Schimpfwort
Mit Schimpfwort wird ein Wort bezeichnet, das eine beleidigende Bedeutung hat. Manchmal wird stattdessen Kraftausdruck als Bezeichnung verwendet.
Insbesondere wird bei der Verwendung auf die Beleidigung einer Person abgezielt (soziologisch: es ist eine negative soziale Sanktion). Alles, was diese Person wert halten könnte, kann mit dem Schimpfwort besudelt werden; daher sind viele von ihnen sexuell obszön, skatologisch, sprechen dem Andern das Menschsein ab (vergeben Tiernamen), blasphemisch (lästern religiös), rassistisch, chauvinistisch (setzen fremde Nationen herab) oder schreiben der Gegenseite körperliche Mängel zu.
Sehr schöpferisch bei der Erfindung von Schimpfworten sind (neben selbverständlich den Dichtern) Kinder. Beispiel: DBDDHKP, eine durch Akronyme getarnte Kinderbeschimpfung mit der Bedeutung Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen. Bei Jugendlichen, besonders in der sozialen Unterschicht, haben sich Schimpfwörter fest im alltäglichen Sprachgebrauch eingebürgert. Im deutschen Sprachgebrauch haben sich vorwiegend Schimpfwörter entwickelt, die dem Fäkalbereich entstammen, wie zum Beispiel Scheiße oder Kacke. In (eher mehr) anderen Sprachen überwiegen Schimpfwörter sexueller Natur (z.B. engl. Fuck, ital. Cazzo, span. chingado oder coño). Ein Beispiel im Deutschen hierzu ist Wichser. Sehr viele schwedische Schimpfwörter beziehen sich auf den Teufel (z.B. 'Fan'), niederländische oft auf Gott. Es werden auch Wörter als Schimpfwörter benutzt, die streng genommen keine sind (Ratte, Schwein, Kakadu, Sack, Warmduscher, Jodelschnepfe (siehe Loriot), Pappnase).
Die Redewendung »er kann mich im Arsche lecken« aus Johann Wolfgang von Goethes Götz von Berlichingen ist als »Götzzitat« bekannt.