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Black Metal

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Black Metal ist eine Subszene des Heavy Metal. Die Bezeichnung wird generell für Bands verwendet, welche sich in ihren Texten und ihrem Auftreten mit satanistischem oder heidnischem Gedankengut beschäftigen, allerdings gibt es auch andere Definitionen, z.B. über die Musik, deren Gesang aus Gekrächze besteht und die sich generell, von einigen Ausnahmen abgesehen, entweder auf primitiven und monotonen Einsatz von Gitarrenriffs stützt, oder mit Hilfe des Keyboards eher orchestrale Momente erzeugt.

Das kulturelle Zentrum der weltweiten Black Metal Szene stellen die Skandinavischen Länder und in ganz besonderem Maße Norwegen dar, wo die heutige Form der Stilrichtung ihren Ursprung fand. Die Wurzeln des Black Metal gehen jedoch auf die britische Thrash Metal Band Venom zurück.

Der Szene lastet der Ruf an, von Menschen mit pro-nationalsozialistischer, pro-rassistischer oder zumindest ausgeprägter national-patriotischer Einstellung dominiert zu werden, da einige Musikgruppierungen eben durch Nationalismus geprägt sind. Doch trifft dies nur vereinzelt zu und ist keines falls zu verallgemeinern. Gefördert wurde dieses Vorurteil vor allem durch die kriminellen Akte, welche Mitglieder der norwegischen Szene um Varg Vikernes verübten, u.a. setzten sie mehrere Kirchen in Brand. Zu diesen Gruppen siehe Rechte Musik.

Entwicklung und Geschichte

Die britische Thrash-Metal Band Venom, die mit Satanismus kokettierte, gilt als geistiger Vater des "Schwarzmetall" und veröffentlichte 1982 das Album "Black Metal", woraus Name und Thematik dieses Musikstils geboren wurden. Ironischerweise gaben die Bandmitglieder Jahre später zu, sie hätten vom philosophischen Satanismus, dem Hauptthema des Black Metal, keine Ahnung.

Für die heutige Black Metal Subkultur maßgebend war die Szene Skandinaviens, insbesondere Norwegens. Weshalb die Welle gerade dort ihren Anfang nahm, liegt im Dunkeln. Vermutlich handelte es sich um eine Gegenkultur bezüglich einiger konservativer, christlicher Einstellungen der damaligen Zeit.
1984 veröffentlichte die schwedische Band Bathory ihr selbstbetiteltes Debüt, welches textlich und thematisch von Venom beeinflusst war, musikalisch aber teilweise bereits andere Wege einschlug. Der rohe Proberaum-Sound setzte den Standard des "schmutzigen" Klangs, der dem Black Metal seither eigen ist. Bald begann sich dieser neue, brutale und satanisch angehauchte Stil vor allem in Skandinavien zu verbreiten: Bathory selber verfeinerten in den 80er Jahren ihre musikalische Formel und begründeten nebenbei auch den sog. Viking Metal, eine Abart des Black Metal mit epischen, auf die nordische Mythologie fokussierten, Inhalten.

In der norwegischen Szene organisierte sich eine Black Metaller Vereinigung namens "Inner Circle" (engl. innerer Kreis, auch manchmal "Black Circle"). Ihr erklärtes Ziel war die "Dechristianisierung" Norwegens, genauer das "Reinigen Norwegens von allen heimatfremden Einflüssen". Øystein Aarseth (Pseudonym Euronymous), Gitarrist von Mayhem, profilierte sich als Kopf der Organisation und koordinierte sie aus dem Keller seines Plattengeschäftes "Helvete". Sie wurde mit Morden, mehreren Grabschändungen und zahlreichen Brandstiftungen von Kirchen in Verbindung gebracht. Unter anderem soll das Niederbrennen der historischen Fantoft Stave Kirche durch diese Musik inspiriert worden sein.

