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Löschwasserförderung über lange Wegstrecken

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Eine Löschwasserförderung über lange Strecken wird bei Bränden notwendig, wo man größere Wassermengen braucht, als im Einsatzgebiet vorhanden sind. Meist ist das bei Waldbränden der Fall. Aber auch bei Großbränden, wo man nicht genug Tanklöschfahrzeuge zur Verfügung hat, muss man längere Schlauchleitungen legen.

Über weitere Strecken sind aber nicht nur längere Schlauchleitungen zu verlegen, sondern auch eine dem entsprechende Anzahl von Feuerlöschpumpe einzubauen.

Um die Anzahl und die genaue Situierung der Pumpen durchzuführen, muss man verschiedene Faktoren berücksichtigen. Wenn man davon ausgeht, dass eine übliche Pumpe einen Eingangsdruck von 2- 3 bar und einen Ausgangsdruck von maximal etwa 10 bar im Dauerbetrieb hat, so ergibt sich eine maximale Förderhöhe pro Pumpe von etwa 80 m. Außerem ist der Schlauchreibungswiderstand zu berücksichtigen. Ein normalerweise verwendeter B-Schlauch hat einen Widerstand von 1 bar auf 100 m Länge. Wenn man nicht ganz sicher ist, sind die Pumpen näher aneinander zu stellen. Selbstverständlich soll der Aufstellungsort so gewählt werden, dass man die Pumpe nicht zu weit in unwegsamen Gelände tragen muss, sondern sie eher an einer Waldstraße plazieren wird. Außerdem richtet sich die Fördermenge nach der Pumpenleistung der schwächsten Pumpe. So ist diese bei üblichen Tragkraftspritzen etwa 1.200 l/min. Wenn nur größere Pumpen, wie sie meist in Tanklöschfahrzeugen eingebaut sind, verwendet, kann man auch zweistrangig pumpen, das heißt die Wasserförderung erfolgt über zwei parallele B-Leitungen, die über ein Sammelstück an der Eingangsseite der Pumpe zusammengeführt werden.

Auch bei Tanklöschfahrzeugen pumpt man üblicherweise direkt in die Ansaugleitung der Einbaupumpe und nicht über den Tank, um eine Verunreinigung des Tanks zu vermeiden. Außerdem würde bei so einer Anordnung, wo der Tank als Puffer fungiert, der Eingangsdruck verloren gehen und es wären zusätzliche Pumpen notwendig.

Wenn es auch heute üblich ist, dass jeder Maschinist über Funk erreichbar ist und so die Reaktionszeiten beim Bedienen einer Pumpe beziehungsweise der ganzen Leitung kürzer sind, so kann ein Maschinist auch ohne Funkgerät nur mit dem Beobachten des Ansaug- und Ausgangsmanometers die Pumpe richtig steuern.

In der Leitung werden auch Druckbegrenzungsventile und Verteiler eingebaut, so dass man die Schläuche vor Beschädigung durch Druckstöße schützt und man beim Abbau oder Austausch von Schläuchen die Leitung leichter entlehren kann. Außerdem ist es so möglich jederzeit einen C-Schlauch für den Eigenschutz anzuschließen.

Da das Auf- und Abbauen einer solchen Leitung viel Zeit benötigt, wird man sie nur in unbedingt notwendigen Situationen verwenden. Meist dauert ein solcher Einsatz mehrere Stunden bis Tage. In diesem Fall muss man auch jederzeit auf Reservematerial zurückgreifen können. Auch der Nachschub von Treibstoff und die Versorgung der Mannschaft muss organisiert werden.

Alternative

Eine Alternative zu dieser Art von Löschwasserversorgung stellt der so genannte Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen dar. In diesem Fall steht ein größeres Tanklöschfahrzeug als Puffer bereit, um laufend von eintreffenden Tanklöschfahrzeugen mit Wasser versorgt zu werden. Laufend pendeln eine Anzahl Tanklöschfahrzeugen zwischen der Wasserentnahmestelle un dem Puffer hin und her. Speziell in entlegenen Gebieten, wo nur einspurige Straßen hinführen, stellt das eine Herausforderung an die Logistik der Einsatzleitung dar, um zu verhindern, dass sich die Fahrzeuge an Engstellen begegnen und damit das Pendeln verhindern.


Siehe auch: Portal Feuerwehr, Themenliste Feuerwehr