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Emil Nikolaus von Reznicek

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Emil Nikolaus Joseph Freiherr von Rezniček (* 4. Mai 1860 in Wien; † 2. August 1945 in Berlin) war ein österreichischer Komponist.

Familie

Er entstammte einer böhmischen Familie und wurde als Sohn des k.u.k. Generals Joseph Rezniček geboren, der am 4. Januar 1853 in Wien in den österreichischen Ritterstand und am 2. Januar 1860 mit Diplom vom 1. Februar 1860 in Wien in den österreichischen Freiherrnstand erhoben worden war,[1] ein Halbbruder des Malers Ferdinand Freiherr von Rezniček (1868-1909).

Leben

Rezniček erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst in Graz, später am Leipziger Konservatorium. Er war Theaterkapellmeister in Zürich, Graz, Stettin, Mainz, Mannheim und Weimar. Von 1909 bis 1911 wirkte er als Erster Kapellmeister an der Komischen Oper in Berlin. Ab 1920 übte Reznicek ein Lehrtätigkeit im Fach Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik aus. Er war Mitglied und Senator der Preußischen Akademie der Künste. Rezniček gehörte zu den wichtigsten Komponisten des deutschsprachigen Raumes seiner Zeit. Mit Richard Strauss, aus dessen Schatten er trotz hoher kompositorischer Meisterschaft Zeit seines Lebens nicht herauszutreten vermochte, stand er in freundschaftlichem Verhältnis. Da die Stile beider Komponisten einander sehr ähneln, kann man davon ausgehen, dass Rezniček und Strauss sich gegenseitig beeinflussten.

Zu seinen Werken zählen

  • Opern
    • Donna Diana (1894)
    • Ritter Blaubart (1920)
    • Holofernes (1923)
    • Satuala (1928)
    • Till Eulenspiegel (1900)
    • Spiel oder Ernst (1930)
    • Gondolor des Dogen (1931)
  • Orchesterwerke, darunter
    • 4 Symphonien (d-Moll, B-Dur, D-Dur, f-Moll)
    • Tanzsymphonie
    • Raskolnikoff-Ouvertüre (1931)
    • Goldpirol-Ouvertüre (1936)
    • Der Sieger, Symphonische Dichtung
    • Schlemihl, Symphonische Dichtung (1912)
  • Kammermusik
  • Chor- und Gesangwerke
  • Klavier- und Orgelwerke
    • Präludium und Fuge c-Moll

In Deutschland erlangte die berühmte Ouvertüre der Oper Donna Diana hohen Bekanntheitsgrad über das Fernsehen. Ein Ausschnitt dieser Ouvertüre war die Eingangsmelodie der von 1969 bis 1985 monatlich ausgestrahlten, von Ernst Stankovski, später von Johanna von Koczian und Günther Schramm moderierten musikalischen Quizsendung Erkennen Sie die Melodie. Erstmals seit 1942 war Donna Diana unter der Intendanz von Kirsten Harms 2003 an der Oper Kiel in der Inszenierung von Alexander von Pfeil wieder zu sehen. Von dieser Aufführung unter der musikalischen Leitung des Dirigenten Ulrich Windfuhr veröffentlichte cpo im Rahmen seiner Rezniček-Edition einen Mitschnitt auf CD.

Quellen

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XI, Seite 366, Band 122 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2000, ISSN 0435-2408

Internet

[[1]]Emil Nikolaus von Reznicek