Wood-Buffalo-Nationalpark
Wood-Buffalo-Nationalpark
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Nächste Stadt: | Fort Smith | |
Fläche: | 44.807 km² | |
Gründung: | 1922 | |
Adresse: | Wood Buffalo National Park Box 750 Fort Smith, NWT Tel. (867) 872-7900 |
Der Wood-Buffalo-Nationalpark wurde 1922 im Grenzbereich der Provinz Alberta und der Nordwest-Territorien gegründet und ist mit einer Fläche von 44.802 km² der größte kanadische Nationalpark. 1983 wurde er durch die UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.
Landschaft


Der Nationalpark ist vor allem durch die ihn im Osten begrenzenden Flussläufe des Athabasca River und des Slave River sowie durch den ihn von Westen nach Osten durchfließenden Peace River und die Südwestspitze des Athabaskasees charakterisiert. Das Peace-Athabaska-Flussdelta bildet ein Labyrinth aus Flüssen, Seen (u. a. Lake Claire) und Sümpfen und ist eines der größten Frischwasserdeltas Kanadas. Der sich über 300 Kilometer nach Osten erstreckende Athabaskasee gilt als einer der am geringsten verunreinigten Seen der Erde.
Die Fläche des Nationalparks ist weithin mit Koniferen- und Mischwäldern bedeckt. Im Südwesten der Kleinstadt Fort Smith erstreckt sich westlich des Slave Rivers das bedeutendste Gipskarstgebiet Nordamerikas. Hier befinden sich Hunderte von Höhlen, Dolinen und Karstquellen sowie ein ausgedehntes Netz von unterirdischen Flüssen. Manche Höhlen sind zusammengebrochen, und so sind charakteristische Sinklöcher entstanden, die das Labyrinth gut erkennbar machen. Das spektakulärste Sinkloch hat sich zum Pine Lake entwickelt, der 60 Kilometer südlich von Fort Smith unmittelbar an der Rollsplitttrasse zum Peace Point (am Peace River) gelegen ist. Im Nordostteil des Nationalparks liegen mit einer Salzkruste überzogene Ebenen; sie entstanden durch das Austrocknen von Gewässern, die sich mit unterirdischen Salzrückständen eines vorgeschichtlichen Meeres befrachtet aus Quellen auf die Oberfläche ergießen.
Klima
Der Nationalpark ist zwar am Rande der Permafrostzone gelegen; dennoch sind die Sommermonate Juli und August heiß und trocken.
Fauna



Auf dem Gebiet des Nationalparks wurden ca. 300 Tierarten, davon rund 250 Vogelarten, gezählt. Tausende von Zugvögeln überqueren die Region auf ihren Nord- und Südflügen. Die weltweit letzten Nistplätze von Schreikranichen (Grus americana) befinden sich hier, und an den Stromschnellen des Slave River zwischen Fort Smith und Fort Fitzgerald befindet sich die nördlichste Kolonie des Nashornpelikans (Pelecanus erythrorhynchos, American White Pelican).
Gegründet wurde der Park, um die Nistplätze der vom Aussterben bedrohten Schreikraniche und die letzten hier noch lebenden Waldbisons (Bison bison athabascae) zu schützen. Heute schätzt man den Bestand an Bisons (Wald- und zusätzlich ausgesetzte Präriebisons, die sich vielfach vermischt haben) auf etwa 6.000 Tiere; sie bilden inzwischen die weltweit größte Gruppe frei lebender Bisons. Außerdem sind hier noch mehrere Wolfsrudel, ferner Schwarzbären, Grizzlys, Luchse, Elche, arktische Füchse, Biber, Murmeltiere und viele andere Tierarten beheimatet. Auch Weißkopfadler (US-Wappentier) bauen in Baumwipfeln ihre Nester.
Flora
Hinsichtlich seines Pflanzenwuchses zählt der Park zu den artenreichsten Ökosystemen Nordamerikas. In den Nadel- und Mischwäldern und auf den salzhaltigen Ebenen gedeiht eine Vielzahl von Sumpf- und Präriepflanzenarten.
Touristische Hinweise
Der günstigste Ausgangspunkt für den Besuch des Wood-Buffalo-Nationalparks ist Fort Smith, das mit dem Fahrzeug auf einem Abzweig des Mackenzie Highway über Hay River oder mit dem Flugzeug sowohl von Edmonton wie von Yellowknife aus zu erreichen ist.
Literatur
- Ludwig N. Carbyn et al.: Wolfes, Bison and the Dynamics Related to the Peace-Athabasca Delta in Canada’s Wood Buffalo National Park, University of Alberta Edmonton, 1993 ISBN 0-919058-83-3
- Michaela Schmid: Kanada: Wood Buffalo Nationalpark – Kanutouren, Conrad Stein Verlag Kronshagen, 1998 ISBN 3-89392-159-1