Mittelsömmern
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Mittelsömmern ist eine Gemeinde im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen.
Geografie
Geografische Lage
Mittelsömmern liegt in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes Urwaldzone - Großes Horn sowie am heute noch bekannten Königsleuteweg, in der Nähe früherer Reisewege, wie auch in unmittelbarer Nähe des Thüringer Thingplatzes (Tretenburg zwischen Schwerstedt und Gebesee). Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Bad Tennstedt an. Der Verwaltungssitz ist in der Stadt Bad Tennstedt.
Geologie
Die Bodenarten zeigen größte Verschiedenheiten auf. Beim Anbau pflanzlicher Kulturen nimmt der Anbau von Halmfrucht eine große Stellung ein. Der Boden besteht in der Hauptsache aus Muschelkalk und Lösslehm bzw. unterem Keuper, was den Boden sehr fruchtbar macht. Auch die Bodenflora ist sehr reichhaltig.
Ausdehnung des Stadtgebiets
Die Gemeinde Mittelsömmern hat eine Ausdehnung von 900 m.
Nachbargemeinden
Der Ort ist von den Dörfern Hornsömmern und Haussömmern umgeben.
Geschichte
Die Gründung des Ortes Mittelsömmern reicht weit ins Dunkel der Geschichte zurück. Bereits in der Steinzeit war das Gebiet durch nomadisierende Stämme besiedelt, wie Grabungsfunde in unmittelbarer Ortsnähe beweisen. Die eigentliche Gründung mit einer sesshaften Bevölkerung fand allerdings erst in Altthüringerzeit statt. Der Ort geht höchst wahrscheinlich auf eine Gründung der Hermanduren (ein germanen Volksstamm) zurück und dessen älteste Erwähnung fällt auf das Jahr 786 n.Ch. im Codex Eberhardi. Dort wird der Ort Summaringen erwähnt, wobei nicht genau klar ist, welcher der Sömmerdörfer tatsächlich gemeint ist. Diese Erwähnungen ziehen sich mehrere Jahrhunderte durch die Geschichtsschreibung ohne aber jemals konkret zu werden. Es diente wahrscheinlich damals als eine globale Ortsangabe zu der keiner eine nähere Unterscheidung brauchte. Dies änderte sich erst mit Zunahme der Bevölkerung und dem Anwachsen der Orte, was eine Unterscheidung notwendig machte und für die Sömmerdörfer dann im 13. Jahrhundert erfolgte. Die besondere Stellung Mittelsömmerns beweist auch die Einrichtung einer fränkischen Wachstation (in den sechziger Jahren des 20 Jhr. durch Grabungen nachgewiesen). Nach dem Niedergang des Reiches der Thüringer im Jahre 531 versank der Ort in der Dunkelheit der Geschichte. Die Christianisierung des Gebietes fand erst unter fränkischer Herrschaft statt.
Namens Entwicklung
Der Name Sömmern wird von Sumpf und Morast abgeleitet. Die Bezeichnung "Horn" deutet die damalige Beschaffenheit des Landes an (sumpfiges Land). Die erste Schreibweise des Namens "Sömmern" zu Anfang des 8. Jahrhunderts hieß "Sumaringa", dann "Sumeringen" und um 1270 "Someringen". Im Jahre 1430 wurde "Sömmeringen" geschrieben. Der Ort "Mittelsömmern" wurde erstmals im Jahre 1262 erwähnt, jedoch die jetzige Schreibweise "Mittelsömmern" erschien erst im Jahre 1585.
Einwohnerentwicklung
1945 | 1947 | 1948 | 1950 | 1951 | 1953 | 1954 | 1956 | 1957 | 1961 | 1963 | 1965 | 1966 | 1974 | 1979 | 1981 | 1984 | 1985 | 1986 | 1987 | 1989 | 1990 | 1992 | 1994 | 2003 |
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329 | 351 | 355 | 612 | 620 | 581 | 532 | 470 | 526 | 431 | 422 | 403 | 389 | 342 | 297 | 276 | 279 | 269 | 261 | 251 | 246 | 254 | 227 | 222 | 244 |
Die Einwohnerentwicklung von Mittelsömmern ist in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg von einem relativ starkem Ansteig der Einwohnerzahl gekennzeichnet, was auf die vertriebenen Umsiedler aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches zurückzuführen ist. Anfang der 50er Jahre im 20 Jhd. ist dann ein kontinuierliches Absinken der Bevölkerungszahlen zu erkennen, mit Ausnahme von 1957 wo ein sprunghafter Anstieg von fast 12% zu erkennen ist. Der wieder folgenede Abwärtstrend verlangsamte sich Anfang der 80er Jahre bis in die Gegenwart wo jedoch ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist.
Politik
Stadtrat
Der Rat der Gemeinde Mittelsömmern besteht aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren.
- CDU 4 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Joachim Weiß wurde am 27. Juni 2004 gewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke
- Der "Edelhof (Mittelsömmern)", ein denkmalgeschützter Fachwerkbau aus dem 13. Jahrhundert, wurde in den vergangenen Jahren umfangreich rekonstruiert und saniert.
- Die Kirche von Mittelsömmern, deren Erstbau wohl im 11 Jahrhundert entstanden ist, trägt den Namen St.Cyriax und St. Laurentij, wobei es sich eindeutig um zwei fränkische Heiligenfiguren handelt die der Kirche den Namen gegeben haben
- Schule von Mittelsömmern, ist im Jahre 1895 neu erbaut worden.
Naturdenkmäler
Naturschutzgebiet Urwaldzone - Großerer Horn. Das Waldgebiet hat eine Größe von ca. 148 ha, wovon ca. 21 ha Totalreservat sind und erstreckt sich über die Gemarkung der Gemeinden Freienbessingen im Kyffhäuser-, sowie Mittelsömmern und Blankenburg im Unstrut-Hainich-Kreis. Das südöstlich vom "Großen Hornholz" gelegene "Kloster Nauendorf" der Benediktiner nur noch zu erahnen.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kirmes, Sommerfest, Tag des offenen Denkmals, Karneval und Pfingsten ("Maibaum-Stellen").
Kulinarische Spezialitäten
Thüringer Rostbratwurst, traditionelle Schlachterzeugnisse.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Industrie hat im [Ort] noch keinen Eingang gefunden, jedoch steht die Landwirtschaft auf hoher Stufe und kleinere Dienstleistungsunternehmen sind entstanden.
Verkehr
Die Gemeinde Mittelsömmern wird von einer, von der Landstraße (L2090) abkommenden Hauptstraße durchzogen sowie einem Landweg umschlossen. Das öffentliche Verkehrsnetz ist größtenteils durch Gassen (10) sowie einer Allee (Höle) geprägt und ist ein sogenanntes Straßendorf.
Ansässige Unternehmen
- Ökohof Marold; Friseurstudio Jung; ein Einzelhandelsgeschäft Elke Korn; Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. Beratungsstelle; Zimmerei - Sven Friedrich; Heidelberger Abwassertechnik, Elektrotechnik Heimbürger und Romy Weiße Gas - Vertrieb.

Öffentliche Einrichtungen
Freiwillige Feuerwehr; Kindertagesstätte "Kinderland am Horn".
Tourismus
Vorwiegend Tagestourismus, der sich größtenteils auf den Edelhof bezieht.