Denkendorf (Oberbayern)
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Denkendorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde liegt ca. 20 km nördlich von Ingolstadt im Naturpark Altmühltal.
Gemeindegliederung
Zu Denkendorf gehören die Ortsteile:
- Altenberg
- Bitz
- Dörndorf
- Gelbelsee
- Schönbrunn
- Zandt (Denkendorf)
Geschichte
Eine urkundlich gesicherte Aussage über Denkendorf oder Denchendorf, d. h. das Dorf des Thanko kann man zwischen 1057 und 1075 nachweisen - im Pontificale Gundekarianum. Bischof Gundekar II. von Eichstätt hat dieses Buch angelegt und darin alle seine Pontifikalhandlungen als Bischof - und die Weihe der ersten Kirche am Ort - aufgeschrieben. 1703 errichteten die Denkendorfer einen stattlichen Kirchenneubau, welcher heute noch als Querschiff erhalten ist. In der Kirche kann man heute die neu renovierten Barock- und Rokokoaltäre und viele wertvolle Schreinfiguren des ausgehenden Mittelalters besichtigen. Denkendorf gehörte schon sehr früh zum Hochstift Eichstätt; mit der Säkularisation (Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805) und dem Ende des fürstbischöflichen Einflusses (1803) kam Denkendorf zu Bayern - das Gebiet der Wittelsbacher reichte ja bis nach Ingolstadt, das nur 20 km südlich von Denkendorf gelegen ist. Mit der Neuordnung der Landkreise kam Denkendorf zum Regierungsbezirk Mittelfranken, bei der Gebietsreform 1972 wieder nach Oberbayern. Die Großgemeinde Denkendorf zählt heute ca. 4600 Einwohner. Zu ihr gehören auch die Nachbarorte Gelbelsee, Altenberg und der Riedelshof, Dörndorf, Zandt, Bitz und Schönbrunn. Seit 1938 ist Denkendorf an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. Heute existiert auf der BAB9 die Autobahnausfahrt Nr. 59 "Denkendorf".
Einwohnerentwicklung
Ortsteil | um 1800 | um 1900 | 1993 | 1998 | 2001 | 2002 | 2004 |
Denkendorf | 295 | 530 | 1870 | 2082 | 2117 | 2144 | 2101 |
Zandt | 273 | 476 | 719 | 764 | 809 | 833 | 792 |
Dörndorf | 250 | 300 | 511 | 508 | 584 | 578 | 558 |
Bitz | 168 | 196 | 210 | 179 | 186 | 195 | 177 |
Gelbelsee | 228 | 300 | 461 | 483 | 492 | 505 | 502 |
Schönbrunn | 107 | 162 | 175 | 240 | 290 | 295 | 310 |
Gesamt: | 1321 | 1966 | 3946 | 4256 | 4478 | 4550 | 4440 |
Politik
Gemeinderat
CSU | SPD | FW | CW | Gesamt | |
1996 | 5 | 5 | 4 | 2 | 16 Sitze |
2002 | 4 | 4 | 5 | 3 | 16 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)
Bei der Gemeinderatswahl 2002 wurden folgende Personen gewählt:
- CSU: Elisabeth Beringer, Maurizio Grandesso, Jürgen Hauke, Josef Mosandl
- CW: Bernhard Schmidt, Vogl Hermann
- Freie Wähler: Josef Gürtner, Xaver Jakob, Peter Lehner, Hermann Pickl
- SPD: Harald Gröger, Isolde Hantl, Georg Schießl, Schneider Jakob
Bürgermeister
1 Bürgermeister Josef Bienek (Freie Wähler)
2 Bürgermeister Alfons Geyer (Freie Wähler)
3 Bürgermeister Eckhard Schock (CW)
Wappen
Gespalten von Silber und Rot; vorne eine grüne Ranke mit vier Blättern, hinten ein silberner Viereckpfeiler.
