Sodomie
Mit Sodomie, in älteren Quellen auch Sodomiterei genannt, bezeichnet man im deutschen Sprachgebrauch heute nur noch sexuelle Handlungen mit Tieren. Der allgemein gültige Ausdruck hierfür ist Zoophilie.
Im christlichen Mittelalter und der frühen Neuzeit bezeichnete Sodomie dagegen eine ganze Reihe von sexuellen Praktiken, die nicht der Fortpflanzung dienten, insbesondere aber den Analverkehr unter Männern. Siehe hierzu: Sodomiterverfolgung
In den USA ist Sodomy ein juristischer Terminus, der überwiegend den Analverkehr, und zwar sowohl in seiner homosexuellen als auch in seiner heterosexuellen Variante, bezeichnet (die aus der Zoophilie resultierende sexuelle Praktik wird dort auch Bestiality genannt).
Das Wort Sodomie leitet sich ab von der biblischen Stadt Sodom, deren Bewohner der Sünde anheim gefallen seien und daher von Gott unter einem Regen aus Feuer und Schwefel begraben wurden (1. Buch Mose, Kapitel 18 und 19). Die Assoziation dieser Sünde mit diversen sexuellen Handlungen beruht auf einer äußerst umstrittenen und heute sowohl von der katholischen als auch der evangelischen Kirche zurückgewiesenen Auslegung, die sich jedoch als äußerst folgenreich für das Strafrecht in christlich geprägten Ländern erwiesen hat. So wurde insbesondere der Analverkehr zwischen Männern in Anspielung auf die Flammen von Sodom über Jahrhunderte hinweg mit der Feuerstrafe bedroht (siehe auch Sodomiterverfolgung).
Siehe auch: Sodomiterverfolgung, Sodom und Gomorrha, Homosexualität, Analverkehr, Zoophilie.