Ebenfalls an Bekanntheit gewann Kristian Vikernes, auch bekannt als Count Grishnackh, Frontmann der Band Burzum und ein oberes Mitglied des Inner Circle, welcher sich später nur noch "Varg Vikernes" nannte. Vikernes hatte sich mit dem erklärten Kommunisten Euronymous angefreundet, während er sich selbst als "Faschist" ansah. Er beschmiss den Tourbus von Paradise Lost mit Steinen, legte Feuer im Haus des Therion Sängers und ließ auf einem Deicide Konzert eine Bombe hochgehen, da aus seiner Sicht jene Death Metal Bands keine "ausreichend konsequente Einstellung" vertraten. Er selbst zeigte Verehrung für Hitler und legte sich ein von Rassismus und Nationalismus bestimmtes Weltbild zu.

Die Medien schenkten der Szene erhöhtes Interesse, als der Frontmann von Mayhem (Dead), durch einen Kopfschuss mit einer Schrotflinte Selbstmord beging. Seine Leiche wurde von Aarseth entdeckt, welcher sich umgehend einen Fotoapparat besorgte, um in dieser Szenerie Fotos für zukünftiges Mayhem Bootlegmaterial zu schießen.

Die Szene nahm ein recht schnelles Ende, als Kristian "Varg" Vikernes seinen ehemaligen Freund Euronymous ermordete. Vikernes nannte als Grund, Euronymous sei ein Kommunist gewesen. Wahrscheinlich spielte aber auch eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden, Streit um Geld und Rivalität um ein Mädchen eine Rolle. Außerdem erklärte er später, der Inner Circle sei in Wahrheit ein von den Medien aufgebauter Mythos gewesen. Die Person Varg Vikernes wird innerhalb der Szene verschieden beurteilt. Er wird von einigen Anhängern als Ikone der Subkultur und des NSBM betrachtet, während viele - wohl die überwiegende Mehrheit - ihn als "Schandfleck" ansehen.

Mitte der neunziger Jahre stieg die so genannte "zweite Welle" der Black Metal Bands ins Geschäft ein: Gruppen wie Emperor oder Ulver hoben den Stil musikalisch in ganz neue Sphären und gaben dem Black Metal ein höchst interessantes, progressives Element. In den Kompositionen ließ sich vor allem bei Emperor oftmals eine Tendenz zum Neoklassizismus ausmachen, was diesen Bands sehr gut zu Gesicht stand.

Mit dieser Entwicklung setzte in den Augen vieler Anhänger aber auch der Niedergang des Black Metal ein. In den Augen vieler Szenegänger erfuhr die Black Metal Subkultur so eine ungekannte "Invasion" durch kommerziell ausgerichtete, "pseudo-böse" agierende Bands wie Dimmu Borgir, Cradle of Filth oder - in Deutschland - Mystic Circle.

Durch diese "Invasion" und Kommerzialisierung diverser Helden der 1990er Jahre (Satyricon, Mayhem, Darkthrone) verlor der norwegische Black Metal sein Ansehen in der Untergrund-Szene und nur noch chartkompatible Bands wie Dimmu Borgir dominieren den Anteil norwegischer Plattenverkäufe. Der Black Metal Untergrund hat sich im Laufe der Jahre immer mehr in andere Länder wie Griechenland, Portugal, Deutschland, Finnland, Osteuropa und die USA verlagert. Wobei insbesondere Griechenland eine sehr große und offen radikalisierte NSBM Szene aufweist. Bandnamen wie Der Stürmer und Stutthof sprechen für sich.

