Zum Inhalt springen

Baden-Württemberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. April 2007 um 15:35 Uhr durch Fah (Diskussion | Beiträge) (Geographie: fachlich korrekte Überschrift). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Land Baden-Württemberg
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Großes Landeswappen
(Details) (Details)
Basisdaten
Hauptstadt: Stuttgart
Fläche: 35.751,65 km² (3.)
Einwohner: 10.736.000 (3.) (31. August 2006)
Bevölkerungsdichte: 300 Einwohner je km² (6.)
BIP
 – Total
 – Anteil BIP Deutschland
2005
330,715  Mrd. €
15 %
Schulden: 3.682 € pro Einwohner (Ende 2005)
Schulden gesamt: 39,54 Mrd. € (2005)
ISO 3166-2: DE-BW
Offizielle Website: www.baden-wuerttemberg.de
Politik
Ministerpräsident: Günther Oettinger (CDU)
Regierende Parteien: CDU-FDP/DVP-Koalition
Sitzverteilung im Landtag
(139 Sitze):
CDU 69
SPD 38
B90/Grüne 17
FDP/DVP 15
letzte Wahl: 26. März 2006
nächste Wahl: 2011
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 6
Karte
Baden-Württemberg in Deutschland

Baden-Württemberg ist ein deutsches Bundesland. Nach Einwohnerzahl und Fläche steht es unter den Ländern an dritter Stelle.

Es umfasst Südwestdeutschland zwischen Bodensee und Rhein im Süden, Odenwald und Main im Norden, dem Rhein im Westen sowie Iller und Tauber im Osten. Benachbarte Länder sind Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern, im Süden grenzt es an die Schweiz und im Westen an die französische Region Elsass. Über den Bodensee ist es auch mit dem österreichischen Bundesland Vorarlberg verbunden.

Geschichte

Vorgeschichte

Menschen lebten auf dem Gebiet des heutigen Baden-Württemberg nachweislich bereits vor einer halben Million Jahren. Der bei Mauer gefundene Homo heidelbergensis und der bei Steinheim an der Murr entdeckte Homo steinheimensis zählen mit einem Alter von 500.000 bzw. 250.000 Jahren zu den ältesten menschlichen Funden in Europa überhaupt.

Nachweise kulturellen Lebens in Baden-Württemberg reichen ca. 35.000 bis 40.000 Jahre zurück. So alt sind die Funde der ältesten bekannten Musikinstrumente der Menschheit (eine Elfenbeinflöte, ausgegraben 1979 im Geißenklösterle) und Kunstwerke (Löwenmensch), die in Höhlen der Schwäbischen Alb entdeckt wurden.

In der Hallstattzeit besiedelten die Kelten große Teile des Landes. Dies ist durch die zahlreichen Grabhügel belegt, am bekanntesten das Grab des Keltenfürsten von Hochdorf.

Von den Römern bis 1945

Zwischen 70 und 150 nach Christus eroberten die Römer unter den Feldherren Drusus und Tiberius den größten Teil des Gebiets, auf dem heute Baden-Württemberg liegt, und gliederten es in die römischen Provinzen Raetia und Germania Superior ein. Die Römer wurden ab 260 nach Christus von den Alemannen vertrieben. Nach deren Unterwerfung durch das Fränkische Reich zwischen 496 und 746 bestanden im heutigen Landesgebiet die Herzogtümer Franken und Schwaben. Der Zerfall beider Herzogtümer bis zum 13. Jahrhundert führte zur extremen territorialen Zersplitterung in Hunderte von kleinen Grafschaften, Reichsstädten, geistlichen Gebieten oder gar einzelnen ritterschaftlichen Dörfern. Die Mediatisierung infolge der Napoleonischen Kriege setzte einen Prozess in Gang, an dessen Ende nur noch drei Territorien standen: Württemberg, Baden und Hohenzollern; zudem war die Stadt Wimpfen eine hessische Exklave (siehe auch territoriale Besonderheiten). 1806 wurde Württemberg Königreich und Baden Großherzogtum. 1871 wurden beide Länder Teil des Deutschen Reichs; die hohenzollerschen Lande waren bereits 1850 an Preußen gefallen. 1919 gaben sich Baden und Württemberg demokratische Verfassungen. 1933 wurden die selbständigen Landesregierungen durch nationalsozialistische Gauleiter und Reichsstatthalter ersetzt.

