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Pornfilmfestival Berlin

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Es liegt mir fern, Google als alleinigen Gradmesser für Relevanz darzustellen, aber ein Filmfestival, das 2006 ins Leben gerufen wurde und auf 673 Googletreffer kommt, scheint mir im Veranstaltungskalender der lokalen Presse doch besser aufgehoben als hier. -- 62.203.29.147 13:26, 4. Apr. 2007 (CEST)


Das Pornfilmfestival Berlin ist ein von dem Filmemacher Jürgen Brüning 2006 ins Leben gerufenes Filmfestival. Brünings Anspruch ist, den erotischen und pornographischen Film aus der Schmuddelecke zu holen und ihn künstlerisch, gesellschaftlich und auch philosophisch neu zu deuten und zu interpretieren. [1]

Das Festival

Das Pornfilmfestival 2006 stand im Zusammenarbeit mit dem Netherland Film Festival [2]. Unterstützt vom Niederländischen Filmmuseum und der Holländischen Filmwerbung präsentierten sie frühe Pornofilme aus den frühen Siebzigerjahren, als die Niederländer anfingen die ersten Erotikfilme zu drehen, darunter so illustre Namen wie Werke von Lars von Trier, Paul Verhoeven (vertreten mit dem Film Turkish Delights) oder Shawn Ian Kerkoff (Shabana Elogy), wie die Filme vom holländischen Regisseur Cyris Frisch. Internationale Beträge waren Filme aus Singapur und den Philippinen, deren Filmemacher (trotz des unverhohlenen Sextourismus in den Ländern) fürchten müssen wegen Pornografie lange Haftstrafen in Kauf nehmen zu müssen, wie ein eigenes Unter-Festival, das speziell von Frauen gestaltete Cum2Cut [3], das sich ausschließlich Porno-Kurzfilmen widmete, die während der Festivalzeit von interessierten Gruppen gedreht wurden.

Kinovorführungen fanden statt im Kino Arsenal 1 und 2, SchwuZ, Kino Brotfabrik, Kant Kino 1-5, Xenon- Kino, Platz der Freunde der deutschen Kinemathek, Veranstaltungen im Insomnia, Galerie Tristesse Deluxe, Berliner Volksbühne, KitKatClub, Freizeitheim und in der Hauptstaße 26. [4]

Der Wettbewerb

Es wurden 2006 vier Jury-Regiepreise (Jury Director's Awards) an nationale und internationale heterosexuelle, schwule und lesbische und speziell kurze Filme verliehen. Die Genres gingen über Dokumentationen, Science Fiction, Horror oder ganz klassischen Pornofilm. [5] Das Festival 2006 ist von 7000 Besuchern frequentiert worden, 122 Fachbesucher waren akkreditiert [6] Internationale Pressestimmen kamen u. a. von Ninja Magazin, Frankreich, Queer Magazin Nr. 80, Italien, week, Schweiz, AVN-Magazin und X-Biz 14.10.2006, USA, Melonfarmers Grossbritannien, 18.10. 2006, Radiobeitrag: WUK Radio auf Orange 94.0 FM 20.11.2006 16:30-17:00</ref> Das Festival 2006 ist von 7000 Besuchern frequentiert worden, 122 Fachbesucher waren akkreditiert [7]

Begleitprogramm

Neben den Filmvorführungen finden Workshops und Performances zum Thema Porno statt, schwule, lesbische und transexuelle Pornografie soll im Programm ebenso berücksichtigt werden wie heterosexuelle. Im Rahmenprogramm kommen Aktivisten aus Prostitution, BDSM und Sex und Gender zum Wort. Die Workshops und Vorträge fanden in ganz Berlin statt wurden z. B. geleitet von BDSM-Experten Autor und Verleger Matthias T. J. Grimme, der Gender-Expertin Manuela Kay, Stargast 2006 war Annie Sprinkle. Ein Symposium zum Thema, das Postpornpolitics[8], fand in der Berliner Volksbühne statt, das TV-Magazin Aspekte schreibt dazu:

Wie sich das so anhört, wurde in der Berliner Volksbühne diskutiert. Beim "Post Porn Politics-Symposium" rangen Wissenschaftler, Künstler und Porno-Theoretiker um einen neuen, einen alternativen Porno. Der soll sich abheben von den üblichen Filmchen einer Milliardenindustrie, die Frauen zu allzeit willigen Erfüllungsgehilfen männlicher Lüste degradiert.[9]

Eine Foto-Ausstellung fand statt mit Werken nationaler und internationaler Künstler wie von Andreas Fux aus Berlin; Bruce LaBruce aus Toronto; Richard Kern und Nan Goldin aus New York und Henning von Berg aus Berlin/Los Angeles.

Neue Weichenstellung in der Wahrnehmung

Fokus war auf Filmemacher gerichtet, die die Grenze zwischen Kunst und Sex verwischen und dem Porno eine neue Wertung geben, wie Maria Beatty und Todd Verow[10]. Auffällig war, daß viele Frauen als Filmemacherinnen auftraten, das so auch gewollt sein sollte um das Klischee zu brechen, daß hochwertiger Porno alleine eine Domäne des Mannes sei.

Das ursprünglich auf nur vier Tage geplante Festival 2006 wurde wegen des Erfolges weiter ausgedehnt. Das Festival soll im Oktober 2007 zum zweiten Mal stattfinden.

Internationale Ableger des Festivals liefen bei Mixbrasil-Festival November 2006 in Sao Paolo in Brasilien, Schwullesbisches Filmfestival Paris Nov. 2006, Pornfilmfestival Athen Januar 2007[11], Rencontres de le´Audiovisuelles Februar 2007 in Lille, Juni 2007 wird es während des Schwullesbisches Filmvestival Tel Avivs in Athen stattfinden.

Quellen

  1. Philosophie des Festivals
  2. Homepage des Netherland Filmfestival
  3. Homepage des Cum2Cut-Festivals
  4. Programmplan
  5. Wettbewerb
  6. Pressespiegel Pornfestival Berlin, Jürgen Brüning, S. 2
  7. Pressespiegel Pornfestival Berlin, Jürgen Brüning, S. 6
  8. Homepage der Postpornpolitics
  9. Aspekte-Magazin vom 20.10.2006
  10. Beatty und Verow im Spotlight
  11. Homepage des Pornfilmfestival Athen