.
- 1160: Erste urkundliche Erwähnung der heutigen Bauernschaft Schwege.
- 1231: Erste urkundliche Erwähnung von Dinklage.
- 1347: Die Pest wütet in Dinklage und Umgebung.
- 1349: am 4. Juli des Jahres wird die erste Kirche eingeweiht. Dadurch wird die Pfarrei Dinklage von der Mutterpfarrei Lohne getrennt.
- 1350: Wolterus wird erster Pfarrer von Dinklage.
- 1360: Pest in Dinklage und der Region.
- 1374: Am 17. September wird die Raubritterburg (Ferdinandsburg) nach 15wöchiger Belagerung erstürmt und anschließend zerstört.
- 1380: Pest in Dinklage und der Region.
- 1400: Bau von vier neuen Burgen.
- 1402: Erste urkundliche Erwähnung der heutigen Bauernschat Langwege
- 1424: Einfall Vechtaer Amtleute in die Kirchspiele Gehrde und Badbergen. Als sofortige Gegenreaktion gibt es Plünderungen in Dinklage.
- 1504: Große Pestepidemie, die von Bremen eingeschleppt wurde und mehrere Jahre anhält.
- 1545: Reformation; Einführung des evangelischen/protestantischen Bekenntnisses.
- 1556: Große Missernte in der Region, verbunden in der Folgezeit mit einer Hungersnot.
- 1572: Kämpfe im Moor zwischen den Dinklagern (wohl Bünner und Wulfenauer) und Badbergern.
- 1575: Großer Brand in Dinklage. Fast der ganze Ort wird Raub der Flammen.
- 1577: Pest in Dinklage und der Region.
- 1588: Johann von Dinklage stirbt. Er war ein strenger Mann und Schinder der Bauern.
- 1588: Die Dietrichburg geht an die Familie Ledebur über.
- 1613 Beginn der Gegenreformation Beginn des Übertrittes eines Großteiles der Bevölkerung zum katholischen Glauben. Die Gegenreformation wurde von dem überwiegenden Teil der Bevölkerung abgelehnt und fand nur zögernd statt.
- 1618: Truppen des tollen Christian (von Braunschweig) streifen durch das Amt Vechta.
- 1622: in diesem Jahre kommt Mannsfeld mit marodierende Truppen aus Ostfriesland in die Gegend.
- 1623: Tilly von Altenoythe vernichtet die Truppen von Mannsfeld.
- 1625: Truppen des Herzog Ernst von Hessen ziehen durch das Amt Vechta einschließlich Dinklage.
- 1626: Truppen des dänischen Königs kommen in die Gegend. Sie rauben, brennen und plündern.
- 1652: erste urkundliche Erwähnung der Lateinschule Dinklage
- 1654: Die schwedischen Truppen verlassen als letzte Hinterlassenschaft des 30-jährigen Krieges das Amt Vechta.
- 1667: Pest in Dinklage und der Region
- 1671: Der Freiherr von Galen vereinigt alle Dinklager Güter in seiner Hand.
- 1671: Wulfenau und Teile des heutigen Bünne kommen zum Kirchspiel Dinklage
- 1676: Pest im Amt Vechta und auch in Dinklage. Alleine auf dem Hof Wehage in Schwege sterben 10 Personen an dieser Seuche.
- 1677: Entstehung der „Herrlichkeit“ Dinklage, ein eigenstaatliches Gebilde.
- 1698/99: Äußerst schlechte Ernten. Kaltes und feuchtes Wetter führen zu Missernten.
- 1703: am 8. Dezember herrschte ein starker Sturm in Dinklage. Sogar die Kirchturmsspitze wurde vom Turm gefegt.
- 1709: Kältewelle; viele Menschen und Tiere erfrieren.
- 1720: Die Dinklage Kirche wird erweitert. Der Ausbau ist 1727 abgeschlossen.
- 1803: Teile des Niederstifts Münster, das heutige Südoldenburg inklusive Dinklage wird dem Herzog von Oldenburg zugesprochen. Zu dieser Zeit war dort die Leibeigenschaft noch geltendes Recht.