Der Weg zum Südweststaat

Situation bis 1945
Situation 1945-1952

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die nördlichen Teile von Baden und Württemberg mit Bad Wimpfen zur amerikanischen Besatzungszone, die südlichen Teile sowie Hohenzollern zur französischen. Die Aufteilung erfolgte entlang der Kreisgrenzen, wobei zur amerikanischen Zone bewusst alle die Kreise geschlagen wurden, durch die die Autobahn Karlsruhe-München (heutige A 8) verlief. Die Militärregierungen der Besatzungszonen gründeten 1945/46 die Länder Württemberg-Baden in der amerikanischen sowie Württemberg-Hohenzollern und Baden (so genannt, obwohl es nur den südlichen Teil des Landes umfasste) in der französischen Zone. Diese Länder wurden am 23. Mai 1949 Teil der Bundesrepublik Deutschland.

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland hielt in Artikel 118 die drei Länder dazu an, eine Vereinbarung über die Neugliederung ihrer Gebiete zu treffen. Für den Fall, dass eine solche Regelung nicht zustande kam, wurde eine Regelung durch ein Bundesgesetz vorgeschrieben. Als Alternativen kamen entweder eine Vereinigung zu einem Südweststaat oder die separate Wiederherstellung Badens und Württembergs (einschließlich Hohenzollerns) in Frage, wobei die Regierungen Württemberg-Badens und Württemberg-Hohenzollerns für ersteres, diejenige Badens für letzteres eintraten. Eine Übereinkunft der Regierungen über eine Volksabstimmung scheiterte an der Frage des Abstimmungsmodus. Das daraufhin am 4. Mai 1951 verabschiedete Bundesgesetz sah eine Einteilung des Abstimmungsgebiets in vier Zonen vor (Nordwürttemberg, Nordbaden, Südwürttemberg-Hohenzollern, Südbaden). Die Vereinigung der Länder sollte als akzeptiert gelten, wenn sich eine Mehrheit im gesamten Abstimmungsgebiet sowie in drei der vier Zonen ergab. Da eine Mehrheit in den beiden württembergischen Zonen sowie in Nordbaden bereits abzusehen war (man hatte hierzu Probeabstimmungen durchgeführt), favorisierte diese Regelung die Vereinigungsbefürworter. Die (süd-)badische Regierung strengte eine Verfassungsklage gegen das Gesetz an, die jedoch zunächst erfolglos blieb und erst 1956 zur Aufhebung der Abstimmung von 1951 führte.

Vor der Volksabstimmung, die am 9. Dezember 1951 stattfand, wurde ein erbitterter Kampf zwischen Befürwortern und Gegnern des geplanten „Südweststaates“ geführt. Die führenden Vertreter der Pro-Seite waren der Ministerpräsident Württemberg-Badens Reinhold Maier und der Staatspräsident Württemberg-Hohenzollerns Gebhard Müller, Anführer der Südweststaat-Gegner war der Staatspräsident Badens Leo Wohleb. Bei der Abstimmung votierten die Wähler in beiden Teilen Württembergs mit 93 % für die Fusion, in Nordbaden mit 57 %, während in Südbaden nur 38 % dafür waren. In drei von vier Abstimmungsbezirken gab es eine Mehrheit für die Bildung des Südweststaates, so dass die Bildung eines Südweststaates beschlossen war. Hätte man das Ergebnis in Gesamtbaden gezählt, so hätte sich eine Mehrheit von 52 % für eine Wiederherstellung des (separaten) Landes Baden ergeben.

Gründung des Landes

Das Bundesland Baden-Württemberg wurde infolge der Volksabstimmung am 25. April 1952 gegründet. Reinhold Maier (FDP/DVP) bildete als erster Ministerpräsident eine Koalition aus SPD, FDP/DVP und BHE und schloss die CDU als stärkste Fraktion aus. Dies erzeugte Unmut sowohl bei den zwei südlichen Landesteilen, Südbaden und Südwürttemberg-Hohenzollern, die sich in der neuen Regierung nicht oder nur unzureichend vertreten fühlten, als auch bei Gebhard Müller, dem neuen CDU-Fraktionsvorsitzenden, welcher die Nichtbeteiligung der CDU als persönlichen Affront gegen sich empfand.

