SSC Neapel
Der S.S.C. Neapel ist ein italienischer Fußballverein aus der süditalienischen Stadt Neapel. Heimstätte ist das Stadion "San Paolo", das trotz für heutige Fußballstadien stimmungsfeindlicher Architektur bei "großen Spielen" zum "Hexenkessel" wurde. Dies bewies Neapel über Jahre hinweg mit sehr hohen Besucherschnitten, die höher als jene einiger italienischer Spitzenvereine lagen. Gesellschaftlich spielte der Verein über Jahrzehnte hinweg die Rolle, Süditalien im verhassten Norden zu vertreten.
Geschichte
Der Verein wird 1904 von englischen Hafenarbeitern als Naples gegründet, die Vereinsfarben werden auf hellblau und weiß festgelegt. Hellblau (azzurro) soll dabei die Farbe des Meeres und des Himmels repräsentieren. 1922 fusioniert der Verein mit Internazionale Agnano und es erfolgt die Umbenennung in Internapoli. Die Neugründung als SSC Neapel (Società Sportiva Calcio Napoli) erfolgt 1926 und gleichzeitig die erstmalige Teilnahme an der italienischen Meisterschaft, der Serie A. Die sportlichen Erfolge bleiben allerdings bis zur Ankunft von Diego Maradona Jahrzehnte später, sehr spärlich. Lediglich Siege in der Coppa Italia 1962 und 1976 sind zu verbuchen.
1984 kam Maradona für rund 12 Millionen Euro nach Neapel, damals der teuerste Transfer in der Fußballgeschichte. Damit beginnt auch die sportliche Wende. In den Jahren vor Maradona war Napoli näher an der Serie B als am Meistertitel. Entsprechend hoch ist der Einfluss von Maradona auf die Erfolge des Vereins. 1987 und 1990 wird Neapel italienischer Meister. Ein weiterer Erfolg bei der Coppa Italia folgt ebenfalls 1987. Zwei Jahre später gewinnt Neapel den UEFA-Pokal. Seit diesen Erfolgen wird Maradona in Neapel wie ein Gott verehrt, bis heute ist seine Popularität ungebrochen. Das Stadion war noch im Juni 2005 ausverkauft, als Maradona dem Abschiedsspiel von Ciro Ferrara beiwohnte.
Maradonas aktive Ära in Neapel endete jedoch abrupt, als dieser 1991 zu einer 15 monatigen Dopingsperre verurteilt wird. Der Verein ist bereits damals überschuldet, zunächst ist das jedoch kein Thema. Umso akuter wird das Problem 1994: Der Verein erhält die Lizenz nur aufgrund des Geldes aus dem Verkauf einiger wichtiger Spieler. Eine Finanzspritze durch Investoren rettet den Verein zunächst. Bis 1997 erfolgt eine leichte Entspannung der finanziellen Lage, ehe man erneut in eine Krise schlittert, die auch sportlich im Abstieg in die Serie B endet.
Schon 1994 drohte dem SSC Neapel der Lizenzentzug, der nur durch den Verkauf einiger wichtiger Spieler vermieden werden konnte. Die Folge war der sportliche Niedergang des Vereins, der 1998 im Abstieg in die Serie B gipfelte. Zu Beginn des neuen Jahrtausends erlebte Neapel weitere schwere Schicksalsschläge. 2001 stieg man ein weiteres Mal in die Serie B ab, während sich die angehäuften Schulden weiter vermehrten. Im August 2004 erhielt der Verein aufgrund eines Schuldenbergs von 70 Millionen Euro schließlich keine Lizenz mehr und musste Konkurs anmelden.
Napoli Soccer
Der Verein wurde als Napoli Soccer neu gegründet und startete zunächst in der Serie C1. Trotzdem erfreute sich der Verein nach wie vor großer Beliebtheit, die Zuschauerschnitte im Stadio San Paolo lagen mit 37.080 Besuchern (Saison 2004/05) im Saisonsmittel weit über dem Serie A-Schnitt und italienweit an fünfter Stelle. In der Saison 2004/05 verpasste Napoli Soccer den Aufstieg nur knapp, als man erst im Play-Off scheiterte. In der Saison 2005/2006 gelang dann der Aufstieg in die Serie B.
