Hohenlohisch
Hohenlohisch nennt man die südostfränkische Mundart im nordöstlichen Baden-Württemberg, wobei die Landesgrenze zu Bayern eigentlich keine Dialektgrenze ist, sondern im bayrischen Grenzgebiet durchaus dieselbe Mundart gesprochen wird. Als hohenlohisches Sprachgebiet werden üblicherweise die Landkreise Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis und der Altkreis Bad Mergentheim des Main-Tauber-Kreises bezeichnet.
Der Begriff hohenlohisch leitet sich vom Adelsgeschlecht der Hohenlohe ab, die in diesem Raum, aber auch im benachbarten bayerischen Raum (Schillingsfürst) "teilweise" in mehreren kleineren Fürstentümern geherrscht haben. Erst im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich der Begriff "hohenlohisch" zu dieser Mundartbezeichnung entwickelt.
Innerhalb dieses Dialektgebietes gibt es durchaus auch kleinere Unterschiede. So ist die Mundart im Altkreis Crailsheim der im bayrisch-mittelfränkischen Raum Ansbach gesprochenen Mundart näher, was wohl auch mit früheren politischen Zugehörigkeiten zusammenhängt(noch um 1900 nannten und fühlten sich die Crailsheimer nicht als Hohenloher, sondern als Ansbacher, da ihr Gebiet bis 1810 über Jahrhunderte von Ansbach aus regiert wurde).
Da während der französischen Revolution französische Truppen in Hohenlohe lagerten, gibt es im Hohenlohischen recht viele französische Lehnwörter, unter anderem "malad".
Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg im Rahmen der sogenannten napoleonischen Flurbereinigung (1803 bis 1810) steht der Hohenloher Dialekt unter starken Anpassungsdruck durch das Schwäbische, da große Teile der Honorationen (Pfarrer, Lehrer, Beamte) aus dem Schwäbischen kommen, weshalb insbesondere im Raum Schwäbisch Hall (bis 1934 amtlich nur "Hall") der alte hällisch-fränkische Dialekt immer mehr durch das Schwäbische verdrängt wird. Man kann oft beobachten, daß Hohenloher beim Reden mit Fremden nicht etwa ins Hochdeutsche verfallen, sondern das sogenannte Honorationenschwäbisch bemühen. Grund dafür ist bei den Hohenlohern im Gegensatz etwa zu den Altbaiern und Schwaben ein mangelndes Mundartselbstbewußtsein. Obwohl die hohenlohisch-fränkische Mundart viel weicher und melodiöser klingt als etwa Schwäbisch, empfinden die Hohenloher ihren Dialekt oftmals als "Bauernsprache". Grund dafür dürfte neben der schwäbischen Staatssprache in Württemberg auch sein, daß der Hohenloher Dialekt im Gegensatz zum Bairischen und Schwäbischen in Funk und Fernsehen so gut wie nicht present ist.
Ein hohenlohisches Wörterbuch findet sich unter http://wortgewurschtel.fantasy-boards.de/woerterbuecher/hohenlohisch.htm