- 1811: Die Leibeigenschaft wird von der französischen Regierung, die zu dieser Zeit das Land besetzte, aufgehoben (9. Dezember 1811).
- 1814: Der aus dem russischen Exil zurückkehrende Herzog von Oldenburg macht die Aufhebung der Leibeigenschaft wieder rückgängig (10. März 1814); später wurde die Leibeigenschaft dann endgültig abgeschafft.
- 1826: Das Ende der „Herrlichkeit“ Dinklage wird besiegelt.
- 1848: Bau der Schweger Mühle
- 1850: Gründung der Firma Holthaus
- 1850: Die Zeit der Hörigkeit endete in Dinklage um 1850. Die Bauern konnten ihre Höfe gegen Geldbeträge vpm Grundherren "freikaufen".
- 1852: Gründung der Bücherei Dinklage
- 1856: Erster Gemeinderat in Dinklage.
- 1968: Gründung der jetzigen Realschule Dinklage (1868: Private Rektoratsschule, 1936: Höhere Bürgerschule, 1940: Mittelschule, 1965: Realschule)
- 1871: Beginn des Baus der jetzigen katholischen Kirche.
- 1876: Geburt von Clemens August Graf von Galen auf der Burg Dinklage.
- 1904: Eisenbahnanschluss (Kleinbahn Lohn-Dinklage).
- 1904: Der Sportverein "Turnverein Dinklage" wird gegründet.
- 1918: Am 17 November wird ein Arbeiter- und Soldatenrat gewählt.
- 1919: Am 6. April finden die ersten freien Gemeinderatswahlen statt.
- 1933: Clemens August Graf von Galen wird zum Bischof von Münster ernannt.
- 1936: Kreuzkampf in Dinklage und Südoldenburg.
- 1938: Ein nationalsozialistischer Parteigenosse wird als Bürgermeister eingesetzt, weil die NSDAP kein Vertrauen in die Bevölkerung hatte.
- 1945: Dinklage wird von britischen Truppen von der nationalsozialistischen Herrschaft befreit.
- 1946: Der Bischof Clemens August Graf von Galen wird am 18. Februar zum Kardinal geweiht.
- 1946: Kardinal Clemens August von Galen stirbt am 19. März in Münster.
- 1953: Beginn des Schulbetriebes an der "Kardinal von Galen Schule".
- 1968: Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der Hauptschule Dinklage (1969 Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes; ab 1975 "Grundschule am Höner Markweg".)
- 1976: Gründung des Kardinal-von-Galen Hauses (Internat für behinderte Kinder)
- 1976: Schließung der Firma Wehrhahn.
- 1978: Schließung der Firma van der Wal.
- 1995: Dinklage erhält die Stadtrechte.
- 2001: Heinrich Moormann wird erster hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Dinklage.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burg Dinklage („Dietrichsburg“; erbaut Beginn des 15. Jahrhunderts).
Die Burg Dinklage ist die größte Wasserburg im Oldenburgischen Münsterland.
Sie wurde im 15 Jahrhundert erbaut. 1588 geht die Dietrichsburg durch Erbschaft in den Besitz der Familie von Ledebur über. 1641 pachtet Heinrich von Galen, Drost des Amtes zu Vechta, das Erbe der Familie von Ledebur und nimmt Wohnung auf der Dietrichsburg. 1663 anlässlich eines Erbrechtsstreites in der Familie von Ledebur gibt der Fürstbischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, das Dinklager Anwesen seinem Bruder Heinrich, dem Pächter, in Zwangsverwaltung. Die Familie von Ledebur klagt dagegen vor Gericht. Erst 1801 kommt es zwischen den Erben der Familie von Ledebur und Clemens August Freiherrn von Galen (der 1803 in den Grafenstand erhoben wird) zu einer gütlichen Einigung. 1941 stellt Graf Christoph Bernhard die Burg Dinklage den Benediktinerinnen von Vinnenberg als Zuflucht zur Verfügung, 1945 kehren sie nach Vinnenberg zurück.Seit 1946 lebt eine Gruppe von Benediktinerinnen aus dem Priorat St. Gertrud in Alexanderdorf auf der Burg, welche ab 1949 ihr Eigentum wird.
