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Rhauderfehn

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Rhauderfehn ist eine Gemeinde im ostfriesischen Landkreis Leer in Niedersachsen mit etwa 18.000 Einwohnern (2004).

Geografie

Ausdehnung des Gemeindegebiets

Gesamtfläche: 102,92 km²
Sportflächen: 381.118 m²
Waldflächen: 1.917.502 m²
Wasserflächen: 2.644.285 m²
Landwirtschaftlich genutzte Flächen: 77.930.301 m²
Größte Ausdehnung von Rhauderfehn
  in Nord-Süd-Richtung: 20,5 km
  in Ost-West-Richtung: 7,0 km
Verkehrsflächen: 4.054.672 m²

Ortsteile

  • Backemoor (plattdeutsch: Bokmöör, "Bokdmöhr")
  • Holte (plattdeutsch]]: Holte, "Hohlt")
  • Burlage (plattdeutsch: Burlaug, "Burlauch")
  • Collinghorst (plattdeutsch: Cölnhöst, "Cnöst")
  • Klostermoor (plattdeutsch: Klostermöör, "Klostermöhr")
  • Rhaude (plattdeutsch: Rhaud, "Rhaud")
  • Rhaudermoor (plattdeutsch: Rhaudermöör, "Rhaudermöhr")
  • Schatteburg (plattdeutsch: Schattbörg, "Schattbörch")
  • Westrhauderfehn (plattdeutsch: Westerfehn, "Westerfehn")
  • Langholt (westlicher Teil) (plattdeutsch: Langhold, "Lanhold")

Ostrhauderfehn (plattdeutsch: Oosterfehn, "Osterfehn") gehört nicht zum Gemeindegebiet.

Geschichte

Die Einheitsgemeinde Rhauderfehn besteht aus zehn Ortsteilen, die alle eine durchaus unterschiedliche und lange Geschichte vorweisen können. Ältester Ortsteil ist wohl das Dorf Backemoor im Norden Rhauderfehns. Die Kirche dort stammt etwa aus dem Jahr 1250. Backemoor war zu Zeiten der friesischen Freiheit wahrscheinlich der Versammlungsort der Ratsleute aus dem gesamten Overledingerland.

Der Hauptort und Namensgeber der Gemeinde, Westrhauderfehn, wurde 1769 von einigen Geschäftsleuten als Fehnsiedlung "gegründet". Diese hatten für ihre Rhauder-Fehn-Compagnie vom preußischen Staat das Abtorfrecht für eine Fläche von 1500 Diemat erworben und anschließend an Siedler weitervermittelt. Damals wurde der Torf abgegraben und als Brennmaterial verkauft. Die abgetorften Flächen konnten anschließend landwirtschaftlich genutzt werden.

Prägend für das Fehndorf Rhauderfehn sind die langen Kanäle, die früher einerseits für die Entwässerung des Sumpfgebietes dienten und letztlich für den Abtransport des Torfes genutzt wurden. Die fünf Hauptkanäle sind die so genannten vier Südwieken, die in das Untenende münden.

Im Rahmen der Niedersächsischen Verwaltungsreform schlossen sich am 1. Januar 1973 die zehn Gemeinden zusammen, die heute die Ortsteile der Gemeinde Rhauderfehn bilden. Rhauderfehn gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Einwohnerentwicklung

Zahl der Haushalte: 6.611 (Stand: 1. Januar 2005)

1973 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2001 2002 2003 2004
13.015 13.169 13.420 14.138 14.366 15.246 16.440 16.728 16.949 17.049 17.193

Altersstruktur

 0 - 5 Jahre 1.018
 6 - 17 Jahre 2.439
18 - 29 Jahre 2.390
30 - 59 Jahre 6.773
60 Jahre und älter: 3.820
Männlich: 8.096
Weiblich: 8.345

Politik

Gemeinderat

Ergebnisse der letzten Ratswahl vom 10. September 2006

  • SPD 40,0 % / 12 Sitze
  • CDU 28,0 % / 8 Sitze
  • Bürger für Rhauderfehn 25,3 % / 8 Sitze
  • Grüne 2,8 % / 1 Sitz
  • FDP 2,2 % / 1 Sitz

Bürger für Rhauderfehn und Grüne bilden eine Fraktionsgemeinschaft.