In Deutschland, speziell in den neuen Bundesländern sowie Hessen, bildete sich im Laufe der Zeit eine große Black Metal Untergrundszene. Vertreter sind beispielsweise Dies Ater, Moonblood, Nargaroth, Trollzorn oder Front Beast. Im Zusammenhang mit der ostdeutschen Szene muss auch die Band Absurd genannt werden. Sie ist die bekannteste Vertreterin einer Neonazi-Strömung im deutschen Black Metal. Ihr Frontmann Hendrik Möbus wurde 1993 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, nachdem er mit einem Freund einen Klassenkameraden getötet hatte. Dieser Mord wurde durch die Medien als „Satansmord von Sonderhausen“ populär. Hendrik Möbus wurde 1998 vorzeitig entlassen und ist 1999 in die USA ausgewandert. Dort beantragte er politisches Asyl. Dies wurde abgelehnt und Möbus 2001 nach Deutschland abgeschoben, wo er wegen der Verunglimpfung Verstorbener und Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole erneut inhaftiert wurde.

Auch in den osteuropäischen Ländern fand diese Subkultur sogar noch zur Sowjet-Zeit in den jeweiligen Ländern Anhänger. Jene Bands kultivieren in ihren Texten häufig das vorchristliche Brauchtum ihres Landes. Leider spitzt sich dies in einem vermehrten Aufkommen an NSBM Bands wie Graveland aus Polen zu.

In den USA existiert zwar ein Black Metal Untergrund, dieser wird allerdings, nach den Worten des US-amerikanischen Black Metal Fans Glenn Danzig ( Sänger von Danzig ), von der dortigen Szene nicht ernst genommen. Bei US-amerikanischen Black Metal spricht man auch von USBM.

Ideologie

Inhaltlich setzt sich der ursprüngliche Black Metal hauptsächlich mit antichristlichen, satanischen und misanthropischem Gedankengut auseinander, welches anfänglich primitiv-archaisch dargeboten wurde. Die Ausdrucksweisen der Musiker verfeinerten sich aber mit der Zeit. Der Begriff Black Metal gilt im Allgemeinen als äußerst undefiniert, daher finden mehrere Erklärungsansätze ihre Berechtigung und es ist zu beachten, dass diese Ansätze in "Reinform" nur auf relativ wenige Bands innerhalb der Szene zutreffen

Die zentrale Emotion eines Black-Metallers stellt der Hass dar, zumindest während er bzw. sie in diese Szene abgetaucht ist. Das Gefühl des Hassens (und gehasst Werdens) wird als eine sehr tief greifende Erfahrung aufgefasst("Hass ist ein sehr reines Gefühl"). Black-Metal fokussiert das Ausleben jeder Art von Hass. Alles Gute, so auch die Liebe, ist gemäß des nihilistischen Weltbildes nur eine Illusion und vergänglich. Dieser Hass richtet sich gegen die gesamte Menschheit, gegen die herrschende gesellschaftliche Ordnung und schließlich gegen die Welt an sich. Somit kann von Misanthropie gesprochen werden. Der Ursprung des Hasses stellt die Erkenntnis dar, dass die jetzige Gesellschaftsstruktur und die zugehörige Moral verlogen sind und auf das Individuum "schädlich" wirken. Dies führt zu einem grundsätzlich nihilistischen Glauben, in welchem der Lebensinhalt besteht in dem Feiern des Kampfes gegen die Welt und in dem Überwinden der "schädlichen" Sozialisation, die das Individuum unterdrückt (Black Metal ist Krieg). Zur Negation ist nahezu jedes Mittel recht.

