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Norf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Norf ist ein Stadtteil der Stadt Neuss im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.

Lage

Norf ist ein Dorf am linken Niederrhein und liegt im Süden von Neuss. Durch den Ort fließt der Norfbach.

Geschichte

Bereits in der Mittelsteinzeit war der Raum Norf von sogenannten Standwildjägern besiedelt. Hierbei bilden die zahlreichen Wasserläufe ein ideales Jagdgebiet. In der römischen Zeit gab es einige Villae rusticae im Raum Norf. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1223 als norpe. Damals war der Ort rein landwirtschaftlich orientiert und es dominierten die großen Hofanlagen Vellbrüggen, Müggenburg, Sandhof, Derikumer Hof, Norfer Hof. Derikum wurde 1275 erstmals als Derichem und dann 1447 als Dyrkem bezeichnet. Rund 500 Jahre gehörte Norf zum kurkölnischen Amt Hülchrath. 1586 zerstörten spanische Söldner den Ort. 1794 besetzten französische Truppen Norf und die Umgebung und gründeten die Mairie de Norff.

In der preußischen Zeit wurde die Bürgermeisterei (Sammtgemeinde) Norf mit den Gemeinden Norf, Grimlinghausen, Uedesheim und Rosellen gebildet. Die Gemeinde Norf bestand aus den Ortschaften Norf, Derikum, Elvekum, Stüttgen und Bettikum. Im 19. Jahrhundert war der Ort weiter landwirtschaftlich geprägt und verfügte kaum über Gewerbesteuereinnahmen. 1927 erfolgte die Umbenennung der Bürgermeisterei in Amt Norf. 1929 wurde die Bürgermeisterei Grimlinghausen mit den Gemeinden Grimlinghausen und Uedeseheim in die Stadt Neuss eingemeindet. Am 4. März 1945 besetzten amerikanische Truppen die Ortschaften des Amtes. 1974 scheiterte der Plan, aus den Gemeinden Norf, Rosellen, Gohr, Nievenheim und dem Ortsteil Neuss-Erfttal eine Gemeinde zu bilden. 1975 wurde das Amt Norf aufgelöst und in die Stadt Neuss eingegliedert.

Die Norfer Bürgermeister

  1. Pierre Steins 1798
  2. Heinrich Gruben 1801 - 1802
  3. Heinrich Gruttorfer 1802
  4. August Eichhoff 1802 - 1811
  5. German Müller 1811 - 1812
  6. Guill. Gruttorfer 1812 - 1813
  7. Hermann Müller 1814 - 1816
  8. Michael Vahsen 1816 -
  9. von Sieger - 1829
  10. Peter Steins 1829 - 1838
  11. Wilhelm Mardersteck 1839 - 1841
  12. Carl Kahler 1841 - 1851
  13. Hermann Clemens 1851 - 1855
  14. Carl Kahler 1855
  15. Wilhelm Berg 1856 - 1858
  16. F.A.B. Schmitz 1858 - 1869
  17. Eduard Bacciocco 1869
  18. Christian Plum 1869 - 1879
  19. Eduard Bacciocco 1879 - 1903
  20. Heinr. Wiedenbrüg 1903 - 1930
  21. H. Rahmen (kommiss.) 1931 - 1933
  22. Erich Lindhorst 1933 - 1939
  23. Heinrich Klassen 1939 - 1945
  24. Adolf Göggel (kom.) 1946 - 1948
  25. Josef Kluth 1948 - 1949
  26. Josef Offer 1949 - 1950
  27. Josef Kluth 1950 - 1952
  28. Johann Palms 1952 - 1956
  29. Johann Steinfort 1956 - 1964
  30. Johannes Esser 1946 - 1969
  31. W. Graf von Pfeil 1969 - 1974

Einwohnerentwicklung

  • 1798 319
  • 1900 1.000
  • 1913 1.259
  • 1933 1.628
  • 1939 1.769
  • 1955 2.735
  • 1965 5.500
  • 1989 10.494 (Stadtteil)
  • 31. Dezember 2001: 5.407 (Norf), 5.334 (Derikum)

Kultur und Freizeit

Bauwerke

  • Katholische Pfarrkirche St. Andreas: Die Pfarrkirche ist ein spätbarocker Bau von 1765/67. Zum Teil ist die Ausstattung noch erhalten. Der Turm wurde erst im 19. Jahrhundert und die Steitenschiffe wurden 1913 errichtet.
  • Müggenburg: Die Müggenburg ist eine kleine Wasserburg aus dem 18. Jahrhundert. Sie befindet sich gleich neben der katholischen Kirche, diese war ursprünglich die Kapelle der Mügggenburg. Errichtet wurde die Müggenburg durch den Düsseldorfer Hofrat Johann Dominikus von Schwarz zwischen 1772 und 1813 und diente zunächst als adeliges Damenstift.
  • Haus Vellbrüggen: Hierbei handelt es sich um einen Gutshof mit einem mittelalterlichen Wohnturm.

Vereine

  • TSV Norf
  • Tambourcorps TC Germania Norf
  • Musikverein "Frohsinn" Norf 1926 e.V.
  • St. Andreas Schützenbruderschaft Norf

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Norf liegt direkt an der A 57. Des weiteren besitzt der Ort einen S-Bahnhof an der Strecke S11 (Wuppertal-Vohwinkel –) Düsseldorf – Neuss – Dormagen – Köln – Bergisch Gladbach. Mit den Bus-Linien 841 und 852 kann Neuss erreicht werden.

Schulen

Gymnasium Norf

Das Gymnasium Norf ist ein städtisches Gymnasium und im Neusser Stadtteil Norf gelegen.

Einzugsbereich

Das Gymnasium Norf ist für die Ortschaften Norf, Erfttal, Gnadental, Selikum, Allerheiligen, Kuckhof, Elvekum, Rosellen, Rosellerheide, Neuenbaum, Schlicherum, Bettikum, Hoisten, Weckhoven, Grimlinghausen, Uedesheim, Stüttgen, Speck , Wehl, und Helpenstein vorgesehen, hat aber auch Schüler aus anderen Bereichen.

Größe

Derzeit besuchen ca. 920 Schüler das Gymnasium Norf und werden dabei von 59 Lehrern unterrichtet

Spezialklassen

Seit 2005 gibt es am Gymnasium Norf eine Klasse, die ab der fünften Jahrgangsstufe Lateinunterricht erhält. Seit 2006 gibt es zusätzlich noch eine Informatikklasse. Damit will die Schulleitung einen Schwerpunkt für die Zukunft setzen.

AGs/ Gruppen

Das Gymnasium Norf hat seit geraumer Zeit das Schülerkabarett Niveaufaktor Null, welches zunächst als AG bestand, seit 2005 aus einem Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 besteht. Der Kurs wird geleitet von Inge Hönig und bot nach bisher ausschließlich Nummernkabarett Anfang 2006 (Abschlussjahrgang 2007) zum ersten Mal ein Themenkabarett: "Romeo & Julia Suboptimal".
Dazu kommt noch der Schulchor "pears sing" und eine Musiktheatergruppe, die im Abschlussjahrgang 2007 ebenfalls aus einem Kurs bestand und bei den Neusser Schülertheaterwochen auftrat.

Literatur

  • Karl Emsbach, Max Tauch: Kirchen, Klöster und Kapellen im Kreis Neuss; Köln 1986.
  • Walter und Brigitte Janssen: Burgen, Schlösser und Hofesfesten im Kreis Neuss, Neuss 1985.
  • Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten; Pulheim 1966
  • Bert Pütz: Nor pa, Norpe, Norf, Norf 1974.

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