Pyrenäen
Die Pyrenäen sind das rund 430 km lange Grenzgebirge zwischen Frankreich und Spanien.
Pic du Midi de Bigorre
Sie bestehen aus zwei etwa gleich langen Gebirgsketten, die sich vom Golf von Biscaya und im Osten vom Cap Cébère kommend im Bereich des Vall d'Aran überlappen. Das Vall d'Aran wird vom Port de Bonaigua überbrückt, wodurch diese beiden Gebirgsketten verbunden werden.
Geografie

Die Pyrenäen werden unterteilt in die westlichen oder atlantischen Pyrenäen, die Hoch- oder Zentralpyrenäen und die östlichen Pyrenäen. Der Bereich der Hochpyrenäen erstreckt sich im Westen vom Port de Canfranc bis zum Vall d'Aran im Osten. Höchster Berg ist der Pico de Aneto im Maladeta-Massiv mit 3.404m. Es gibt rund zweihundert Gipfel über 3000m in den Pyrenäen. Die höchsten Berge sind auch noch vergletschert, wenn auch seit etwa 1920 ein starker Rückgang der Gletscher zu beobachten ist. Der ehemals sehr beeindruckende Ossoue-Gletscher am Vignemale hat viel von seiner einstigen Größe verloren.
Politik, Geschichte und Wirtschaft
Die Pyrenäen bilden die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Das kleine Fürstentum Andorra liegt in den östlichen Pyrenäen.
Es wird extensive Weidewirtschaft mit Schafen, Rindern und Ziegen betrieben, in den Sommermonaten auch auf den Hochalmen. Vor allem in den westlichen Pyrenäen werden verschiedene Käsesorten hergestellt. In den dort überwiegendem Kalkgestein sind vielfach Höhlen vorhanden, in denen der Käse auf den Almen reifen kann. Produziert werden Käse aus Kuh- und Schafmilch, häufig auch gemischt. Bekannte Sorten sind der Ossau-Iraty aus dem Vallee d'Aspe, dem Vallee d'Ossau und dem angrenzenden spanischen Pyrenäen, und der im Baskenland aus Kuhmilch hergestellte Pyrenäenkäse mit seiner schwarzen Wachsschicht. Auch aus Ziegenmilch wird frischer und gelagerter Ziegenkäse hergestellt. In den Vorgebirgen wird sowohl auf der französischen (Jurançon, Corbiers), als auch auf der spanischen Seite Weinbau betrieben. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts spielte Schmuggel eine wichtige Rolle.
Geologie
Die Pyrenäen entstanden wie die Alpen vor rund 50 bis 100 Millionen Jahren im Tertiär. Die westlichen Pyrenäen bestehen überwiegend aus Kalkstein, wogegen in den Zentralpyrenäen verschiedene Granite dominieren. Das Faltengebirge wurde vor allem während der Würmeiszeit mit einer geschlossenen Eisdecke überzogen. Durch die Eiszeit haben sich etliche Hängetäler und viele tausend Gletscherseen gebildet.
Flora und Fauna
Auf der französischen Seite leben in den großen Mischwäldern bis in etwa 1800m Höhe auch noch einige Braunbären. In den hochalpinen Bereichen ist die Pyrenäengemse, der Isard anzutreffen. Obwohl ursprünglich nicht heimisch, haben sich die aus den Alpen eingewanderten Murmeltiere sehr verbreitet. Auch gibt es in den Pyrenäen die seltene Rüsselmaus, die sonst nur noch im Kaukasus vorkommt. An Vögeln sind etwa der Stein-, Zwerg-, und Habichtsadler sowie Gänse-, Mönchs- und Bartgeier zu nennen. Es gibt eine große Anzahl von Insekten, hier fallen vor allem die rund 300 Schmetterlingsarten sowie Heuschrecken und Käfer auf.
Nationalparks
Es gibt in den Pyrenäen drei Nationalparks. Der älteste ist der 1917 auf der spanischen Seite geschaffene Nationalpark Ordesa y Monte Perdido, südlich vom Cirque de Garvanie gelegen. Dieser umfasst eine Fläche von etwa 2175 ha und ist damit der kleinste der drei Nationalparks. Gleichfalls in Spanien liegt der Nationalpark Aigüestortes i Estany de Sant Maurici mit einer Ausdehnung von rund 105 Quadratkilometern. Auf der französischen Seite wurde 1967 der Bereich von den Bergen südlich von Lescun im Vallee d'Aspe im Westen bis einschließlich zum Néouvielle-Massiv im Osten zum Nationalpark (Parc National des Pyrénées) erklärt.
Weblinks
- http://www.parc-pyrenees.com/ (Offizielle Seite des PNP, französisch)
- http://www.pyrenees-team.com/ (französisch)