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TUIfly

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TUIfly
Logo der TUIfly
Boeing 737-800 der TUIfly
IATA-Code: X3 (ggf. HF)
ICAO-Code: HLX (ggf. HLF)
Rufzeichen: Yellow Cab (ggf. Hapag Lloyd)
Gründung: 2007 (Vorgänger 1972)
Sitz: Langenhagen, Deutschland
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Hannover
Allianz:
Vielfliegerprogramm: bluemiles
Flottenstärke: 51
Ziele: 75 nationale und internationale Ziele in 17 Ländern

TUIfly ist eine deutsche Fluggesellschaft, die im Januar 2007 aus dem kooperativen Zusammenschluss der Airlines Hapagfly und Hapag-Lloyd Express (HLX) entstanden ist. Die hinter diesen beiden ehemaligen Marken stehenden Gesellschaften Hapag-Lloyd Flug GmbH und Hapag-Lloyd Express GmbH (beides 100%-ige Töchter des deutschen Touristikkonzerns TUI AG) bleiben jedoch weiterhin bestehen.

TUIfly war außerdem vor der Entstehung der neuen Fluggesellschaft die Dachmarke aller in ganz Europa beheimateten Fluggesellschaften der TUI; siehe hierzu TUI Airlines.

Geschichte

Nach vielen Übernahmen und einer fortschreitenden Konsolidierung in der Flugbranche stellte auch die TUI im Jahr 2006 Überlegungen an, die beiden Marken Hapagfly (bzw. Hapag-Lloyd Flug) und Hapag-Lloyd Express (HLX) zusammenzuschließen und in einer neuen Marke aufgehen zu lassen.

Der Beschluss zur Gründung einer neuen Marke für eine neue gemeinsame Airline wurde schließlich im Dezember 2006 verkündet. Für diese wurde der bisherige Name der Dachmarke für alle TUI-Airlines verwendet: TUIfly. Diese neue Airline ersetzt ab Januar 2007 die beiden bisherigen TUI-Airlines Hapagfly und Hapag-Lloyd Express. Die hinter ihnen stehenden Gesellschaften Hapag-Lloyd Flug GmbH bzw. Hapag-Lloyd Express GmbH – beide gehören zu 100% der TUI AG – werden weiter als rechtlich selbständige Firmen bestehen bleiben. Sie treten zwar unter der einen neuen Marke TUIfly auf, teilen sich jedoch das Firmengeschäft: Hapag-Lloyd Flug ist für den Flugbetrieb zuständig, die Schwestergesellschaft Hapag-Lloyd Express für den Vertrieb.

Der Markenname Hapag-Lloyd ist somit vollständig aus dem Flugbetrieb der TUI verschwunden. Er existiert aber weiterhin beim Transport- und Logistikunternehmen Hapag-Lloyd AG, das ebenso zur TUI AG gehört.

Konzept

TUIfly sieht sich selbst als Billig- und Charterfluggesellschaft für Kurz- und Mittelstreckenflüge. Etwa 60% der Sitzplätze werden auf direktem Wege einzeln verkauft, 30% im Rahmen von TUI-Reisebuchungen und 10% durch Fremdveranstalter.[1] Da für die einzeln verkauften Tickets die TUIfly-Webseite der Hauptvertriebskanal ist, wird in der Wortbildmarke und bei der Außendarstellung konsequent die Top-Level-Domain „.com“ hinter den Namen gesetzt und somit stets die Website (strenggenommen die Domain) angegeben: TUIfly.com.

Es wurden Firmenkonzepte von beiden Vorgänger-Airlines übernommen; dabei u. a. von Hapagfly:

  • feste Sitzplatzzuweisung und die Möglichkeit der Sitzplatzreservierung,
  • das Vielfliegerprogramm bluemiles.

Von Hapag-Lloyd Express wird u. a. fortgeführt:

  • das Angebot von besonders günstigen Flugtickets (mit beschränktem Kontingent),
  • der Verzicht auf kostenlose Speisen und Getränke während des Fluges auf kurzen Strecken (sog. „City-Verbindungen“). – Auf längeren Strecken sind hingegen Speisen und Getränke bereits im Flugpreis enthalten („Holiday-Verbindungen“).