Die Bundestagswahl vom 6. September 1953, die von Reinhold Maier zugleich zum Plebiszit über seine Politik erklärt worden war, brachte der CDU im Land die absolute Mehrheit. Reinhold Maier zog die Konsequenzen und trat als Ministerpräsident zurück. Sein Nachfolger wurde Gebhard Müller, der eine Allparteienregierung aus CDU, SPD, FDP/DVP und BHE bildete, welche bis 1958 Bestand hatte. Nachfolger Müllers wurde Kurt Georg Kiesinger als dritter Ministerpräsident des Landes.

Der Name des Landes war Gegenstand eines längeren Streites. Der im Überleitungsgesetz vom 15. Mai 1952 genannte Name Baden-Württemberg war zunächst nur übergangsweise vorgesehen, setzte sich jedoch letztlich durch, da kein anderer Name von allen Seiten akzeptiert wurde. Die am 19. November 1953 in Kraft getretene Landesverfassung wurde von der Verfassungsgebenden Landesversammlung beschlossen und nicht durch eine Volksabstimmung bestätigt.

1956 kam das Bundesverfassungsgericht zu der Auffassung, dass der Abstimmungsmodus 1951 das badische Votum nicht hinreichend berücksichtigt habe, und verfügte eine Neuauflage der Volksabstimmung im Landesteil Baden. Es stellte dabei fest, dass durch den Abstimmungsmodus der badische Volkswille „überspielt“ worden sei und die zahlenmäßig stärkere Bevölkerung die zahlenmäßig schwächere habe überstimmen können. Danach wurde die erforderliche Abstimmung immer wieder verschleppt. Es bedurfte einer weiteren Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes im Jahre 1969, in der dieses die Abstimmung für spätestens 30. Juni 1970 anordnete. Diese wurde am 7. Juni 1970 durchgeführt, ergab dann jedoch eine Zustimmung von 81,9 % zum neuen Bundesland. Zur nachträglichen Zustimmung hatte sicherlich nicht unerheblich die normative Kraft des Faktischen beigetragen. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,5 %.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1871 3.349.409
1900 4.107.325
1933 5.185.618
1950 6.430.225
Jahr Einwohner
1980 9.258.947
1990 9.822.027
2001 10.600.906
2006 10.740.337

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg.[1]

Wappen und Flagge

Hauptartikel: Wappen Baden-Württembergs, Flagge Baden-Württembergs

Das Wappen zeigt drei schreitende Löwen auf goldenem Grund. Dies ist das Wappen der Staufer und Herzöge von Schwaben. Über dem großen Landeswappen befinden sich die sechs Wappen der historischen Landschaften, aus denen oder aus deren Teilen Baden-Württemberg gebildet worden ist. Es sind dies: Vorderösterreich (rot-weiß-rot geteilter Schild), Kurpfalz (steigender Löwe), Württemberg (drei Hirschstangen), Baden (roter Schrägbalken), Hohenzollern (weiß-schwarz geviert) und Franken (drei silberne Spitzen auf rotem Grund). Dabei sind die Wappen Badens und Württembergs etwas größer dargestellt. Schildhalter sind der badische Greif und der württembergische Hirsch. Auf dem kleinen Landeswappen ruht stattdessen eine Blattkrone.

Die drei Löwen aus dem Landeswappen tauchen in abgewandelter Form auch im sogenannten Baden-Württemberg-Signet auf, das von jedermann genehmigungsfrei verwendet werden kann. Die Benutzung des Landeswappens hingegen ist genehmigungspflichtig und grundsätzlich nur den Behörden gestattet.

Die Landesflagge ist schwarz-gold; die Landesdienstflagge trägt zusätzlich das kleine Landeswappen.

Großes Landeswappen Kleines Landeswappen Baden-Württemberg-Signet Landesflagge Landesdienstflagge mit großem Wappen ohne Schildhalter Landesdienstflagge mit kleinem Wappen
Großes Landeswappen Kleines Landeswappen Baden-Württemberg-Signet Landesflagge Landesdienstflagge mit großem Wappen ohne Schildhalter Landesdienstflagge mit kleinem Wappen

Naturraum

Physische Landkarte von Baden-Württemberg
Physische Landkarte von Baden-Württemberg

Baden-Württemberg liegt im Südwesten Deutschlands. Im Osten grenzt es an Bayern, im Norden an Bayern und Hessen. Seine Süd- und Westgrenze werden durch Rhein und Bodensee gebildet (mit kleinen Ausnahmen wie Schaffhausen), wobei die Schweiz der südliche, Frankreich und Rheinland-Pfalz die westlichen Nachbarn sind. Nach Fläche und Einwohnerzahl steht das Land an dritter Stelle unter den deutschen Bundesländern. Im Südosten grenzt es über den Bodensee an Österreich (Vorarlberg).

