Friedrichskoog
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Friedrichskoog ist eine amtsfreie Gemeinde im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein (Deutschland). Die Gemeinde liegt im Südwesten des Kreises direkt an der Nordsee.
Gemeindegliederung
Friedrichskoog, Friedrichskoog Spitze, Kaiserin-Auguste-Victoria-Koog, Dieksanderkoog und Trischen.
Trischen ist eine 180 Hektar große Insel vor der Dithmarscher Küste, die auch als "Vogelinsel" gilt. Mit Ausnahme eines Vogelwarts im Sommer ist sie unbewohnt, das Betreten der Insel verboten.
Geschichte
Die Gemeinde, benannt nach dem dänischen König Friedrich VII., entstand 1853 durch Eindeichungen aus der Nordsee auf der ehemaligen Insel Dieksand.
Zur Gemeinde gehört der Dieksanderkoog (ehemals: Adolf-Hitler-Koog) der in den 1930er Jahren als nationalsozialistische Mustersiedlung geschaffen wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Seit 1985 besteht in Friedrichskoog die Seehundstation. Sie ist die einzige zur Aufzucht von Heulern autorisierte Stelle an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, betreibt aber auch Information und Aufklärung. Ihr Aussehen wurde zahlreichen Fernsehzuschauern durch die Fernsehserie Hallo Robbie! bekannt, die in der Station ausgiebig drehte[1]. Auf ihrem Gelände befindet sich auch die weithin sichtbare Trischentonne, die jahrzehntelang bis zu ihrer Demontage auf der Insel Trischen aufgestellt war.
Unweit der Seehundstation verläuft in unmittelbarer Nähe zur Schleuse der 54. Breitengrad. Auf der Deichkrone befindet sich ein Gedenkstein, wobei der tatsächliche Verlauf sich aber einige hundert Meter weiter südlich jenseits der Schleuse befinden dürfte.
An der „Spitze“ befindet sich der 1935 erbaute Trischendamm. Während des Saison finden diverse Veranstaltungen zur Unterhaltung der Gäste statt, meist im oder in der Nähe des „Haus des Kurgastes“ im Ortsteil Spitze.
Wirtschaft

Der wohl bedeutendste Wirtschaftszweig in Friedrichskoog dürfte der Tourismus sein. Zwar verfügt Friedrichskoog über keinen Sandstrand – weder natürlich noch künstlich – und kann seinen Gästen nur den Deich anbieten, dafür grenzt der Deich aber unmittelbar an das Wattenmeer und ermöglicht ausgedehnte Wattwanderungen.
Friedrichskoog verfügt auch über den größten Kutterhafen (zahlenmäßig) an der Westküste, der zudem hohen touristischen Wert hat, auch wenn dort kein Personenverkehr stattfindet. Seit 2004 ist der Ortsteil Friedrichskoog-Spitze als Nordseeheilbad anerkannt, dort befindet sich auch eine große Kurklinik, die auf gemeinsame Aufenthalte mit Kindern spezialisiert ist.
Vor Friedrichskoog im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer befindet sich das größte deutsche Ölfeld, die Mittelplate. Gefördert wird von einer künstlichen Insel im Watt sowie seit 2000 auch von Friedrichskoog aus. Seit 2005 ist eine Pipeline von der Bohrinsel zum Förderbetrieb Holstein in Friedrichskoog in Betrieb. Nach einer ersten Verarbeitung werden die Produkte über eine Leitung nach Brunsbüttel in gepumpt, wo teilweise eine Verarbeitung, teilweise eine Weiterleitung zur Raffinerie nach Heide erfolgt.
Verkehr
Friedrichskoog ist am besten über die B 5 zu erreichen, die man entweder in Marne oder ein Stück weiter nördlich verlassen muss. Der Eisenbahnbetrieb ist seit rund drei Jahrzehnten eingestellt, der nächstgelegene Bahnhof ist Sankt Michaelisdonn an der Strecke Hamburg–Niebüll–Westerland, von dort verkehrt ein Buslinie über Marne nach Friedrichskoog.
Anmerkungen
- ↑ Pia Klatt und Kai Labrenz: Filmland Schleswig-Holstein, Heide Boyens 2001 S. 124
Weblinks
- Offizielle touristische Homepage der Gemeinde Friedrichskoog
- Homepage des Friedrichskooger Hafens
- Homepage der Seehundstation Friedrichskoog
- Private Webseiten über Friedrichskoog
Linkkatalog zum Thema Friedrichskoog bei curlie.org (ehemals DMOZ)