Üblicherweise werden ausschließlich einzelne Non-Stop-Flüge angeboten; daher existiert bei TUIfly auch kein Drehkreuz. Ferner ist TUIfly kein Mitglied einer Luftfahrt-Allianz. In einigen Fällen ist jedoch eine kombinierte Buchung mit passendem Anschlussflug möglich, der durch eine andere Partner-Airline durchgeführt wird – so beispielsweise durch Binter Canarias auf den Kanarischen Inseln oder durch Corsairfly für eine Reise in die Karibik.

Vielfliegerprogramm

Unter dem Namen bluemiles bietet TUIfly ein eigenes Vielfliegerprogramm an. Auf allen Flügen der Airline (mit X3- oder HF-Flugnummer) lassen sich Punkte („Meilen“) sammeln, die schließlich ab einer gewissen Menge in eine Prämie – üblicherweise einen Freiflug (Prämienflug) – umgewandelt werden können. Bei der Buchung eines Prämienfluges hat der Fluggast die anfallenden Steuern und Gebühren selbst zu tragen.

Meilen lassen sich außerdem durch die Nutzung von Angeboten von Partner-Unternehmen sammeln. Zu diesen Partnern zählen jedoch keine anderen Fluggesellschaften, insbesondere auch keine Gesellschaften, die im Rahmen von Codesharing-Programmen Flüge unter X3- oder HF-Flugnummer anbieten.

Weder beim Sammeln der Meilen noch bei der Buchung eines Prämienfluges berechnet TUIfly die jeweilige Meilenzahl anhand der geflogenen Flugstrecke oder einer (internen) Buchungsklasse. Stattdessen gibt es eine Unterteilung der Flugstrecken in drei Klassen: Kurzstrecke (z. B. Inlandsflüge), Mittelstrecke (z. B. innerhalb Europas) und Langstrecke (z. B. von Europa nach Nordafrika).

Der Name bluemiles (dt.: „Blaue Meilen“) stammt noch aus der Zeit der Vorgängermarke Hapagfly, von der dieses Programm übernommen worden ist. Hier war blau die dominierende Farbe im Corporate Design von Hapagfly, wie sie es bei der Muttergesellschaft TUI heute noch ist.

Flugnummern und Rufzeichen

Da die Airline TUIfly rechtlich nach wie vor aus den beiden Vorgänger-Fluggesellschaften besteht, wird sie weder bei der IATA noch bei der ICAO als eigenständige Fluggesellschaft geführt. In der Regel haben alle Flüge eine Flugnummer der Hapag-Lloyd Express GmbH mit zweibuchstabigem IATA-Airline-Code X3, weil diese Gesellschaft für den Vertrieb der Flüge zuständig ist. Ausgenommen sind aufgrund von Verkehrsrechten jedoch die Flüge zu den Zielen Tel Aviv, Sal und Kairo; hier werden bis auf weiteres Flugnummern der Gesellschaft Hapag-Lloyd Flug (HF) genutzt.

Je nachdem, ob der Flug von Hapag-Lloyd Express (mit X3-Flugnummer) oder von Hapag-Lloyd Flug (mit HF-Flugnummer) durchgeführt wird, erhält das Flugzeug im Flugfunk das Rufzeichen Yellow Cab bzw. Hapag Lloyd.

Unternehmensdaten und -fakten

  • Hapag-Lloyd Flug mit Hapagfly und Hapag-Lloyd Express haben im Jahr 2006 zusammen etwa 11,5 Mio. Passagiere transportiert. Die Gesellschaften erwarten 13,5 Mio. Gäste im Jahr 2007 an Bord ihrer gemeinsamen TUIfly-Flugzeuge.[1]
  • TUIfly fliegt 75 Ziele in 17 Ländern an, primär touristische Orte in Europa und in angrenzenden Ländern.[4]

Flotte

Bestand

Die Flotte von TUIfly besteht aus 51 Flugzeugen vom Typ Boeing 737 in den folgenden Versionen:[5][6][7][8]

Dabei werden die beiden Flugzeuge der Boeing-737-300-Version sowie 8 der 10 Boeing 737-700 im Rahmen eines Wet-Lease von der Fluggesellschaft Germania zur Verfügung gestellt. (Dies sind jene Flugzeuge mit Kennungen nach dem Schema D-AGxx.) Die beiden anderen Boeing 737-700 gehören der Leasing-Gesellschaft ILFC, werden jedoch durch Hapag-Lloyd Flug betrieben.

