Plexus cervicalis
Der Plexus cervicalis ("Halsgeflecht") ist eine Zusammenlagerung der Ventraläste des 1.-4. Spinalnerven des Halses. Wie bei den übrigen somatischen Plexus (Plexus brachialis, Plexus lumbosacralis) findet im Halsgeflecht ein Faseraustausch der einzelnen Spinalnervensegmente statt.
Man teilt den Plexus cervicalis in oberflächliche sensible und tiefe motorische Zweige.
Sensibler Anteil (=Radix sensoria)
Die sensiblen Zweige sind:
- Nervus occipitalis minor
- Nervus auricularis magnus
- Nervus transversus colli
- Nervus supraclavicularis (meist mehrere, also Nervi supraclaviculares)
Das sensible Versorgungsgebiet dieser Nerven umfasst den hinteren Kopfbereich und den Hals. Sie durchbohren die Halsfaszie am Punctum nervosum (nicht zu verwechseln mit dem Erbschen Punkt, der 3 cm oberhalb des Schlüsselbeins liegt und an dem die oberen Anteile des Plexus brachialis elektrophysiologisch untersucht werden können). Dort können sie z. B. mit Elektrotherapie gereizt werden.
Motorischer Anteil (=Radix motoria)
- Nervus phrenicus (C3-C5): Als wichtigster Ast des Plexus innerviert er das Zwerchfell. Bei beidseitigem Ausfall kommt es zum Zwerchfellhochstand, eine tiefe Inspiration ist dann nicht mehr möglich.
- Ramus musculi sternocleidomastoidei, versorgt den Musculus sternocleidomastoideus
- Ramus musculi trapezii, versorgt den Musculus trapezius
- Ansa cervicalis (Ramus superior aus C1 und Ramus inferior aus C2-C4): Über die Ansa cervicalis („Halsschleife“) besteht eine Verbindung zum 12. Hirnnerven (Nervus hypoglossus).
Mit den weiteren Rami musculares innerviert der Plexus direkt:
- Musculus levator scapulae (doppelte Innervation mit dem Nervus dorsalis scapulae aus dem Plexus brachialis)
- Musculi scaleni
- Musculus geniohyoideus
- infrahyale Muskulatur
- praevertebrale Muskulatur