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Obertshausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Obertshausen ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen.

Geografie

Obertshausen,
im Vordergrund Mühlheim-Lämmerspiel

Geografische Lage

Obertshausen ist eine von 13 Städten und Gemeinden im Landkreis Offenbach. Die Stadt liegt im Rhein-Main-Gebiet südlich des Mains und südöstlich von Frankfurt am Main und Offenbach am Main auf einer Höhe von 112 m ü. NN. Südwestlich findet sich Darmstadt als Verwaltungssitz des Regierungsbezirks. Im Nordosten findet sich die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis). Obertshausen liegt im südlichen Teil Hessens unweit von Odenwald und Spessart.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet erstreckt sich über 13,7 km², davon entfallen 7,8 km² auf Wald- und Grünflächen sowie Ackerland.

Nachbargemeinden

Obertshausen grenzt im Nordwesten an die kreisfreie Stadt Offenbach am Main mit den Stadtteilen Bieber und Tempelsee, im Norden an die Stadt Mühlheim (Stadtteil Lämmerspiel), im Nordosten an die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis), im Osten an die Gemeinde Hainburg, im Südosten an die Stadt Rodgau (Stadtteil Weiskirchen) und im Südwesten an die Stadt Heusenstamm.

Stadtgliederung

Obertshausen besteht aus den Stadtteilen Obertshausen und Hausen, die beide in etwa gleich viele Einwohner haben.

Geschichte

Erstmalig wurde der Ort Obertshausen unter dem Namen Oberdueshuson 865 in einem Schriftstück des Benedektinerklosters Seligenstadt als Hof des Klosters erwähnt. 1069 schenkte Heinrich IV. dem Kloster St. Jakob in Mainz neugerodetes Land im Dreieichforst. Das Land lag in der Nähe des Dorfes "Hyson" im Maingau. Zu dieser Zeit übten die Herren von Hagenhausen-Eppstein Hoheitsrechte in Obertshausen und Hausen aus. In Obertshausen gab es eine Wasserburg in Gestalt eines Wehrturmes, die "Burgk im Hayn". Die Herren von Hausen, eine Seitenlinie der Hagenhausener, hatten hier einst Besitz.

Datei:ObertshaWappen.jpg
Wappen von Obertshausen und...
...Wappen von Hausen bis zur Zusammenlegung 1977

Im Mittelalter wechselten die Feudalherren sehr oft. Die Herren von Eppstein, Ullrich von Hanau, Erzbischof Conrad III von Mainz und Graf Philipp von Schönborn waren einige der Eigentümer des Landes. 1425 wurden Hausen und Obertshausen als Teil des Amtes Steinheim von den Herren von Eppstein an das Kurfürstentum Mainz verkauft. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest-Epidemie 1636 dezimierten die Einwohnerschaft stark.

1664 verkaufte Erzbischof Johann Philipp von Mainz seinem Bruder Philipp Erwin von Schönborn die beiden Dörfer für 9.000 Gulden. Den Fürsten von Isenburg-Birstein erhielten 1806 das Schönbornsche Amt Heusenstamm mit Hausen und Obertshausen. Anschließend kamen die beiden Orte ab 1816 mit dem isenburgischen Amt Offenbach zum Großherzogtum Hessen und ab 1945 dann zum Land Hessen. Vom Mittelalter bis 1819 gehörten Obertshausen und Hausen der Biebermark an. 1819 wurden nach der Aufteilung der Biebermark Anteile des Markbesitzes als Gemeindewald zugewiesen.

1896 wurde die Bahnstrecke Offenbach-Dieburg mit dem Bahnhof Obertshausen eröffnet.

Im Zuge der hessischen Gebietsreform wurden 1977 die bis dahin selbständigen Gemeinden Obertshausen und Hausen zusammengelegt. Die Gemeinde hieß zunächst Hausen. Am 01. Januar 1978 folgte die Umbenennung zu Obertshausen. Beide Stadtteile sind räumlich von der Bundesstraße B 448 voneinander getrennt. Am 29. September 1979 erhielt Obertshausen durch die Hessische Landesregierung die Stadtrechte.

Einwohnerentwicklung

1576 bestanden in Hausen 10 und in Obertshausen 27 Haushaltungen. Im Jahr 1834 hatte Hausen bereits 444 und Obertshausen 554 Einwohner. Diese Zahlen vervielfachten sich bis in das Jahr 1939 auf 2.034 in Hausen und 2.444 in Obertshausen. Zum 31. Dezember 2003 hatte die Stadt 24.484 Einwohner.

Einwohner (jeweils zum 31. Dezember)

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 49,9 18 51,8 19
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 19,3 7 25,6 10
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,3 4 9,9 4
FDP Freie Demokratische Partei 10,6 4 6,3 2
Bürger Bürger für Obertshausen 9,9 4 6,3 2
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 42,5 51,0

Bürgermeister

Die Bürgermeisterwahl vom 2. Juni 2002 endete mit folgendem Ergebnis:

  • Bernd Roth - CDU: 53,0 %
  • Mechthild Schmitt - SPD: 20,4 %
  • Renate Schuhmacher - Bündnis 90/Die Grünen: 11,4 %
  • Thomas Zeiger - FDP: 15,2 %

Die Wahlbeteiligung lag hier bei 49,13 Prozent.

