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Die Brücke am Kwai

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Die Brücke am Kwai sind ein Roman und ein darauf beruhender Film.

Buch

Pierre Boulle schrieb unter dem genannten Titel (Originaltitel: Le Pont de la Riviere Kwai) einen Roman, der 1954 erschien und den französischen Literaturpreis Prix Ste Beuve gewann. Er handelt von den Leiden alliierter Kriegsgefangener, die im Zweiten Weltkrieg für die Japaner eine Eisenbahnlinie (die so genannte "Todeseisenbahn") zwischen Thailand und Burma (heute Myanmar) bauen sollen. Zunächst weigern sich die Briten, jedoch erkennt der Lagerkommandant schließlich, dass seine Arbeiter nicht rechtzeitig fertig werden. Daraufhin kehren sich die Verhältnisse um. Der britische Offizier will seinem GEgenüber die Überlegenheit der britischen Soldaten beweisen. Aus blindem Leistungsstolz und auch Beschäftigungstherapie beginnen die Gefangenen, die für den Kriegsverlauf wichtige Brücke für den Feind zu bauen.

Verfilmung

Der Roman erhielt 1957 eine gleichnamige britische Verfilmung (Originaltitel: The Bridge on the River Kwai). Zum Teil weichen Roman und Film voneinander ab, insbesondere das Ende des Filmes wurde verändert.

Daten

Reaktion

Einige Zuschauer reagierten auf den Film mit Unwillen, da sie in ihm eine positive Darstellung unbedingter militärischer Pflichterfüllung gesehen wurde. Dem wurde entgegengehalten, gerade diese unkritische Haltung werde in dem Film ad adsurdum geführt und deshalb ironisiert. Gerade das Ende und die differenzierende psychologische Darstellung des Offiziers durch Guinness deute auf diese Haltung hin.

Der River Kwai-Marsch, den die britischen Soldaten beim Einmarsch ins Lager pfiffen, wurde ein Welthit.

Auszeichnungen

  • Oscar
    • Nominierung: Beste Nebenrolle: Sessue Hayakawa 1958
    • Prämierungen
      • Bester Film
      • Beste Regie: David Lean
      • Bester Hauptdarsteller: Alec Guinness
      • Bestes Drehbuch
      • Beste Kamera
      • Bester Schnitt
      • Beste Musik

Die beiden Drehbuchautoren Carl Foreman und Michael Wilson standen zur damaligen Zeit auf der Schwarzen Liste und wurden nicht als Autoren aufgeführt. 1984 erhielten sie eine posthume Auszeichnung.


Drehort

Der Film wurde in Sri Lanka und England gedreht.

Historischer Hintergrund

Film und Buch basieren auf einer wahren Begebenheit, dem Bau einer Eisenbahnbrücke in dem westthailändischen Provinzort Kachanaburi im Jahre 1942. Die Brücke ist Teil einer Eisenbahnstecke, die gebaut wurde, um die thailändische und burmische Eisenbahnlinie zu verbinden. Durch die Verbindung sollte eine durchgehende Linie von Bangkok in Thailand nach Rangoon in Burma zur logistischen Unterstützung der japanischen Besetzung Burmas geschaffen werden. Über 100.000 asiatische Zwangsarbeiter und 16.000 Kriegsgefangene fanden beim Bau der Strecke den Tod. Die Linie wird deshalb "Todeseisenbahn" genannt.

Die Handlung des Films endet mit der Zerstörung der gebauten Holzbrücke durch die Alliierten. In Wirklichkeit wurde neben der Holzbrücke fünf Monate nach ihrer Fertigstellung zusätzlich noch eine stählernde Brücke errichtet. Beide wurden durch die Alliierten zerstört, die Holzbrücke zuerst. Die Stahlbrücke wurde 1971 wieder instandgesetzt und ist heute noch in Betrieb.

Für den Film wurde die Holzbrücke am Drehort in Sri Lanka wiederaufgebaut. Sie bestand aus 1.200 Bäumen, war 35 Meter hoch und 130 Meter lang. Damit war die Brücke die bis dahin größte Brückenkulisse der Filmgeschichte. Sie wurde während der Filmaufnahmen für die Schlußszene gesprengt, während ein unbesetzter Zug über sie hinweg fuhr.


Siehe auch: Liste der Bücher - Filmtitel - Liste der Filmschauspieler - Liste der Filmschauspielerinnen - Liste der Filmregisseure