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Zakspeed

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Zakspeed ist ein seit 1968 im Automobilrennsport tätiger Rennstall mit Sitz in Niederzissen/Eifel. Gegründet wurde er von Erich Zakowski. Seit den 1990er Jahren leitet der Sohn Peter Zakowski das Team bei internationalen Einsätzen in diversen Rennserien.

Ford Capri, Zakspeed-Team (Klaus Ludwig), Technikmuseum Sinsheim

In den 1970er wurden mit den Ford-Modellen Ford Escort und Capri die Deutsche Rennsport-Meisterschaft DRM sehr erfolgreich bestritten. Ab Ende der 1970er Jahre waren diese reinrassigen Renntourenwagen der Gruppe 5 mit einem selbstentwickelten Vierzylinder-Turbomotor ausgestattet. Die 1,4-Liter-Variante für die sogenannte "kleine" Division bis 2000ccm (Turbo-Handicap-Faktor 1,4) leistete ca. 400 PS, die spätere Variante mit ca. 1,7 Liter für die Große Division leistete über 500 PS. Mit solch einem Super-Capri wurde die Nordschleife des Nürburgrings fast so schnell umrundet wie noch einige Jahre zuvor von der Formel 1.

Nach den Regeländerungen durch die FIA 1982 wurden diese Fahrzeuge nutzlos, da die Deutsche Rennsport-Meisterschaft fortan mit Sportwagen der Gruppe C ausgetragen wurde.

Zakspeed 841 mit Dr. Jonathan Palmer

Der vorhandene Turbomotor wäre im Prinzip schon Anfang der 1980er Jahre für die Formel 1 geeignet gewesen, aber erst 1985 stieg Zakspeed in die F1 ein, neben Ferrari als einziges Team, das Chassis und Turbomotor selbst entwickelte. Zu diesem Zeitpunkt war die Entwicklung der Turbomotoren, u. a. durch die dort engagierten deutschen Motorenlieferanten wie Porsche und BMW, schon weit fortschritten, die Leistungen wurden beträchtlich gesteigert. Den Erfahrungsvorsprung aus den früheren Tourenwagenrennen konnte Zakspeed somit nicht mehr in Erfolge ummünzen.

Lange Zeit war Zakspeed der einzige deutsche Formel-1-Rennstall, der gleichzeitig mit Christian Danner den einzigen deutschen Formel-1-Piloten beschäftigte, da im Jahre 1985 sowohl Stefan Bellof als auch Manfred Winkelhock bei Sportwagenrennen tödlich verunglückt waren. 1988 und 1989 fuhr der deutsche Bernd Schneider für Zakspeed in der Formel 1.

Jedoch blieb der rot-weiße, vom Zigarettenhersteller West gesponsorte Rennwagen mit seinen Fahrern relativ erfolglos. Ab 1988 waren zudem Turbomotoren verboten, so dass Zakspeed bis zum F1-Ausstieg 1990 mit einem Saugmotor von Yamaha fahren musste.

In den 1990er Jahren setzte Zakspeed in der DTM Tourenwagen von BMW, Mercedes und Opel ein. Im Jahre 1998 wurden in der FIA-GT-WM zwei Porsche 911 GT1 an den Start gebracht.

Peter Zakowski war schon zuvor als Nachwuchsrennfahrer, u.a. in der Formel 3, zu einigen Erfolgen gekommen, und nahm immer wieder siegreich auf der Nordschleife des Nürburgrings an VLN-Langstreckenrennen und dem 24h-Rennen teil, u.a. mit einem ehemaligen DTM-Mercedes W201.

Ab 1999 wurden bei den Langstreckenrennen auf der Nürburgring deutlich schnellere Fahrzeuge als zuvor zugelassen, nachdem jahrelang nur relativ unspektakuläre seriennahe Tourenwagen erlaubt waren. Peter Zakowski brachte daraufhin eine Chrysler Viper an den Start, die vom französischen Team "Oreca" nach GT2-Reglement für die FIA-GT-WM aufgebaut worden war. In der Saison 1999 wurden alle Rennen überlegen gewonnen, worauf der reinrassige Gran Turismo-Sportwagen mit dem Achtliter-V10 vom Regelwerk durch verschiedene Maßnahmen eingebremst wurde. Durch den Einsatz der Viper wurde diese Rennen allerdings für Fans und somit auch Sponsoren interessanter; andere Teams rüsteten ebenso auf, insbesondere mit den neuen wassergekühlten Porsche 996 GT3-Varianten.

Beim 24h-Rennen im Jahre 2000 musste sich die mit viel Ballast beschwerte "Schlange" zwar einem vom Werk unterstützten Porsche beugen, aber bei den 24h-Rennen 2001 und 2002 gewann die Viper erneut.

Im Jahre 2003 traten nun auch die Werke von Opel und Abt-Audi mit DTM-Fahrzeugen bzw. BMW mit einem M3 GTR V8 an. Im Gegensatz zu diesen Teams erlaubte man der Chrysler Viper von Zakspeed allerdings keine Tankkapazität von 120 Litern. Peter Zakowski, der schon öfters als "Schlitzohr" in Erscheinung getreten war, wollte zuerst einen komplett auswechselbaren Tank einbauen, der die Zeit für die Tankstops deutlich verkürzt hätte (im Gegensatz zu den speziellen Hochdruck-Tankanlagen bei der F1 kommen bei Langstreckenrennen auf dem Nürburgring die normalen, relativ langsamen Zapfsäulen zum Einsatz).

Nachdem dieser Tankwechsel aus Sicherheitsgründen untersagt wurde bzw. der Reglement-Passus den Tankeinbau betreffend entsprechend geändert wurde (was auch Konsequenzen für andere Teams hatte), brachte Zakspeed den V10-Boliden nun als "Dodge Viper" an den Start, um die Sonderregelungen für die "Chrysler Viper" zu umgehen. Dies wurde zunächst auch bei der Ausstellung des Wagenpasses so akzeptiert, aber als die Viper im Rennen mehr als die zugestandenen 90 Liter tankte, wurden Strafen verhängt bzw. das Team am Ende wegen falscher Tankgröße disqualifiziert.

Schwierigkeiten

Im September 2006 meldete Peter Zakowski beim Insolvenzgericht Bitburg (Eifel) Privatinsolvenz an, eine Meldung dazu findet sich in der Sport Auto, Ausgabe 01/2007. Inwieweit sich diese auf das Rennteam auswirkt, ist noch unklar, allerdings wurde der im Jahr 2006 in der Fia GT1 Kategorie eingesetzte Saleen in diversen Motorsportzeitschriften zum Leasing angeboten. Der für 2007 geplante Einsatz von 3 Mosler MT900 in der GT3-Kategorie scheiterte an einer fehlenden Homologation durch die FIA.