Wappenbegründung
Durch das Gemeindegebiet von Denkendorf verläuft der Limes (Grenzwall), die einstige Grenze zwischen der römischen Provinz Raetien und dem freien Germanien; Spuren dieser Grenzmauer sind in den Gemarkungen Gelbelsee, Denkendorf und Zandt im Gelände noch zu erkennen. An den Limes erinnert im Gemeindewappen die stilisierte Abbildung der vom bayerischen König Max II. in Denkendorf errichteten Römergedenksäule (sog. Maxlstein). Die Figur der vierblättrigen Ranke stammt aus dem Wappen des eingesessenen Edelgeschlechts der Herren von Zandt, die von 1245 bis 1519 mehrfach erwähnt werden, z. B. 1306 und 1347 als Inhaber des Zandter Burglehens und 1451 und 1485 als Besitzer von Schönbrunn. Die Feldfarben Silber und Rot knüpfen an das Eichstätter Hochstiftswappen an, da das Hochstift bis zur Säkularisation (1803) die Landeshoheit über den größten Teil des heutigen Gemeindegebietes innehatte.
Die Gemeinde Denkendorf nahm mit Beschluss des Gemeinderates vom 7. November 1975 nebenstehendes Wappen an (Wappenentwurf: Max Reinhart). Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens am 23. Dezember 1975 zu.
Städtepartnerschaften
Seit dem Jahr 1980 Jahren hegt die Gemeinde Denkendorf freundschaftliche Beziehungen zum Moskauer Stadtteil Krasnaja Presnja. Eine beachtliche Leistung, bedenkt den damals noch herrschenden Kalten Krieg. Damals reisten Bürgermeister, Arzt, Pfarrer und die Blaskapelle nach Moskau und sorgten mit Hilfe von Freibier und einem Standkonzert auf dem Roten Platz für "Tauwetter". Schon ein Jahr später statteten die Russen einen Gegenbesuch ab. Am 9. August 1986 überbrachte eine Delegation den Beschluss des Gemeinderates und trug dem Bezirksrat eine Städtepartnerschaft an. Einen vorläufigen Höhepunkt erreichten die Beziehungen den Besuch des ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten und Nobelpreisträgers Michail Gorbatschow und seiner Frau Raissa Gorbatschowa am 26. Juli 1993.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Denkendorf liegt direkt an der BAB 9 und ist über eine eigene Autobahnausfahrt (59) erreichbar.
- In weiten Teilen parallel zur A 9 verläuft die Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München. Die Gemeinde Denkendorf wird vom 1.925 Meter langen Denkendorftunnel unterquert.
Bildung
- Grund- und Hauptschule: Volksschule Denkendorf
Ansässige Vereine
In Denkendorf sind unter anderem folgende Vereine ansässig:
- Feuerwehr Denkendorf
- Faschingskomittee Denkendorf
- Motorrad Freunde Beinhart Denkendorf
- Musikverein Denkendorf
- Sportverein Denkendorf
- Schützenverein Edelweiß
- Schützengesellschaft 1896 Denkendorf
ehemalige Bürgermeister
Jan. 1876 - März 1883 | H. Mandlinger | Aug. 1945 - Mai 1948 | Max Kretschmeier | |
April 1883 - Dez. 1887 | H. Löffler | Juni 1948 - April 1960 | Michael Wittmann | |
Jan. 1888 - Dez. 1893 | Joseph Kerschenlohr | Mai 1960 - April 1964 | Ludwig Kleiner | |
Jan. 1894 - Dez. 1899 | H. Mosandl | Mai 1964 - April 1978 | Michael Heggenberger | |
Jan. 1900 - Dez. 1914 | Franz Xaver Löffler | Mai 1978 - April 1996 | Alfons Weber | |
Jan. 1915 - Juni 1919 | H. Lorenz Kiermayer | Mai 1996 - | Josef Bienek | |
Juli 1919 - Juli 1945 | Franz Meier |
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Aus Denkendorf ging der Eichstätter Weihbischof Leonhard Haller hervor.