Deutsch-Dänischer Krieg
Als Deutsch-Dänischer Krieg wird die militärische Auseinandersetzung um Schleswig-Holstein zwischen dem Deutschen Bund und dem Königreich Dänemark vom 16. Januar bis 30. Oktober 1864 bezeichnet.

Ursache des Krieges
Im Schleswig-Holsteinischen Krieg von 1848-1851 hatte Dänemark nach den Londoner Protokollen die Hoheit über Schleswig und Holstein behalten, verpflichtete sich aber, die Herzogtümer als selbständige, getrennte Einheiten aufrechtzuerhalten. Die dänische Verfassung von 1863 bezog Schleswig allerdings vertragswidrig mit in den dänischen Gesamtstaat ein. Daraufhin wurde die Bundesexekution gegen Dänemark verhängt. Dem preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck gelang es auf dem beschlussfassenden Bundestag, die Einbeziehung Österreich-Ungarns in die Bundesexekution zu erwirken.
Verlauf des Krieges
Österreichische und preußische Truppen unter Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel, überschritten am 1. Februar 1864 die Eider. Nach schnellem Vormarsch kam es am 18. April zur entscheidenden Schlacht bei den Düppeler Schanzen, einer Festungsanlage zwischen Flensburg und Sonderburg an der Flensburger Förde gelegen. Im Oktober endete der Krieg mit dem Frieden zu Wien. Zunächst übernahmen die beiden Siegermächte die Besetzung und Verwaltung gemeinsam (sog. Kondominium). Schließlich erhielt Preußen im Vertrag von Gastein vom 14. August 1865 das Herzogtum Lauenburg und Schleswig, Österreich das dazwischen liegende Holstein. Die daraus entstehende Reibung war eine der Hauptursachen für den Deutsch-Deutschen Krieg 1866.
Der Deutsch-Dänische Krieg zeigte erstmals einige neue Elemente moderner Kriege, so z.B. der Stellungskrieg an der Eider mit Schützengräben (großer Unterschied zum bisherigen Krieg auf offenem Feld) sowie der Eisenbahntransport preußischer Truppen (z.B. aus Dresden, was als Fußmarsch Wochen oder gar Monate gedauert hätte). Er war außerdem maßgeblich für die Entstehung des deutschen Nationalstaats (1871).
Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte spielten Krupp-Geschütze eine entscheidende Rolle. Glaubt man der Darstellung der Gedänkstätte, so diente dieser Krieg auch und gerade dem "Test" der neuen Technologien: Krupp-Hinterlader-Kanonen mit gezogenen Läufen und Hinterlader-Gewehren. Dieser Test wurde, aus deutscher Sicht, erfolgreich absolviert: Krupp-Kanonen waren in der Lage, über die Flensburger Förde hinweg Zerstörungen der dänischen Schanzen anzurichten. Nach erfolgreichem Test fand diese neue Technik ihren Einsatz im Krieg von 1870/71 gegen Frankreich.
Karl Klinke
Der preußische Soldat Karl Klinke rannte mit Sprengstoff beladen gegen das dänische Bollwerk, sprengte ein Loch in Schanze II und damit sich selbst in die Luft. Es wird überliefert, er habe dabei gerufen: „Ich heiße Klinke, ich öffne das Tor!“ Zu Ehren Klinkes wurde 1908 in seiner Heimatstadt, der Garnisonsstadt Spandau, ein Denkmal errichtet.
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Literatur
Theodor Fontane: Der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahre 1864
Weblinks
- http://www.marlesreuth.de/krieg1864.htm - Einzelheiten über den Krieg
- http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.d/d310588.htm
- http://www.preussenchronik.de/cache/ereignis_c23623.html
Siehe auch: Liste von Kriegen, Liste von Schlachten