Jacob Levy Moreno
Jakob Levy Moreno (* 18. Mai 1889 in Bukarest, † 14. Mai 1974 in Beacon, New York) war der Begründer des Psychodramas, der Soziometrie und der Gruppenpsychotherapie.
Im Alter von vier Jahren zog Moreno mit seiner Familie, die sephardischer Abstammung war, nach Wien (Berlin?). Nach dem Besuch einer jüdischen Schule studierte er in Wien Medizin. Schon als Jugendlicher war er vom Stegreiftheater, das zu dieser Zeit in Wien eine außergewöhnliche Blüte erlebte - zeitweilig soll es bis zu hundert Stehgreifbühnen gegeben haben - fasziniert. Ebenso bewunderte er die Spontaneität und Kreativität der in den Parkanlagen spielenden Kinder.
Er beschäftigte sich schon während seines Studiums mit gesellschaftlichen Randgruppen, und arbeitete nach seiner Promotion als Arzt in einem Flüchlingslager in Mitterndorf. Diese Erfahrungen führten ihn dazu, in der Gruppe mehr als die Summe ihrer Mitglieder zu sehen. Von 1918 - 1925 war er als Arzt in Bad Vöslau tätig.
Die Jahre in Amerika
1925 wanderte er in die USA aus. Als Grund wird oft angegebn, dass er sich dort mit einem von ihm entwickelten elektromagnetischen Aufzeichnungsverfahren Erfolg versprach. Daneben dürfte auch der Wunsch groß gewesen sein, sich aus der Beziehung mit seiner Verlobten zu lösen.
("Einladung zu einer Begegnung", 2 Hefte, 1914), redigierte die Zeitschrift "Daimon" (1918) und entwickelte in seinen Stücken ("Die Gottheit als Autor", 1922; "Die Gottheit als Komödiant", 1922) ein radikal neues gruppentherapeutisches Theaterkonzept ("Das Stegreiftheater", 1923).