Ei (Begriffsklärung)
Der Begriff Ei (v. althochdt.: ei das vom Vogel gelegte) bezeichnet
- in der Biologie die befruchtete oder nicht befruchtete weibliche tierische oder menschliche Keimzelle; siehe auch Eizelle
- in der Biologie eine meist eiförmige und kalkhaltige Schutzhülle, innerhalb derer sich das Jungtier entwickelt; siehe auch Ovipar
- in der Geometrie einen Rotationskörper, der eine Ei-Kurve um ihre längste Halbachse rotiert
- im Sportjargon den Ball
- in der Soldatensprache die Fliegerbombe
- in der Umgangssprache (pl.) Geld (100 Eier)
- (derb) Hoden
Das Suffix -ei kann anzeigen (häufig als substantiviertes Verb)
- (abwertend) ein länger und häufiger als erwünschtes wiederholtes Tun (graben - Graberei, streifen - Streiferei, stopfen - Stopferei, funken - Funkerei, rasen - Raserei)
- in Verbindung mit negativ bewerteten Personen oder Tieren eine Abwertung (Rüpelei, Schurkerei, Tyrannei, Schweinerei, Ferkelei)
- eine Tätigkeit oder den Ort einer Tätigkeit (Jägerei, Fischerei, Schneiderei, Ziegelei)
Vom Körper mehrzelliger weiblicher Tiere in den Geschlechtsdrüsen abgegliederte Zelle (Eizelle), die sich nach der Befruchtung zum Embryo entwickelt. Bei fast allen Säugetieren entwickeln sich die mikroskopisch kleinen Eier (Mensch: 0,2mm) im Mutterkörper, bei Vögeln, Reptilien, den meisten Fischen und Insekten werden die Eier abgelegt. Von den über 35000 Eiern in den Eierstöcken von Frauen werden im Lauf des Lebens etwa 400 abgestoßen (während der Menstruation, zusammen mit der für die Schwangerschaft vorbereiteten Gebärmutterschleimhaut).
Vögel entwickeln im höchsten Fall in der Freiheit jährlich 30 Eier (Pinguine 1, Tauben 2, Enten 8-12, Hühner bis zu 20). Von nichtveganen Menschen konsumiert werden u.a. die (je nach Haltungsform befruchteten oder unbefruchteten) Eier von Hühnern, Enten, Gänsen, Truthühnern, Wachteln, Straußen, Möwen und Kiebitzen sowie der Rogen mancher Fische ("Kaviar").
Ethische Betrachtungen des Eikonsums durch die Menschen
biologische Bedeutung normalerweise werden zur Fortpflanzung 6-12 Eier pro Jahr gelegt, bei Verlust durch äußere Einwirkung bis zu 20 (auch wenn sie nicht befruchtet wurden, so wie bei Menschen während der Menstruation unbefruchtete Eizellen abgestoßen werden)
pro Tier produzierte Menge ca. 300 pro Jahr bei Batteriehaltung, ca. 250 pro Jahr bei "Freiland"haltung
Tötung der männlichen Tiere nach dem Schlüpfen werden die Küken gesext (nach Geschlecht getrennt), die männlichen (die bei Legehennenzuchtlinen nicht für die Mast geeignet sind), also jedes zweite Küken, werden lebend vermust oder vergast
Tötung der weiblichen Tiere die Hennen werden nach ca. 1 Jahr getötet (da die Legeleistung nachläßt)
natürliche Lebenserwartung bis zu 50, im Mittel 20 Jahre
übliche Gefangenhaltung Käfighaltung auf schrägen Drahtgitterböden, pro Henne weniger Platz als auf einem Blatt Schreibmaschinenpapier, künstliches Licht, das Tag bzw. Sommer vortäuscht, um die Legeleistung zu erhöhen
Qualzüchtung da die Tiere fast täglich ein Ei legen müssen, entsteht u.a. Kalziummangel (das Kalzium für den Aufbau der Kalkschale, kann nicht in ausreichender Menge über die Nahrung aufgenommen werden und wird den Knochen entzogen)
Fazit der Konsum von Eiern und Eiprodukten ist zwangsläufig mit Tierquälerei und Tötung verbunden