- Burgkapelle (erbaut 1844)
Die Burgkapelle liegt unweit der Burg Dinklage (Dietrichsburg). In der Burgkapelle Dinklage liegen viele Mitglieder der Familie von Galen begraben.
- Ehemalige Rentei
Die ehemalige Rentei liegt unweit der Burg Dinklage (Dietrichsburg)
- Schweger Mühle („Bäukens Möhln“, Holländer Galleriemühle, erbaut 1848)
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts machte sich im Dinklager Raum immer stärker ein Bedürfnis nach einer weiteren Mühle bemerkbar. Es gab nur die gräfliche Wassermühle bei der Burg und die Holthausmühle für Höne und Bahlen, die noch in Betrieb waren. Die Bauern mussten oft lange warten, bis ihr Getreide in der Mühle gemahlen werden konnte.
Daher entschloss sich 1848 Bauer Franz Heinrich große Böckmann, in der Wiek bei Dinklage eine neue Windmühle zu bauen. Er besaß einen Hof nahe der Burg (heute noch heißt der kleine Wald am Burgwaldeingang „Bäukens Busk“).
Auf diesem Grundstück erlaubte der Graf aber keinen Mühlenneubau. Dafür waren zwei Gründe entscheidend: Erstens die große Nähe zur gräflichen Wassermühle und zweitens waren die Windverhältnisse unmittelbar am Wald sicher nicht die günstigsten zum Betrieb einer Windmühle.
Franz große Böckmann tat sich daher mit Bauer Clemens August Schulte-Ostendorf in Schwege zusammen; gemeinsam errichteten sie die Windmühle in Schwege (Ostendorf) auf dem Grundstück von Schulte neben seinen Heuerhäusern, wo gute Windverhältnisse erwartet wurden und sie für die Kundschaft günstig stand. Da die Bauern an einer baldigen Fertigstellung und Inbetriebnahme der Mühle interessiert waren, leisteten sie Gespannhilfe bei der Heranschaffung des Baumaterials.
- Villa Holthaus (Fabrikantenvilla aus dem frühen 20. Jahrhundert (erbaut 1918))
Diese Gründerzeit Villa wurde bis in die 1970er Jahre von den Firmen Holthaus und Wehrhahn als Verwaltungsgebäude genutzt.

- Rathaus (ehemals „Villa Dr. Meyer“)
Das Rathaus Dinklage gilt als schönstes Rathaus im Oldenburger Münsterland.
- Katholische Kirche (erbaut 1878)
Mit 72 m ist der Turm der Katholischen Kirche der höchste Kirchenbau im Oldenburger Münsterland (siehe Liste der höchsten Kirchtürme der Welt). Hier wurde Clemens August Graf von Galen, der spätere Bischof von Münster und Kardinal getauft.
- Alter Bahnhof (historisches Bahnhofsgebäude, erbaut 1907)
Nach Fertigstellung der Bahnstrecke Lohne-Dinklage wurde das repräsentative Bahnhofsgebäude errichtet. Heute dient es als Heimatmuseum.
Landschaftlich interessante Gebiete
- Burgwaldgelände (großes zusammenhängendes Waldgebiet)
- Wulfenauer Heide
- Höner Heide
- Bockhorster Moor (Landschaftsschutzgebiet)
- Bünner Wohld
Parks und Grünanlagen
- Bürgerpark
- Tiergarten im Burgwald
Sport, Vereinsleben und Kultur
Sport und Sportvereine
Der größte Sportverein ist der Turnverein Dinklage (TV Dinklage), welcher im Jahre 1904 gegründet wurde. Daneben gibt es einen Tennisclub, einen Ponyclub, einen Reiterverein und den „Sportverein Integrative Rollstuhl Sportgemeinschaft Dinklage e. V.“.