Wappen

Die Gemeinde Rhauderfehn hat nach ihrer Entstehung das Wappen der ehemaligen Gemeinde Westrhauderfehn übernommen. Dieses zeigt eine Kombination aus einem Anker und einem Merkurstab in Gelb auf blauem Grund. Die Symbole stehen für Seefahrt und Handel. Das Wappen wurde 1954 auf Grundlage des ehemaligen Wappens der Rhauder-Fehn-Compagnie entworfen. Die Gemeinde Westrhauderfehn nahm das Wappen schließlich 1955 an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Medien

In Rhauderfehn erscheint die Tageszeitung General-Anzeiger (GA), ein Heimatblatt für das Overledingerland und das angrenzende Oldenburg. Früher wurde diese im Verlag "Siebe Ostendorp" verlegt, heute erscheint sie in der Zeitungsgruppe Ostfriesland (ZGO), an der Siebe Ostendorp jedoch beteiligt ist. Die Außenredaktion der ZGO für den GA ist jedoch immer noch am Verlagsstandort von Siebe Ostendorp beheimatet. Außerdem erscheinen wöchentlich landkreisweit verteilten die Anzeigenblätter "Der Wecker" und "Der Wecker am Mittwoch" am rhauderfehner Standort der ZGO, da sie aus dem Verlag Siebe-Ostendorp in die ZGO eingebracht wurden. Seit November 2006 erscheint zudem etwa alle zwei Monate das unabhängige lokale Anzeigenblatt Fehn-Blick, das kostenlos an alle Haushalte in Rhauderfehn verteilt wird.

Bildung

Die Gemeinde Rhauderfehn ist Trägerin von acht Grundschulen, die sich auf das Gemeindegebiet verteilen. Auch das gesamte Spektrum an weiterführenden Schulen findet sich im Ort: Eine Haupt- und eine Realschule sowie seit dem Jahr 2004 ein Gymnasium, das voraussichtlich bis zum Jahr 2009 Gymnasium i.E. Rhauderfehn heißen wird. Zuvor sind die Gymnasiasten aus Rhauderfehn in Leer oder Papenburg zur Schule gegangen. Komplettiert wird das Angebot durch eine Förderschule mit dem Schwerpunkt "Lernen". Die Volkshochschule Leer betreibt zudem eine Außenstelle in Rhauderfehn.


Religion

Ostfriesland ist traditionell stark protestantisch geprägt. Während sich aber im Westen des Overledingerlandes noch zahlreiche reformierte Gemeinden finden, ist Rhauderfehn bereits nahezu vollkommen lutherisch. Im Süden stößt Rhauderfehn an das katholische Emsland.

Evangelische Kirchengemeinden

  • Evangelisch-lutherische Hoffnungskirchengemeinde Westrhauderfehn
  • Evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitsgemeinde Collinghorst
  • Evangelisch-lutherische St. Vincenz u. St. Laurentiusgemeinde Backemoor
  • Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Rhaude
  • Evangelisch-lutherische Trinitatisgemeinde Langholt (Kirche steht im Ostrhauderfehntjer Teil Langholts)
  • Evangelisch-lutherische Johanniskapelle Alt-Burlage (wird von Langholt aus betreut)

Katholische Kirchengemeinden

  • St. Bonifatius-Gemeinde Westrhauderfehn

Weitere Religionsgemeinschaften

Sportvereine

  • Tura 07 Westrhauderfehn

Sonstiges

Telefon-Vorwahlen: 0 49 52 für Rhauderfehn ohne Burlage, Backemoor und teilweise Collinghorst und Klostermoor, 0 49 67 für Burlage und teilweise Klostermoor, 0 49 55 für Backemoor und teilweise Collinghorst

Im Ortsteil Klostermoor befindet sich ein 1999 errichteter Windpark eines geschlossenen Fonds.