Die jetzige, christliche geprägte, Gesellschaft nimmt für sich selbst in Anspruch, "gut" zu sein. Da für den "Schwarzmetaller" alles "Gute" flüchtig ist und eine heuchlerische Lüge darstellt, identifiziert er sich grundsätzlich mit dem so genannten "Bösen". Weil sich die westliche Gesellschaft selbst als christlich bezeichnet, greift der Szenegänger in Abgrenzung dazu auf Satanismus in allen Formen zurück. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es bei diesem Satanismus weniger um Teufelsanbetung o.ä. geht, stattdessen wird Satan als Symbol für den Widerstand gegen Jesus Christus, Kirche und Christen, die zu Feindbildern und Bastionen der Heuchlerei erhoben werden, gesehen. Während auf der einen Seite verkündet wird, dass der christliche Glaube für alle Menschen die Erlösung bereit halte, sehen Black-Metaller in der Kirche eine Institution der Unterdrückung, und die Heilslehre wird aufgefasst als Verschleierung der trostlosen Realität, wo die moralische Gebote meistens ignoriert würden. Die Menschen würden nur gehindert werden, sich selbst zu verwirklichen. Ähnlich dem Death Metal, erklärt dies die gelegentlich auftauchenden Songs, in denen das Töten von Christen beschrieben und propagiert wird. Dies ist jedoch (in den meisten Fällen) keinesfalls konkret, sondern metaphorisch zu verstehen. Auch ist zu erwähnen, dass Norwegen in den Achtzigern sehr christlich-konservativ eingestellt war.

Der philosophische Satanismus negiert die "Frohe Botschaft" des Christentums. Egoismus bzw. Solipsismus ist hier kein Tabu, sondern die alleinige Einstellung, mit welcher ein Mensch leben und überleben kann. Was im christlichen Glauben als fundamentale Sünde oder im Buddhismus als Leid bezeichnet wird, ist nicht nur eine unabänderliche Konstante des menschlichen Lebens, sondern absolut unüberwindbar. Der Mensch wird als Tier unter Tieren aufgefasst, allein seine animalische Seite wird als treibende Kraft des menschlichen Handelns betrachtet. Somit führt diese Moral wieder zurück in den archaischen Kampf um Tod oder Überleben, in welchem nur der Stärkere gewinnen soll. Es gibt keinerlei Einschränkung für das Individuum. So meinte Gaahl, Sänger von Gorgoroth, im Namen seiner Band, dass der Mensch um jeden Preis sich selbst erfüllen muss, selbst wenn dies Mord erfordere.

Die Auffassung, dass die Menschheit unfähig ist, die eigen auferlegten moralischen Maximen zu erfüllen, führte parallel zum Satanismus zu einer "Antilebenseinstellung". Kein Leben wird als wertvoll aufgefasst, so auch das Eigene. Auch Selbsthass darf offen ausgelebt werden, da einen die Gesellschaft sowieso nicht davon befreien kann. Auf Konzerten begegnet man des Öfteren Black-Metallern, welche sich mit Rasierklingen Wunden zufügen und selbst diverse Sänger praktizier(t)en dieses Ritual auf der Bühne. "Dead", erster Sänger von Mayhem, schnitt sich auf der Bühne Narben in die Arme, und privat sind von ihm Hungerrituale bekannt. Selbstmord ist in der Szene ebenfalls weniger selten als im Rest der Gesellschaft. So benannte die Avantgarde Black Metal Band Betlehem eines ihrer Alben "Dictius te necare", "Du sollst dich töten", was anhand einiger Selbstmordberichte aus dem Umfeld der Band einen sehr realen Beigeschmack erhält.

Ein Phänomen in der Black Metal Szene stellt ein gelegentlich zu Tage kommender Kriegsfetischismus dar, zu beobachten bei Bands wie Marduk oder Endstille. Auch hier drückt sich die sich ständig im Konflikt mit der Welt sehende Ideologie des Black Metal aus.

Ein anderer Ansatz sieht im Black Metal den Versuch, die alten, vorchristlichen Kulturen der europäischen Völker wieder auferstehen zu lassen. In den Augen seiner Vertreter ist die Bewegung damit heute quasi "tot", da sie verfälscht worden sei. Da Norwegen durch sein national-romantisches Zeitalter geprägt worden war, entdeckten einige Norweger nach Verlassen des Christentums die nordische Religion ihrer Urahnen wieder für sich. So lautet eine Textzeile beispielsweise: "Man brauchte ein Jahrtausend, um uns die Botschaft des Gekreuzigten zu bringen; die nächsten 1000 Jahre werden unser sein!" noch zu erweitern. Aus der Black-Metal Szene kapselten sich dementsprechend die Substile Pagan Black Metal, Viking Black Metal und Folk Black Metal ab.