Mehrere Sportplätze und Sporthallen, eine Tennishalle, eine Squashhalle, mehrere Reithallen und Reitplätze sowie ein Schießstand für Sportschützen und eine Anlage für Bogenschützen stehen den Sportlern zur Verfügung. Outdoor Sport wie z. B. Jogging und Walking ist außerdem im ausgedehnten Burgwaldgelände möglich.
Regelmäßige Veranstaltungen
- 1. Januar: Bobrennen des „WSC Ritzer“
- Langweger Schützenfest (Pfingsten)
- Sommerkirmes Dinklage (Erster Sonntag im Juli)
- Dinklager Schützenfest (Vierter Sonntag im Juli)
- Anfang August: Internationale Zwei-Tage-Wanderung
- Dinklager Fettmarkt (Dritter Sonntag im Oktober)
Museen
- Dinklager Heimatmuseum (im Alten Bahnhof)
Kulturelle Veranstaltungen
- Dinklager Kultursommer
Wirtschaft und Infrastruktur
Aus wirtschaftlicher Sicht wird der Großraum Dinklage / Kreis Vechta stark durch die Landwirtschaft geprägt. Besonders die Schweine- und Geflügelzucht sind ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rund um die landwirtschaftliche Veredlungswirtschaft haben sich Futtermittelbetriebe und ein großes Stallausrüstungsunternehmen entwickelt. Außerdem werden im Raum Dinklage / Kreis Vechta Feinkost, Tierarzneimittel, Kunststoffe, Möbel, Torfprodukte, landwirtschaftliche Geräte und Ziegeleiprodukte gefertigt. Viele Handwerksbetriebe sind in der Stadt und in der Umgebung ansässig.
Verkehrsanbindung
Dinklage ist eine Stadt westlich der Autobahn A 1 (Hansalinie) fast auf halber Strecke zwischen Bremen und Osnabrück. Zu erreichen ist sie verkehrsgünstig über die BAB-Anschlussstelle 65 (Lohne/Dinklage). Die nächstgelegenen schienenbehafteten Personen-Nahverkehrs-Anschlüsse befinden sich in den benachbarten Städten Lohne, zu der es auch feste Busverbindungen gibt, und Quakenbrück. Die Stadt besaß in der Vergangenheit eine eigene Kleinbahn nach Lohne. Die Bahntrasse ist inzwischen rückgebaut.
Die nächsten Flughäfen sind der Flughafen Bremen (70 km nördlich) und der Flughafen Münster/Osnabrück (80 km südlich). Der nächste große internationale Flughafen ist der Flughafen Amsterdam (Schipol), ca. 250 km westlich gelegen.
Bildung, Öffentliche Einrichtungen, Medien
Schulen und Kindergärten
- Fünf Kindergärten (incl. 1 Kindergarten mit Integrationsgruppen für körperbehinderte Kinder)
- Zwei Grundschulen (Kardinal-von-Galen-Schule; Grundschule Höner Mark)
- Sonderschule für körperbehinderte Kinder
- Hauptschule (Hauptschule Dinklage)
- Realschule (Realschule Dinklage)
- Musikschule (Musikschule Romberg)
- Volkshochschule (Clemens August Werk)
Allgemeinbildende und Fachgymnasien befinden sich in den Nachbarorten Lohne (Gymnasium Lohne; Wirtschaftsgymnasium Lohne, Technisches Gymnasium Lohne), Quakenbrück (Artland-Gymnasium Quakenbrück) und Vechta (Gymnasium Antonianum Vechta; Liebfrauenschule, St. Thomas Kolleg). Berufsschulen befinden sich in Bersenbrück und Lohne. Fachhochschulen und Universitäten befinden sich in Vechta, Oldenburg, Bremen, Osnabrück, Hannover, Diepholz und Münster
Öffentliche Einrichtungen
- kath. öffentliche Bücherei St.Catharina
- Freibad
- Hallenbad
- Jugendheim
- Begegnungsstätte
- Mehrere Sporthallen und Sportplätze
- Bürgerpark
Medien
Es erscheinen werktäglich die Oldenburgische Volkszeitung (Vechta) und die Nordwest-Zeitung (Oldenburg).
