Posušje

Posušje
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Basisdaten
Staat:	Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
Entität:	Föderation BiH
Kanton:	West-Herzegowina
Koordinaten:
Höhe:
Einwohner:	12.000

Posušje ist eine Verbandsgemeinde in Bosnien und Herzegowina in der Föderation Bosnien-Herzegowina, Kanton West-Herzegowina sowie die gleichnamige Stadt.

Posušje liegt im westlichen Teil des Kantons West-Herzegowina und wird fast ausschließlich von Kroaten bewohnt. Posušje ist ein Name, der kroatische Wurzeln hat und Gegend die arm an Wasser ist bedeutet.

In Posušje selbst leben etwa 5.500 Einwohner (Stand 2003); in den zur Gemeinde zählenden umliegenden Dorfgemeinschaften leben weitere 12.000 Einwohner.

Geografie

Mehr als zwei Drittel der Gesamtfläche der Verbandsgemeinde sind bergiges, teils verkarstetes und teils stark bewaldetes Gelände mit Höhen bis über 2.200 Meter. Das Hauptsiedlungsgebiet liegt im Tal Posuško Polje, das die Gemeinde im südlichen Teil von West nach Ost durchzieht. Die Verbandsgemeinde hat eine Gesamtfläche von ca. 460 Quadratkilometern. Die Stadt liegt auf 600 m über NN. Die Gemeinde liegt insgesamt auf Meereshöhen zwischen 350 - 2.298 m, wobei das flachere Stück sich bis zur kroatischen Grenze erstreckt. Im Norden der Gemeinde liegt der Naturpark Blidinje jezero (See).

Die wirtschaftliche Situation ist insgesamt besser als im übrigen Bosnien. Dies liegt vor allem daran, das Zerstörungen während des kroatischen Befreiungskrieges ausblieben sowie die Nähe zur kroatischen Grenze, die einen regen Grenzhandel nach sich zieht. Trotz allem ist die Arbeitslosigkeit hoch und die Infrastruktur in einem schlechten Zustand.

Nachbarregionen

• Westen: Kroatien (Gemeinde Imotski)
• Süd-West: Grude (sehr mildes Klima Tabak und Weinanbau)
• Süden: Imotski Osten: Široki Brijeg
• Norden: Tomislavgrad

Nachbargemeinden

Posušje grenzt im Nordwesten an die Gemeinde Tomislavgrad, im Norden an Jablanica, im Osten an Široki Brijeg, im Süden an Grude und im Westen an Imotski (Republik Kroatien).

Geografische Lage

Die Stadt ist nur drei Kilometer entfernt von der Grenze zu Kroatien und liegt auf einer Höhe von 675 Meter. Der südliche Teil der Gemeinde Posušje ist nur 23-25 km Luftlinie vom Adriatischen Meer entfernt. Der östliche Teil (Berg Čvrsnica 2.228 m) ist nur 10 km vom Fluss Neretva entfernt. Sarajevo liegt rund 90 Kilometer nordöstlich von Posušje.

Ortsgemeinden und Dorfgemeinschaften

1. Batin
2. Bročanac
3. Čitluk
4. Gradac
5. Osoje
6. Podbila
7. Poklečani
8. Posušje (Stadt)
9. Rakitno
10. Rastovača
11. Sutina
12. Tribistovo
13. Vir
14. Zagorije
15. Zavelim

Geschichte

Altsteinzeit und der Jungsteinzeit

Die Geschichte der Stadt Posušje reicht bis etwa in die jüngere Steinzeit; man hat Keramik in Vukove njive, Iličinova lazina, Prataruše und Žukovička pećina in Vir gefunden. Von der Kupferzeit (2400 – 1800. v. Chr.), Nečajno und Trostruka gradina funde zwischen Posušje und Grude. Man hat in Dörfern der Verbandsgemeinde zahlreiche Zeugnisse aus illyrischer und römischer Zeit gefunden:

Die Römer

Eine wichtige Römische Straße verlief von Narona (Vid bei Metković) bis Delminium (Duvanjsko polje) über Vinjani,Vir und Zavelim. Vinjani war ein sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die zweite bekannte Straße verlief über Gradac-Tribistovo-Poklečani-Petrovići. Gradac war die wichtigste Siedlung in der Gegend. In Gradac fand man zwei römische Befestigungen und eine Basilika aus der Spätantike , die aus dem 4 Jahrhundert n.Chr stammen. In Nähe von Čitluk bei Dočići befindet sich die Villa Rustica, bei Orlov kuk existierte eine weitere römische Befestigung. Es befanden sich auch römische Befestigungen in Plišivici bei Vinjani, sowie im Vir bei Gradina. In Vir hat man Münzen Drahma Dyrahija gefunden, die aus der Römerzeit stammen. Zwei römische Befestigungen hat man in Tribistovo, Sutina und Rakitno entdeckt. In Petrovićima befand sich auch eine Basilika und Befestigung. In Zagorje fand man Münzen von Konstantin I und Valens.

Slawische und kroatische Besiedelung

Ankunft der Slawen im Jahr 626 in den römischen Provinzen Dalmatien und Pannonien, Posusje wird von den Kroaten besiedelt.

Im 8. Jahrhundert war Posušje und die ganze Herzegowina Teil des Kroatisches Königreichs, man hat aus dieser Zeit sehr viele Altkatholische Gräber rund um die frühchristliche Basilika in Gradac gefunden.