Black-Metaller erscheinen selbst aus der Sicht anderer Metaller oft als "geisteskranke Freaks", er wird oft als die extremste Form des Heavy Metal bezeichnet. Es ist unbedingt anzumerken, dass die oben erklärte Ideologie nicht unbedingt auf jeden Szenegänger zu übertragen ist. Vielen gefällt einfach nur die Musik, andere akzeptieren Gedankengut nur zu einem gewissen Grad. Lediglich Wenige entsprechen diesem Bild nahezu vollständig.

Black Metal versteht sich als nicht massentaugliche Untergrundmusik und zugleich Lebenseinstellung für Gleichgesinnte. Als Ausdruck dieser abgrenzenden Identität entstand ein "Kodex der Trueness". Die "Trueness" eines Black-Metallers stellt den Grad der ideologischen Authentizität dar.
Die Ideale der Trueness repräsentieren sich in dem Substil "True Black Metal", während aus dieser Region oft Anschuldigungen gegenüber angeblich kommerzielle und unechte Bands ertönen. Tatsächlich ist der "Kodex der Trueness" immer Black Metal weitaus rigider und ausgeprägter als in anderen Metalstilen, weshalb dieses sehr komplexe Gedankengut Opfer vieler szeneninterner und -externer Satiren wurde.

Insgesamt kann man diese Ideologie wohl als die extremste, komplexeste und letzten Endes nicht wirklich ergründbarste der gesamten Heavy Metal Subkultur ansehen.


Kunst

Trotz der verbreiteten Definition durch die Texte, wird von den Anhängern und den Fachmedien auch eine Erklärung über die Art der Musik vollzogen. Im Black Metal liegt ein großer Einfluss durch die klassische Musik. Demnach ist Black Metal Musik neben laut, extrem schnell und von gekrächztem Gesang begleitet, auch sehr melodisch, wenn auch für Außenstehende lediglich ein Haufen Krach.

Für den Black Metal war seit seiner Erfindung ein schnelles, extrem verzerrtes Gitarrenspiel üblich. Die Gitarren werden zur Differenzierung vom Death Metal kaum bis gar nicht tiefer gestimmt. Euronymous formulierte dies einst so: "Black Metal darf nicht wie Death Metal klingen". Der Gesang des Black Metals besteht i.d.R. aus Gekrächze, im Unterschied zum den tiefen Growls des Death Metal. Beide Stile haben jedoch ein schnelles Double-Bass Drumming gemein.

Während Keyboards im Untergrund, vor allem im "True Black Metal"-Bereich verpönt sind, finden diese Instrumente vor allem im Mainstream zur Erzeugung und Unterstreichung bestimmter Atmosphären Verwendung.

Auftreten

Da Black Metal mit satanischen Elementen spielt, wurde ein düsteres, teils beabsichtigt abschreckendes Erscheinungsbild gewählt, was durch schwarze Kleidung, Nietenschmuck und Patronengute verdeutlicht wird. Accessoires wie umgestürzte Pentagramme (siehe: Drudenfuß) und umgekehrte Kreuze sind üblich.

Häufig findet sich bei Black-Metallern eine Schwarz/Weiß-Bemalung des Gesichtes wieder. Die Corpsepaint (Leichen-Bemalung) soll das Aussehen toter Menschen, die Warpaint die Kriegsbemalung alter Völker imitieren. Allerdings nimmt die Üblichkeit dieser Bemalung ab. Auf Grund der verwendeten Farben wird oftmals eine Analogie zu der Rockband KISS hergestellt. Das dieser Vergleich falsch ist, zeigt sich bereits in den Unterschieden im Bemalungsstil und den verwendeten Motiven. Gelegentlich verwenden die Black-Metaller zur Kosmetik auch Kunstblut.