Mit Ausnahme des etwa 20 km breiten Streifens der Rheinebene ist das Land hügelig bis bergig. Der Südwesten des Landes wird vom 160 km langen und bis zu 60 km breiten Schwarzwald dominiert, dessen Feldberg mit 1.493 m der höchste Berg in den deutschen Mittelgebirgen ist. Die Schwäbische Alb streckt sich vom Süden des Landes in nordöstlicher Richtung bis etwa an die bayerische Grenze bei Nördlingen. Weitere größere Landschaftsformen sind der Odenwald im Norden, der Kraichgau im Nordwesten, Hohenloher Ebene und Schwäbisch-Fränkischer Wald im Nordosten, das Neckarbecken um Stuttgart sowie Oberschwaben im Südosten.

Aufgrund der bergigen Topographie spielten und spielen die Flüsse und ihre Täler eine erhebliche Rolle für Besiedlung, Verkehrswesen und Geschichte des Landes. Neben dem Rhein sind an erster Stelle Neckar und Donau zu nennen. Der Neckar entspringt am Rande des Schwarzwaldes bei Villingen-Schwenningen und durchfließt das Zentrum des Landes, bis er im Nordwesten bei Mannheim in den Rhein mündet. Der dortige Rheinpegel ist mit 85 m ü. NN der niedrigste Punkt des Landes. Der Rhein bildet komplett die westliche Landesgrenze – zugleich auch in seiner ganzen Länge die Westgrenze Badens – von Mannheim bis Karlsruhe zu Rheinland-Pfalz, südlich davon zu Frankreich und zur Schweiz. Die Donau nährt sich aus zwei Schwarzwald-Quellflüssen und fließt in etwa ostnordöstlich, wobei sie die Schwäbische Alb nach Süden und Oberschwaben nach Norden begrenzt und hinter Ulm ins Bayerische wechselt. Unter den übrigen Flüssen sind die längsten die „Zwillingsflüsse“ Kocher und Jagst, die den Nordosten des Landes durchfließen. Ganz im Nordosten grenzt das Landesgebiet an den Main.

Der geographische Mittelpunkt Baden-Württembergs liegt in der Stadt Tübingen, in dem kleinen Wald Elysium, in dessen Nähe auch Botanische Gärten sind. Ein 3 Tonnen schwerer kegelförmiger Stein aus dem Frankenjura symbolisiert diesen Punkt. Er hat eine Neigung von 11,5°, dies soll die Hälfte der Erdneigung darstellen.

Verwaltungsgliederung

Baden-Württemberg ist seit 1. Januar 1973 eingeteilt in 4 Regierungsbezirke, 12 Regionen (mit je einem Regionalverband) sowie 35 Landkreise und 9 Stadtkreise.

Zur Verwaltungsgliederung vor der Kreisreform 1973 siehe die beiden Artikel Verwaltungsgliederung Badens und Verwaltungsgliederung Württembergs. Zu den dort zuletzt genannten Landkreisen gehörten ferner noch die beiden ehemaligen preußischen Landkreise Hechingen und Sigmaringen.

Regierungsbezirke und Regionen

Die Region Donau-Iller umfasst auch angrenzende Gebiete in Bayern. Die Region Rhein-Neckar umfasst auch angrenzende Gebiete in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Stadt- und Landkreise

Im Land bestehen die folgenden neun Stadtkreise:
BAD Baden-Baden
FR Freiburg im Breisgau
HD Heidelberg
HN Heilbronn
KA Karlsruhe
MA Mannheim
PF Pforzheim
S Stuttgart
UL Ulm

Die 35 Landkreise sind:

UL Alb-Donau-Kreis
BC Biberach
FN Bodenseekreis
BB Böblingen
FR Breisgau-Hochschwarzwald
CW Calw
EM Emmendingen
PF Enzkreis
ES Esslingen
FDS Freudenstadt
GP Göppingen
HDH Heidenheim
HN Heilbronn
KÜN Hohenlohekreis
KA Karlsruhe
KN Konstanz
Lörrach
LB Ludwigsburg
TBB Main-Tauber-Kreis
MOS Neckar-Odenwald-Kreis
OG Ortenaukreis
AA Ostalbkreis
RA Rastatt
RV Ravensburg
WN Rems-Murr-Kreis
RT Reutlingen
HD Rhein-Neckar-Kreis
RW Rottweil
SHA Schwäbisch Hall
VS Schwarzwald-Baar-Kreis
SIG Sigmaringen
Tübingen
TUT Tuttlingen
WT Waldshut
BL Zollernalbkreis
Landkreiskarte: Baden-Württemberg
Landkreiskarte: Baden-Württemberg

Zum Landkreis Konstanz gehört auch die Exklave Büsingen am Hochrhein (BÜS), die in der Nähe von Schaffhausen liegt und völlig von Schweizer Gebiet umschlossen ist.