Erstmals wird die Stadt im Jahr 1378 erwähnt.

Osmanische Herrschaft

• 1493 eroberten die Türken Posušje , Vir fiel 1513 als letzter Ort in derHerzegowina in Türkische Hände.
• 1513 – 1878 war Posušje unter Türkenherrschaft, zwischen 1878-1918 gehörte die Stadt zum Machtbereich der Habsburgermonarchie.

Königreich der Serben, Kroaten und SLowenen (erstes Jugoslawien) (1918-1941)

Ab 1918 gehört Posušje zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. 1929 wurde der Name in Königreich Jugoslawien umgeändert.

Zweiter Weltkrieg

Von 1941 an gehört Kroatien und Bosnien-Herzegowina bis zur Drina zum Unabhängigen Staat Kroatien, der von Ante Pavelić geführt wird.

• 1943 Italienische Truppen bombardieren Partisanen Stellungen in Gradac Posuški.
• 1944 am 18. November erobern kommunistische Partisanen Posušje.

SFRJ (zweites Jugoslawien (1945-1991)

Von 1945 bis 1992 gehörte Posusje zur Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (SFRJ). Innerhalb des Staatenbundes gehörte die Stadt zur sozialistischen Teilrepublik Bosnien und Herzegowina.

Krieg 1992 bis 1995

1995 Friedensschluss von Dayton. Posušje wird Teil der Kroatisch-Bosniakischen Föderation.

Zeittafel

• 1378 Erste Erwähnung von Posušje in einem Dokument. Es beschreibt die Versammlung (Sabor), die die Margareta, Witwe von Ivan Nelipić ausgerufen hat. Er war der Besitzer von Posušje.
• 1403 auf dem Handelsdokument zwischen Dubrovnik und Bosnien wird Posušje erwähnt.
• 1408 Der bosnische König Ostoja nennt Posušje Župom.Er schenkt die Stadt der adligen Familie Radivojević.
• 1493 Posušje wird von den Türken erobert.
• Nach der Eroberung der Stadt durch die Türken wurden alle Kirchen in Posušje systematisch zerstört (Gradac, Rastovača, Ričina).
• 1735 Župa Posušje
• 1814 Brief von vezira Ali-paša gegen den Aufstand.
• 1820 Die Familie Jukić schenkt den Franziskanermönchen Ländereien innerhalb der Stadt.
• 1832 Posušje befindet sich im Aufstand unter Führung des Kapetan von Ljubuški.
• 1844 Ankunft von Franziskanermönche
• 1872 Bauanfang der Kirche in Posušje.
• 1875 Aufstand in der Herzegowina. Pfarrer Filip Čutura(der Pfarrer von Posušje) organisiert den Aufstand in der Bekija. (1875-1878 Hercegowina Aufstand)
• 1878 Ende der Herrschaft der Türken, die Habsburger Monarchie übernimmt die Macht.

Religion

• In den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts wurden die Pfarreien zerstört. Als ein relativer Frieden im 18. Jahrhundert wieder einkehrte, sammelten die Franziskaner die übriggebliebenen Gläubigen und bildeten Pfarrgemeinden. Errichtet wurde die Pfarrei Posusje im Jahr 1823.
• Es gibt 7 Römisch-Katholische Pfarrgemeinden in der Verbandsgemeinde Posušje, in 4 Pfarrgemeinden Pfarrer und in 3 Franziskanerpater, die Pfarrgemeinde liegen innerhalb der Grenzen der Verbandsgemeinde Posušje. Die Pfarrergemeinden gehören zum Bistum Mostar-Duvno.

1. Pfarrgemeinde Posušje
2. Pfarrgemeinde Posuški Gradac
3. Pfarrgemeinde Vir
4. Pfarrgemeinde Vinjani
5. Pfarrgemeinde Zagorje
6. Pfarrgemeinde Rakitno
7. Pfarrgemeinde Sutina

Politik

1. HDZ Hrvatska Demokratska Zajednica (Kroatische Demokratische Gemeinschaft)
2. HSP - Koalicija HSP-Đapić-Dr.Jurišić, UHSP, Nezavisni pravaši
3. HDU – Hrvatska Demokratska Unija
4. HKDU – Hrvatska Kršćansko Demokratska Unija

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt Posušje liegt an der Magistralstraße M15 von Bugojno über Kupres nach Mostar. Ebenso führt die nationale Verbindungsstraße 6-1 von Bugojno nach Split durch Posušje.

Sport

Fußball

1950 - Gegründet als NK Posušje. Das Stadion des Vereins kann bis zu 10 000 Menschen aufnehmen.

Basketball

HKK Posušje

Persönlichkeiten

• Grgo Martić (Rastovača bei Posušje 1822.- Kreševo 1905.) Schriftsteller
• Milan Bandić Bürgermeister von Zagreb.
• Ljubo Ćesić Rojs Kroatischer General und Politiker
• Darko Ćurdo (1944.-2003.) Schauspieler und Grafiker

Weblinks

• Gemeinde-Homepage (kroatisch)
• Bericht für die Flüchtlingsrückkehr (April 1998)
• Vorstellung der Gemeinde auf den Seiten des Kroatischen Gebirgsvereins(kroatisch)