Dass sich die Musiker innerhalb der Szene Pseudonyme zulegen, gilt als Normalfall. Dies unterstreicht zusätzlich ihr Auftreten. Die Namen sollen oft einfach nur eindrucksvoll und "böse" klingen (Infernus), finden ihren Ursprung aber auch oft in nicht-christlicher, oft nordischer Mythologie (Fenriz), (Marduk (Bandname)) oder in den Büchern von J.R.R. Tolkien ( Shagrath, Gorgoroth (Bandname)).

Die Gesichtsausdrücke, welche Black-Metaller präsentieren, weisen manchmal animalisch-aggressive Elemente auf, doch am häufigsten zeigen sie eine harte, völlige Starre und emotionale Kälte. Letzteres soll gefühlsmäßige Unberührbarkeit und die Ablehnung der "Spaßkultur" illustrieren.

Abgesehen von dem Ausdruck der eigenen Weltsicht stellt dieses Auftreten, insbesondere die Gesichtsbemalung, für die Anhänger oft eine Möglichkeit dar, ihr öffentliches Leben von ihrer Existenz als Black-Metaller sichtbar zu trennen.

Restriktion der Szene

Die extreme Ideologie und die herausstechende Symbolik des puren und absoluten Bösen trägt einerseits dafür Sorge, dass der harte Kern der Black Metal Szene keine Massenkompabilität erreicht hat.

Andererseits wirkt dieses Negativ der Gesellschaft in vielerlei Hinsicht anziehend auf Jugendliche, welche in der Oberfläche der schwarzmetallischen Symbolik einen Weg finden, gegen die Kultur ihrer Eltern zu rebellieren, sich jedoch nicht nennenswert mit dem dahinter stehendem Inhalt und der Musik auseinandersetzen. Zwar können aus diesen Fans - in der Szene abfällig als Kiddies bezeichnet - mit der Zeit auch ein tiefergehendes Interesse am Black Metal entwickeln und sich ernsthaft mit dieser Subkultur beschäftigen, aber in der Black Metal Szene herrscht dennoch das Bild vor von zu jungen Kindern die keine Ahnung von Metal überhaupt haben, die Symbolik übernehmen allein um cool zu wirken und vielleicht sogar Bands wie HIM für "bösen, satanistischen Schwarzmetall" halten. In der Tat erlitt ja bereits der Ausdruck Gothic eine Trivialisierung durch den Erfolg letzterer Band.

Häufig werden Bands, welche Elemente aus dem Death-, Viking-, Folk- und Gothic-Bereich mischen und deren Stil sich dadurch nicht genau einordnen lässt, fälschlicherweise als Black Metal (oder, in Verbindung mit den Ursprüngen ihrer musikalischen Elemente, z.B. als Folk Black Metal) bezeichnet. Prominente Beispiele dafür sind Cradle of Filth, Eternal Tears of Sorrow, Dimmu Borgir oder Finntroll.

In Bezug auf Dimmu Borgir oder Cradle of Filth ließe sich sogar noch ein nicht von der Hand zu weisender Black Metal Einschlag erkennen, viele Metaller zählen in der Tat auch noch zu Black Metal; doch während man im Death Metal noch mit relativ wenig Bedenken Bands wie Suffocation und In Flames in einer Richtung zusammenfasst, ist die Black Metal Szene hier wesentlich rigider in ihren "Reinheits"-Vorstellungen. Durch diese Meinungsverschiedenheiten wurde auch die Entstehung des Begriffes Dark Metal ermöglicht.

Selbst wenn man musikalisch noch eindeutig von einem Bezug zu dieser Szene sprechen kann, gibt es dennoch viele Debatten, ob eine bestimmte Band denn nun authentisch sei und es ernst meine, oder bloß auf kommerziellen Erfolg aus ist. Neben Cradle of Filth und Dimmu Borgir sind hier die deutschen Mystic Circle zu erwähnen.