Alle übrigen Flugzeuge wurden direkt von der Boeing Company erworben und befinden sich im Eigentum der Gesellschaft Hapag-Lloyd Flug. (Sie tragen Kennungen nach den Schemata D-AHxx und D-ATxx, einschl. eines Flugzeuges mit der „passenden“ Kennung D-ATUI.)

Hinter Lufthansa und Air Berlin hat TUIfly nunmehr die drittgrößte Flotte aller deutschen Fluggesellschaften.

Bestellungen

TUIfly hat 4 weitere Flugzeuge bei Boeing bestellt:[7]

  • 2 Boeing 737-700
  • 2 Boeing 737-800

Serviceklasse

Es wird in allen Flugzeugen lediglich eine Serviceklasse angeboten, die Economy-Klasse. Der Sitzabstand beträgt hier durchschnittlich etwa 74 cm. Gegen eine zusätzliche Gebühr ist die Reservierung einzelner Sitze mit 96 cm Sitzabstand möglich.[9]

Sonderlackierungen

Wie auch früher bei Hapagfly und bei Hapag-Lloyd Express üblich hat nun ebenso TUIfly einige Boeings mit einer Sonderlackierung versehen.

Da auf dem Flughafen Leipzig/Halle zukünftig drei TUIfly-Flugzeuge stationiert sind, wurde das Leitwerk zweier Flugzeuge vom Typ Boeing 737-300 mit dem Logo dieses Flughafens sowie mit den Konterfeis Johann Sebastian Bachs und Georg Friedrich Händels versehen. Diese beiden Barock-Komponisten dienen nun als Repräsentanten für die Region um die Städte Leipzig und Halle (Saale), in der sie zu ihrer Zeit lebten und wirkten.[10] – Ein weiteres Flugzeug wirbt für den Mobilfunkanbieter T-Mobile.

Zur Zeit (März 2007) ist lediglich ein Teil der Flotte mit der gelben TUIfly-Lackierung versehen. Viele Flugzeuge weisen noch die alte, hellblaue Hapagfly-Lackierung oder das New-York-Taxi-Design der Marke Hapag-Lloyd Express auf und werden nach und nach umlackiert.

Sicherheit

Es existiert noch kein JACDEC-Sicherheitsindex zur Angabe der Sicherheit von TUIfly, da die Fluggesellschaft erst in diesem Kalenderjahr gegründet worden ist. Seit Gründung sind jedoch keine Zwischenfälle aufgetreten – das entspräche theoretisch einem Sicherheitsindex von 0,00. – Betrachtet man die Vorgänger-Airlines Hapagfly und Hapag-Lloyd Express, so wiesen diese zuletzt einen JACDEC-Sicherheitsindex von 0,04 bzw. 0,00 auf. Sie gehörten damit zu den sichersten Fluggesellschaften weltweit.[11]

Virtuelle Airline

TUIfly genehmigte als eine der wenigen Airlines bereits während der Zeit von Hapagfly und Hapag-Lloyd Express eine virtuelle Airline, welche nun unter TUIfly virtual weitergeführt wird, und Fans der Airline die Möglichkeit bietet, den Flugbetrieb der TUIfly am Flugsimulator nachzustellen.

Quellen

  1. a b WELT.de: „Wir wollen die Größten in Europa werden“ (Interview mit dem TUIfly-Chef Christoph Müller). Die Welt, 21.12.2006.
  2. TUIfly.com: Unternehmen – Historie.
  3. TUI AG: Zur Person – Christoph R. Mueller.
  4. TUIfly.com: Unternehmen – Wer wir sind.
  5. CH-Aviation: Airline Details – TUIfly (Germany).
  6. CH-Aviation: Fleet List – TUIfly (Germany).
  7. a b Planespotters.net: TUIfly – Details and Fleet History.
  8. Skyliner – aviation news & more: New Registrations.
  9. TUIfly.com: Zahlen, Daten, Fakten – Produkt.
  10. Flughafen Leipzig/Halle: Flugzeug wirbt europaweit für Sachsen und Sachsen-Anhalt (Pressemitteilung Nr. 3 vom 19.2.2007).
  11. J.A.C.D.E.C. – Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre: Airliner Safety Statistics (Page 4).

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