Wappen

Das Wappen der Stadt Obertshausen zeigt in einem durch drei Spitzen geteiltem Schild oben in rot einen schreitenden goldenen Löwen, unten in silber einen aufgerichteten grünen, zweiblättrigen Eichenzweig mit einer Eichel.

Fahne

Die Fahne hat eine weiße Mittelbahn, begleitet von zwei roten Seitenstreifen, und in der oberen Hälfte aufgelegt ist das Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Heimatmuseum im Karl Mayer Haus mit ständigen und wechselnden Ausstellungen zur Ortsgeschichte.

Bauwerke

  • Der Hausener Markplatz mit seinem Kunstwerk aus drei Händen, welche die Wappen der beiden Partnerstädte und das der Stadt Obertshausen tragen.
  • Überreste der Burg im Hain

Parks

  • Minigolfanlage am Bürgerhaus Hausen

Sport

  • Monte mare Freibad, Freizeitbad und Sauna (ehem. Atlantis)
  • Sportzentrum am Waldschwimmbad

Vereine

Obertshausen hat 124 eingetragene Vereine.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Stadt ist seit Ende 2003 mit der Linie S1 an das Netz der S-Bahn Rhein-Main angeschlossen. Die Trasse Wiesbaden - Frankfurt - Offenbach - Rodgau - Rödermark-Ober Roden führt durch Obertshausen. Zuvor war Obertshausen über die Rodgaubahn an das Schienenetz angeschlossen. Direkt an der Bundesautobahn A3 gelegen ist der Flughafen Frankfurt mit dem Frankfurter Kreuz ebenso wie der Flugplatz Egelsbach in kurzer Zeit zu erreichen. Obertshausen profitiert von der Nähe des Wirtschaftsstandortes Frankfurt am Main und dem Rhein-Main-Gebiet sowie der sehr guten Verkehrsanbindung.

Wirtschaft

Obertshausen galt lange Zeit neben Offenbach am Main als überregionales Zentrum für die Herstellung von Lederwaren. Noch heute gibt es Manufakturen für Lederwaren, die ihre Produkte in die ganze Welt exportieren. Mit dem Niedergang der Lederwarenindustrie dominiert heute der Maschinenbau. Viele Einwohner finden auch im nahe gelegenen Frankfurt am Main Beschäftigung. Die Kaufkraft lag in Obertshausen 2003 bei 19.315 Euro/Einwohner. Das entspricht einer Quote von 116,3 Prozent im Bundesdurchschnitt.

Ansässige Unternehmen

  • Karl Mayer GmbH
  • Holzland Becker GmbH & Co. KG
  • G-LordRecords Music Ltd.
  • Herzing + Schroth GmbH - Spanlose Umformtechnik
  • PICARD Lederwaren GmbH & Co. KG
  • Topclean Gebäudereinigungs GmbH
  • SmartCooler GmbH - Lüftungssysteme für EDV
  • Decoma Exterior Systems GmbH - Stoßfängersysteme für die Automobilproduktion
  • Hermann Flörke GmbH - Manicure,- Pedicure- und Werbeartikel

Medien

  • Offenbach-Post - das Verlagshaus hat seinen Sitz in Offenbach am Main und berichtet regelmäßig im Regionalteil über Obertshausen.
  • Heimatbote - Regionale Zeitung aus Obertshausen, berichtet von Ereignissen in Obertshausen

Schulen

Grundschulen

  • Friedrich-Fröbel-Schule
  • Joseph-von-Eichendorff-Schule
  • Sonnentauschule
  • Waldschule

Weiterführende Schulen

  • Georg-Kerschensteiner-Schule
  • Hermann-Hesse-Schule

Kindergärten

Im Stadtteil Hausen sind drei gemeindliche und ein katholischer Kindergärten vorhanden. Obertshausen besitzt drei kommunale und zwei kirchliche Kindergärten. Außerdem gibt es in Obertshausen den ersten Waldkindergarten im Landkreis Offenbach.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Prof. Dr. h. c. Karl Mayer (* 1910, † 1996), Gründer der Wirkmaschinenfabrik Karl Mayer GmbH.
  • Robert Pappert (* 1930), Komponist

Söhne und Töchter der Stadt

  • 1964, 26. Oktober, Sven Väth, DJ und Musiker. Gilt als Pionier und Wegbereiter der elektronischen Musik. Von ihm wird alljährlich die Open-Air-Veranstaltung "Green and Blue" organisiert zu der tausende Begeisterte aus aller Welt anreisen.
  • Jan Zimmermann Torhüter bei SG Eintracht Frankfurt