Letztenendes gibt es auch Schwarzmetaller, welche die Zugehörigkeit zu einer Szene fundamental ablehnen, da dies dem individualistischen Grundgedanken des Black Metal widersprechen würde, und das Individuum zur Anpassung und Konformation zwingen würde.

Kritik

Auch innerhalb der Heavy Metal Subkultur selbst "genießt" der BM einen zweifelhaften Ruf. Es sollte angemerkt werden, dass die Art von Ethik, auf welche diese Kritik zurückgreift, in den Augen der dadurch angegriffenen natürlich keinerlei Relevanz besitzt. Ebenfalls sollte man wissen, dass viele Fans zwischen den Einstellungen und der Musik jener Bands einen Unterschied ziehen; während sie einerseits das künstlerische Schaffen dieser Gruppen schätzen, klammern sie den Rest dieser Persönlichkeiten aus. Häufig werden NSBM-Bands und ähnliches ganz boykottiert.

Ein Hauptangriffspunkt liegt oft darin, dass viele BM-Bands in ihren Texten und ihren Aussagen mit Krieg, Nationalsozialismus, Rassismus und generell allen Arten des Tötens in einer scheinbar inflationären und unbekümmerten Weise hantieren. Auch wenn sie dies lediglich nur aus Provokation täten, würden sie die Brisanz dieser Thematiken gefährlich verharmlosen. So wird der Band Marduk häufig vorgeworfen den Krieg zu verherrlichen, was die Band jedoch nur leidlich zu dementieren versucht.

Tatsächlich ist solches Gedankengut selbst in der Prominenz der Szene teilweise fest etabliert. So lassen Mayhem des Öfteren verlauten, dass es ohne Ausländer in ihrer Heimat wesentlich weniger Probleme geben würde. Besonders einzelne Musiker verdeutlichen die Existenz dieser Problematik entscheidend; war es früher noch der rechtsradikale Varg Vikernes gewesen, so wurde beispielsweise der in mehrere Verbrechen verwickelte Sänger von Gorgoroth im Mai 2004 zu einer 9-jährigen Haftstrafe verurteilt, nachdem er einen Mann verprügelt und gefoltert hatte. Angesichts der Tatsache dass es nicht nur von seiner Band regelmäßig Skandale zu hören gibt und viele Musiker auf eine immer extremere Selbstdarstellung zurückgreifen, wird vielen der Black Metaller eine getrübte Sicht der Realität nachgesagt.
So greift ein weiterer Kritikpunkt darauf zurück, dass viele der bekannten Black Metaller Norwegens, anscheinend ohne jegliche Fähigkeit eine emotionale Bindung mit Mitmenschen einzugehen, offensichtlich keine Achtung vor menschlichem Leben aufweisen; selbst nicht vor dem ihrer "Freunde" und Bandkollegen. So ist die Geschichte Mayhems bekanntlich durchzogen von Morden und Selbstmorden.

Von vielen anderen äußerst erfolgreichen Bands wie Darkthrone, Emperor oder Immortal sind ebenfalls derartige Statements und Einstellungen bekannt. Dass die Szenemedien jene Bands und Musiker als "Szene-Ikonen" bezeichnen, lässt den Ruf des BM ebenfalls alles andere als sich verbessern. Beispielsweise wurde im Szenemagazin Legacy unter der Überschrift "Polnischer Stolz" eine Interview mit Graveland abgedruckt, in welchem eindeutig nationalistische und rassistische Aussagen Verwendung fanden.

Bands

Liste einiger Black Metal Bands (Herkunft):


Bands, welche häufig dem Black Metal zugeordnet werden, was jedoch, aufgrund musikalischer und/oder ideologischer Gründe, oftmals Gegenstand heftiger Diskussion ist:


Nachschlagewerk: Lords of Chaos (prophecy)

Siehe auch

Metal - Heavy Metal - Death Metal - Dark Electro - Dark Metal - Viking Metal - Folk Black Metal