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Flensburger Kreisbahn

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Die Flensburger Kreisbahn war ein Eigenbetrieb des früheren Landkreises Flensburg im Norden Schleswig-Holsteins. Sie erschloss die Landschaft Angeln zwischen Flensburger Förde und Schlei, die seit 1881 von der Staatsbahnlinie Flensburg–Eckernförde–Kiel durchzogen wird.

Das insgesamt 95 km lange, meterspurige Schienennetz nahm seinen Ausgang zunächst unweit von den damaligen Flensburger Zentralbahnhöfen. Die erste Strecke führte parallel zur Ostseeküste ab 20. August 1885 bis zur Stadt Glücksburg und dann ab 1. Juli 1886 weiter über Dollerup und Rundhof nach der Hafenstadt Kappeln, wohin später auch Strecken der Schleswiger und der Eckernförder Kreisbahn geführt wurden. Die Flensburger Kreisbahn galt als erste ihrer Art. Ihr wichtigster Planer Emil Hironymus Kuhrt verfolgte das Konzept, mit möglichst wenig materiellem Aufwand möglichst viele Menschen an die Bahn anzuschließen. Dieses Konzept verfolgte er auch bei weiteren Kleinbahnen. zum Beispiel der Haderslebener und der Apenrader Kreisbahn. Die ursprünglich als Nebenbahn konzessionierte Strecke, wurde mit dem Bau der zweiten Strecke im Jahre 1901 als Kleinbahn genehmigt. Zu diesem Zeitpunkt verlegte man deren Endpunkt in einen eigenen Kreisbahnhof. Dieser lag am Ostufer, wo heute die Nordstraße (Bundesstraße 199) in den Hafendamm einmündet.

Die zweite Strecke verlief ab 13. Dezember 1901 in südlicher Richtung von Flensburg nach Satrup. Die am 1. Juni 1902 eröffnete Verlängerung kreuzte in Sörup die schon erwähnte Staatsbahn und erreichte in der Station Rundhof die ältere Kreisbahnstrecke Flensburg–Kappeln. Seit 1904 konnte man in Satrup auch in die Kreisbahn nach Schleswig umsteigen.

Diese Netzerweiterung durch den „Südring“ genügte aber schon nach 35 Jahren nicht mehr den Erwartungen und wurde zum Jahresende 1936 stillgelegt. Der Versuch, die Strecke am 1. Juli 1937 dauerhaft zu reaktivieren, scheiterte. Am 31. Oktober 1938 folgte die endgültige Einstellung der Strecke Flensburg–Satrup–Rundhof und der anschließende Abbau der Gleise.

Auf dem „Nordring“ hatte das Verkehrsaufkommen die Erwartungen übertroffen. Hier versuchte man durch die Elektrifizierung des stadtnahen Streckenstückes Flensburg–Glücksburg und die Weiterführung von Zügen der städtischen Straßenbahn ab 22. September 1925 noch mehr Fahrgäste zu gewinnen. Im Sommer 1927 waren es werktags 15 und sonntags 20 Fahrtenpaare, wobei die Kreisbahnzüge nach Kappeln erst in Glücksburg begannen. Das Ergebnis enttäuschte allerdings und der Gemeinschaftsbetrieb mit der Straßenbahn endete am 8. März 1934.

Nach der Normalisierung der wirtschaftlichen Verhältnisse im Gefolge des Zweiten Weltkrieges setzte man noch stärker als unter der NS-Herrschaft auf den Ausbau von Straßen, die in Angeln bislang relativ dürftig waren. Zwischen dem 11. August 1952 und dem 31. März 1953 erfolgte die abschnittsweise Stilllegung der verbliebenen Strecke von Kappeln aus beginnend. Die Gleise wurden umgehend entfernt, da ein wesentlicher Teil der Bahntrasse für den Bau der Bundesstraße 199 benutzt werden sollte.

Erhalten geblieben sind von der Flensburger Kreisbahn zahlreiche Stationsgebäude, abseits der Nordstraße auch einige Dämme und Einschnitte. Östlich von Sörup sind die Auffahrtsrampen und Ziegelreste der Brücke über die Flensburg-Kieler Staatsbahn zu sehen.

Nordstrecke

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
0,0 Flensburg Kreisbahnhof
2,3 Engelsby
3,7 Kauslund
4,8 Wees
7,3 Rothenhaus
9,9 Glücksburg
12,1 Rüde
14,4 Ringsberg
17,1 Langballig
21,2 Streichmühle
21,2 Dollerup
24,4 Nübelfeld
27,3 Steinbergkirche
31,5 Niesgrau
32,3 Stausmark
34,2 Rundhof
36,9 Lebek
38,3 Gelting
41,4 Stenderup
47,6 Grimsnis
49,5 Kappeln

Südstrecke

Kilo-
meter
Höhe
m
Haltestelle Bemerkung
0,0 Flensburg Kreisbahnhof
x,x Fruerlund
x,x Tarup
x,x Tastrup
x,x Hürup
x,x Kleinsolt
x,x Freienwill
x,x Mühlenbrück
x,x Bistoft
x,x Obdrup
20,7 Satrup
28,6 Sörup Kreisbahnhof
34,2 Rundhof