Andreas Vesalius
Andreas Vesalius (eigentl.: Andreas Witinck) (* 1. Januar 1514 in Brüssel; † 15. Oktober 1564 auf Zakynthos), war ein belgischer Anatom und gilt als Begründer der neuzeitlichen Anatomie sowie des morphologischen Denkens in der Medizin. Er war Leibarzt von Karls V. sowie Philipp II. von Spanien.
Überblick

Vesalius stammte aus einer alten Weseler Familie, die jedoch früh auswanderte. Der Vater war habsburgischer Leibapothekers. Vesalius studierte ab 1530 in der Löwen, Paris und Padua und wurde bereits mit 23 Jahren in Padua Professor der Chirurgie.
Bereits 1543 veröffentlichte Vesalius sein epochales Werk De humanis corporis fabrica (Über den Bau des menschlichen Körpers), worin er, nachdem er als Erster erkannt hatte, dass Galens Arbeiten zur Anatomie sich auf Tiere bezogen, gegen die allgemeine Überzeugung die Einstellung vertritt, allein die menschliche Leiche sei als zuverlässiger Weg zur Erkenntnis des Körperbaus zulässig. Das von Vesalius präparierte, so genannte Vesalsche Skelett ist noch heute erhalten und das älteste Stück der anatomischen Sammlung in Basel. Es besteht aus den sterblichen Überresten des Verbrechers Jakob Karrer von Gebweiler, der 1543 zergliedert und präpariert wurde.
1544 wurde Vesalius dann Leibarzt der Habsburger, zuerst, wie der Vater, in Brüssel für Kaiser Karl V., dann für dessen Sohn Philipp II. von Spanien, dem er an den Spanischen Hof folgte. Vesalius verstarb 1564 auf der Rückreise von Jerusalem auf Zakynthos.