Der Fernsehsender „REGIOTV“ sendet Informationen über die Region. Auf dem Sendeplatz des Kanals Bloomberg TV sind ab 18.00 Uhr auch Bilder aus der Stadt Dinklage zu sehen.
Politik
Stadtrat
Bei den Kommunalwahlen am 10. September 2006 kam es zu folgendem Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 59,73 | 14 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 19,35 | 5 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 1,74 | 0 |
BFD | Bürgerforum Dinklage | 19,16 | 5 |
Gesamt | 99,98 | 24 |
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Folgende Personen sind in den Stadtrat gewählt worden:
H. Abeln (CDU), R. Blömer (CDU), G. Dötmann (CDU), H. Jordan (CDU), A. Kathe (CDU), W. Koldehoff (CDU), D. Kruse (CDU), S. Meyer (CDU), H. Pekruel (CDU), A. Scheper (CDU), M. Schütte (CDU), A. Tepe (CDU), H. Voßmann (CDU), A. Windhaus (CDU);
W. Mährlein (SPD), U. Quaschigroch (SPD), A. Stölting (SPD), M. Vodde (SPD), M. Windhaus (SPD)
J. Böhmker (BFD), Dr. M. Schlarmann (BFD), U. Heitmann (BFD), B. Kaiser (BFD), B. Taphorm (BFD)
Bürgermeister
Hauptamtlicher Bürgermeister der Stadt Dinklage ist Heinrich Moormann (parteilos, gewählt 2001, Wiederwahl 2006).
Gemeindevorsteher vor 1945
- Johann Ostendorf (um 1855)
- Rudolf Ostendorf (1890-1922(?))
- Franz Diekmann (1922-1938)
- Anton Geltjen (1938-1945, von der NSDAP eingesetzt)
Bürgermeister seit 1945
- Julius Mäckel (1945-1946)
- Ludwig Middendorf (1946-1948)
- Georg Meyer (1948-1952)
- Josef Haverkamp (1952-1956)
- Josef Hachmöller (1956-1964)
- Heinrich Hoymann (1964-1968)
- Heinrich Kollbeck (1968)
- Gerhard Peuker (1968-1981)
- Josef Kathe (1981-2001)
- Heinrich Moormann (seit 2001)
Städtepartnerschaften
Dinklage pflegt seit 1986 eine enge Partnerschaft zur französischen Gemeinde Épouville in der Normandie.
Bevölkerung
Einwohnerzahlen

Seit etwa 1990 erlebt Dinklage einen kräftigen Zuwachs der Bevölkerung. Die Graphik hier, basierend auf den Daten des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik, belegt eine wachsende Beliebtheit der jungen Stadt am Burgwald, wie sie sich selber nennt.
Religion
Konfession | Anteil in der Bevölkerung |
Römisch Katholisch | ca. 69,3 % |
Evangelisch | ca. 16,9 % |
verschiedene Religionsgemeinschaften | ca. 13,8 % |
(Stand: 31. Dezember 2004) |
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter
- Bernhard Romberg (1767-1841), Cellist und Komponist
- Clemens August Graf von Galen (1878-1946), Bischof von Münster, 1946 Kardinal, 2005 selig gesprochen
- August Wegmann (1888-1976), niedersächsischer Innen- und Finanzminister, stellvertretender Ministerpräsident
- Jochen Arlt (* 1948), Schriftsteller
- Helmut Middendorf (* 1953), Maler
Andere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Christoph Bernhard Graf von Galen (1606-1676), Fürstbischof von Münster
- Timo Glock (* 1982), Autorennfahrer
Literatur
- Johann Ostendorf, 1960, Mitteilungen des Heimatvereins
- MGV Bürgerliedtafel von 1860, Dinklage, „Dinklage im Wandel der Zeit“, 1985
Weblinks
- Offizielle Website
- http://www.abteiburgdinklage.de/ - Benediktinerinnenabtei, Burg Dinklage