Aktuelles
Im Mai 2006 erwarb der Verein die Namensrechte (und damit die Erfolge) des alten S.S.C. Neapel zurück.
Erfolge
- Italienischer Meister 1987 und 1990
- Italienischer Pokalsieger 1962, 1976 und 1987
- UEFA-Pokal-Sieger 1989
- Italienischer Fußball-Supercupsieger 1990
- Meister der Serie B 1950 und 1965
- Meister der Serie C1 2006
Vereinsrekorde
- Höchster Sieg : 8:1 SSC Neapel - Pro Patria 1919 in der Saison 1954/55.
- Höchste Niederlage: 6:0 AS Roma - SSC Neapel in der Saison 1958/59.
- Rekordspieler: Giuseppe Bruscolotti mit 387 Einsätzen.
- Rekordtorschütze: Antonio Vojak mit 102 Toren.
- Meiste Tore in einer Saison: Antonio Vojak mit 33 Toren in der Saison 1932/33.
Aktueller Kader
Stand September 2006
Tor
- 22 -
Matteo Gianello - 01 -
Gennaro Iezzo - 12 -
Giuseppe Marino
Abwehr
- 28 -
Paolo Cannavaro - 16 -
Andrea Cupi - 26 -
Maurizio Domizzi - 14 -
György Garics - 23 -
David Giubilato - 02 -
Gianluca Grava - 06 -
Rubén Maldonado - 19 -
Mirko Savini
Mittelfeld
- 21 -
Nicolás Amodio - 18 -
Mariano Bogliacino - 17 -
Marco Capparella - 24 -
Samuele Dalla Bona - 20 -
Roberto De Zerbi - 05 -
Fabio Gatti - 04 -
Francesco Montervino - 07 -
Ivano Trotta - 25 -
Luigi Vitale
Sturm
- 29 -
Christian Bucchi - 11 -
Emanuele Calaiò - 08 -
Inácio Piá - 09 -
Roberto Sosa
Ehemalige Spieler
- Alemão 1992/93 - 1993/94,
, Mittelfeldspieler, 93 Spiele - 9 Tore - José João Altafini, 1965/66 - 1971/72
, Stürmer, 180 Spiele - 71 Tore.
Amedeo Amadei- Miguel Andreolo
- Roberto Ayala 1995 - 1998,
, Verteidiger, 87 Spiele - 1 Tor
Francesco Baiano
Salvatore Bagni- Emanuele Belardi 2004/05,
, Torwart, 16 Spiele - 18 Gegentore
Daniel Bertoni
Laurent Blanc
Alain Boghossian
Giuseppe Bruscolotti
Tarcisio Burgnich
Jarbas Faustinho Cané
Fabio Cannavaro
Benito Carbone- Careca 1987/88 - 1992/93,
, Stürmer, 164 Spiele - 73 Tore
Andrea Carnevale
Careca
Massimo Carrera
Massimiliano Crippa- Arturo Di Napoli 1995/96,
, Stürmer, 28 Spiele - 5 Tore
Paolo Di Canio
Arturo Di Napoli
Ciro Ferrara
Daniel Fonseca
Giovanni Galli
Giuseppe Giannini
Bruno Giordano
Kurt Hamrin
Marek Jankulovski
Hasse Jeppson- Naim Krieziu 1939/40 - 1946/47,
, Stürmer, 168 Spiele - 39 Tore
Ruud Krol- Diego Armando Maradona 1984 - 1991,
, Stürmer, 259 Spiele - 115 Tore
Matuzalem
Massimo Oddo- Alberto Orlando 1966/67 - 1967/68,
, Stürmer, 60 Spiele - 11 Tore
Bruno Pesaola
Freddy Rincón
Anselmo Robbiati
Attila Sallustro
Giuseppe Savoldi- Omar Sivori1965/66 - 1968/69,
, Stürmer, 63 Spiele - 12 Tore - Guillermo Stábile 1934/35
, Stürmer, 20 Spiele
Jonas Thern
José Luiz Da Cruz Vidigal
Luís Vinício
Antonio Vojak
Dino Zoff- Gianfranco Zola 1989 - 1993,
, Stürmer, 105 Spiele - 32 Tore
André Cruz
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