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Anthony Blunt

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Anthony Blunt (1907-1983) war ein englischer Kunsthistoriker, der nicht nur als Verwalter der königlichen Bildersammlung und als Direktor des Londoner Courtauld Institutes wirkte, sondern auch als britischer MI5-Agent agierte und 1979 als sowjetischer Spion enttarnt wurde.

Anthony Blunt wurde 1907 als Sohn eines Geistlichen in Bournemouth, Hampshire, geboren. Er erhielt seine Ausbildung an der Marlborough School und am Trinity College in Cambridge. Dort wurde er zum heimlichen Kommunisten. Blunt führte zeitlebens ein Doppelleben. Er war ein entfernter Cousin der englischen Königin, als Kunsthistoriker hoch angesehen und wurde 1956 für seine Verdienste von der Queen geadelt.

Seit 1945 leitete er die "Queen's Gallery". Er schrieb Bücher über Nicolas Poussin, über französische und italienische Kunst und über die Zeichnungen alter Meister. Gleichzeitig aber wirkte er seit den 30er Jahren als Spion für Moskau. Erst 1979 wurde er als russischer Spion enttarnt, und zwar neben seinen Freunden Kim Philby, Guy Burgess und David MacLean als der vierte Mann der sogenannten Cambridge-Connection. Der Adelstitel wurde ihm aberkannt.