Günter Deckert (Politiker)
Günter Deckert (* 9. April 1940 in Heidelberg), rechtsextremer Politiker, zählt zu der Gruppe der Geschichtsrevisionisten, die hartnäckig den Holocaust leugnen (siehe auch: Holocaustleugnung).
Bis zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst 1982 war Deckert im Rang eines Oberstudienrates Lehrer für Englisch und Französisch an einem Mannheimer Gymnasium. Er war mit Unterbrechungen bis 1997 Funktionär bei der NPD, u.a. auch Bundesvorsitzender (1991-1996), als Nachfolger von Martin Mußgnug, dessen national-konservative Linie er als zu gemäßigt kritisierte. In Veröffentlichungen sowie auf zahlreichen, von rechtsextremistischen und neonazistischen Gruppierungen organisierten Veranstaltungen verbreitet Deckert seine Thesen über seine Meinung, der Holocaust habe nicht stattgefunden. Aufgrund dieser Tätigkeit wurde er in mehreren Gerichtsverfahren wegen Volksverhetzung, Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und Beleidigung zu Geld- und Haftstrafen verurteilt.
Eines der aufsehenerregendsten Urteile, ergangen wegen Volksverhetzung und Aufstachelung zum Rassenhass war das sog. "Deckert-Urteil" des Mannheimer Landgerichts aus dem Jahr 1994. In diesem Urteil, das Deckert mit einer nach Auffassung des Bundesgerichtshofs zu milden Strafe belegte, schrieb der Richter am Landgericht Dr. Rainer Orlet als Berichterstatter in einer großen Strafkammer über den Angeklagten, er sei eine "charakterstarke, verantwortungsbewußte Persönlichkeit mit klaren Grundsätzen". (...) In der Urteilsbegründung heißt es weiter: "... seine politische Überzeugung, die ihm Herzenssache ist, verficht er mit großem Engagement und erheblichem Aufwand an Zeit und Energie."
Nach Auffassung des Bundesamts für Verfassungsschutz zählt Deckert zu den "aggressivsten unter deutschen Revisionisten". Derzeit ist Deckert als Geschäftsführer eines Reiseunternehmens tätig.