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Regenrückhaltebecken

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Das Hochwasserrückhaltebecken Mordgrundbach an der Bahra im Osterzgebirge.

Bei Rückhaltebecken wird zwischen Regenrückhaltebecken und Hochwasserrückhaltebecken unterschieden.

Ein Hochwasserrückhaltebecken ist eine Stauanlage, deren Hauptzweck die Regulierung der Abflussmenge eines Fließgewässers bei Hochwasser ist. Es ist im Normalfall leer (sogenanntes Trockenbecken oder grünes Becken) oder teilweise gefüllt (Dauerstaubecken).

Hauptschluss

Ein Hochwasserrückhaltebecken liegt in einem Flusslauf und sperrt diesen ab, wobei das Fliessgewässer im Normalfall (wenn kein Hochwasser ist) ungehindert durch den Grundablass fließt. Hierbei liegt das Becken im "Hauptschluss". Steigt der Abfluss des Gewässers über die Regelabgabe des Grundablasses, wird dieser Mehrabfluss zurückgehalten: das Becken wird eingestaut. Erst wenn der Gewässerabfluss den Regelabfluss untersteigt, entleert sich das Becken langsam wieder. Der Grundablass kann regelbar (verschließbar) oder ungeregelt sein. Er ist grundsätzlich so eingestellt, dass nur soviel Wasser durchfliessen kann, wie der Unterlauf schadlos verkraften kann. Es gibt automatisch geregelte Anlagen und Anlagen, die auf eine fest eingestellte, sogenannte "Regelabgabe" drosseln.

Nebenschluss

Andernfalls liegt das Becken seitlich neben einem Fluss. In diesem Fall kann bei Hochwasser das Wasser aus dem Fluss durch eine Überleitung in das Becken geleitet werden. Es fließt später durch die Überleitung oder einen anderen Auslass wieder in den Fluss zurück. Diesen Fall nennt man "Becken im Nebenschluss".

Hochwasserentlastung

Fließt bei Hochwasser soviel Wasser zu, dass das Becken ganz gefüllt wird, so muss das weitere zufließende Wasser über die Hochwasserentlastung ablaufen. Diese muss deshalb einen befestigten Überlauf, ein Gerinne und ein Tosbecken haben. Selbst ein schon voll gefülltes Becken hat noch eine Hochwasserschutzfunktion, nämlich durch die Retention (Rückhalt) des Stausees. Die Abflussspitze wird dadurch gedämpft.

Abgrenzung zu Talsperren

Ein Hochwasserrückhaltebecken kann durchaus die Größe einer Talsperre erreichen. Das in Bau befindliche Hochwasserrückhaltebecken Müglitztal in Sachsen wird z.B. eine Höhe über Talsohle von über 40 m bekommen.

Als Absperrbauwerk können die gleichen Bauwerkstypen wie bei einer Talsperre verwandt werden (Staumauer, Staudamm,...); im Normalfall wird es jedoch ein Damm sein. Auch Talsperren haben häufig einen Hochwasserrückhalteraum. Weil ihr Hauptzweck aber ein anderer ist (z.B. Trinkwasserversorgung, Niedrigwasseraufhöhung, Tourismus), sind sie keine reinen Hochwasserrückhaltebecken.

Regenrückhaltebecken

Ein Rückhaltebecken, das nur Niederschlagswasser speichert, aber nicht in oder an einem Flusslauf liegt, wird Regenrückhaltebecken genannt. Man findet es häufig in Städten, wo es bei Regen das überschüssige Wasser aus der Kanalisation aufnimmt.