Die Landkreise haben sich 1956 zum Landkreistag Baden-Württemberg zusammengeschlossen.

Gemeinden

Das Land Baden-Württemberg gliedert sich in insgesamt 1.108 Gemeinden (Stand: 1. Januar 2007).

Die Rechte und Pflichten der Gemeinden werden vor allem in der baden-württembergischen Landesverfassung (§§ 69–76) und in der baden-württembergischen Gemeindeordnung (GO) festgelegt. In § 1 GO sind die Gemeinden als „Grundlage und Glied des demokratischen Staates“ beschrieben, und die „Teilnahme an der [...] Verwaltung der Gemeinde“ als „Recht und Pflicht“ der Gemeindebewohner.

Als ein Gemeindegebiet wird in § 7 GO die Gesamtheit der zur Gemeinde gehörenden Grundstücke definiert. Diese Grundstückseinheit ist als Gemarkung im Grundbuch dokumentiert. Ferner ist festgelegt, dass alle Grundstücke Baden-Württembergs zu einer Gemeinde gehören sollen – „besondere Gründe“ rechtfertigen aber den Verbleib von Grundstücken außerhalb eines gemeindlichen Markungsverbandes. Solche „gemeindefreien Grundstücke“ existieren in Baden-Württemberg in zwei gemeindefreien Gebieten – nämlich im bewohnten Gutsbezirk Münsingen und im unbewohnten gemeindefreien Gebiet Rheinau.

Die zwölf einwohnerreichsten Gemeinden sind Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Ulm, Pforzheim, Reutlingen, Esslingen, Ludwigsburg und Tübingen.

In § 3 GO sind als besondere Gemeindetypen Stadtkreise (außerhalb Baden-Württembergs Kreisfreie Stadt genannt) und Große Kreisstädte erwähnt. Sie unterscheiden sich von den verbleibenden Gemeinden durch die ganze oder teilweise Übernahme von Kreisaufgaben. In Baden-Württemberg sind neun Gemeinden zu Stadtkreisen und 89 Gemeinden zu Großen Kreisstädten erklärt worden.

Von den in § 8 GO genannten Gemeindegebietsänderungen haben Eingliederung (Eingemeindung) und Neubildung (Gemeindefusion/ Zusammenlegung) das Ende der politischen Selbständigkeit einer Gemeinde zur Folge. Umfangreiche derartige Gebietsänderungen wurden unter dem Stichwort Gebietsreform in den 1970ern verfügt. Die Eingliederung von Tennenbronn nach Schramberg am 1. Mai 2005 war die erste Aufgabe der Selbständigkeit einer Gemeinde seit 1977.

Siehe auch: Liste der Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg, Liste der größten Städte Baden-Württembergs (alle Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern), Gemeinde (Deutschland), Gemeindeordnungen in Deutschland.

Politik

Sitzverteilung im Landtag
Sitzverteilung im Landtag
Das Landtagsgebäude in Stuttgart

Siehe auch: Politik Baden-Württembergs, Verfassung des Landes Baden-Württemberg, Portal:Baden-Württemberg

Der Ministerpräsident ist Chef der Landesregierung von Baden-Württemberg, die aus Ministern und Staatssekretären und ehrenamtlichen Staatsräten besteht. Die Ministerpräsidenten seit 1952:

Baden-Württemberg ist traditionell konservativ geprägt, aber auch die FDP (hier FDP/DVP) ist in Baden-Württemberg traditionell stark. Seit Anfang der 1980er Jahre ist Baden-Württemberg auch eine Hochburg der Grünen, die in Karlsruhe gegründet wurden und deren Ergebnisse im Land stets über dem Bundesdurchschnitt lagen. Während der Ministerpräsident bis auf 1952/1953 immer von der CDU gestellt wurde, waren an der Regierung teilweise auch die FDP/DVP beziehungsweise die SPD (Große Koalition) beteiligt. Während der 1990er Jahre waren die Republikaner im Landtag vertreten, zuvor zwischen 1968 und 1972 auch die NPD. Als einzige Partei erreichte die CDU die absolute Mehrheit im Landtag, und zwar bei allen Wahlen zwischen 1972 und 1992. Aufgrund des Austrittes des Landtagsabgeordneten Ulrich Maurer aus der SPD am 27. Juni 2005 und seinem Eintritt in die WASG am 1. Juli war auch diese im Landtag vertreten, bis Maurer sein Mandat am 17. Oktober 2005 niederlegte, um für die Linkspartei.PDS in den Bundestag einzuziehen. Der derzeit amtierende Ministerpräsident Günther Oettinger wurde am 14. Juni 2006 mit 85 Stimmen (und damit mit mindestens einer Stimme von der Opposition) zum Ministerpräsidenten wiedergewählt.

Siehe auch: Ergebnisse aller Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland mit den Ergebnissen aus Baden-Württemberg (ab 1952), Baden (Südbaden), Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern (jeweils vor 1952)

Wirtschaft

Baden-Württemberg zählt zu den wirtschaftsstärksten und wettbewerbsfähigsten Regionen Europas. Es ist Zentrum der Automobilindustrie (DaimlerChrysler, Porsche, Robert Bosch GmbH, Audi) mit Standorten in Stuttgart, Sindelfingen, Neckarsulm, Mannheim, Rastatt, Gaggenau und Ulm. Auch die Maschinenbauindustrie ist mit vielen Unternehmen in Baden-Württemberg ansässig (z.B. Trumpf, Heidelberger Druckmaschinen, Festo, Voith, Liebherr, Röhm). Im Schwarzwald war früher die Feinmechanik, insbesondere die Uhrenindustrie sowie später die Unterhaltungselektronik, sehr bedeutend (Junghans, Mauthe, Kienzle, SABA, Perpetuum-Ebner, Dual), ebenso die Textilindustrie, welche hauptsächlich auf der Schwäbischen Alb beheimatet war und auch heute noch ist (Hugo Boss, Trigema, Steiff). Die zwei Teile der Mineralölraffinerie Oberrhein in Karlsruhe bilden zusammen die größte Mineralölraffinerie in Deutschland. In Walldorf ist das größte europäische Software-Unternehmen (SAP AG) beheimatet.

Die Arbeitslosenquote von 5,4 % (März 2007) ist die niedrigste in Deutschland.

In Baden-Württemberg gibt es zwei Kernkraftwerke, das Kernkraftwerk Philippsburg und das Kernkraftwerk Neckarwestheim. Ein drittes Kernkraftwerk in Obrigheim wurde 2005 stillgelegt.

Insbesondere der Schwarzwald und das Bodenseegebiet sind bedeutende Tourismusstandorte.

Innerhalb der EU gehört Baden-Württemberg zu den wohlhabenderen Regionen mit einem Index von 122.8 (EU-25:100) (2003).[2]

Verkehr

Straßenverkehr

Baden-Württemberg ist von 1.037 Kilometern Bundesautobahnen durchzogen. Die wichtigsten sind die A 5, A 6, A 7, A 8 und die A 81. Daneben gibt es auch einige kleinere nur regional wichtige Autobahnen. Gerade die Autobahnen um die Großstädte Baden-Württembergs, wie um viele andere Großstädte auch, werden vor allem während der Stoßzeiten von sehr starkem Verkehr belastet. Staus von über 25 km Länge sind auch außerhalb von Urlaubszeiten keine Seltenheit. Auch der Zustand der Autobahnen wird häufig kritisiert; so ist die A 8 UlmStuttgartKarlsruhe zu guten Teilen seit NS-Zeiten nicht mehr ausgebaut worden. Die meistbefahrene Kreuzung Baden-Württembergs ist das Echterdinger Ei, offiziell Anschlussstelle Stuttgart-Degerloch, welches die Kreuzung der A 8 mit der autobahnähnlich ausgebauten B 27 (Bodensee/Grenze SchweizTübingen–Stuttgart–HeilbronnFuldaHarz) bildet. Es liegt einige Kilometer östlich des Autobahnkreuzes Stuttgart und wird jeden Tag von 170.000 bis 180.000 Fahrzeugen befahren.

Die Länge der Bundesstraßen im Land beträgt 4.407 Kilometer. Die Landesstraßen sind 9.896 Kilometer lang, die Kreisstraßen 12.073 Kilometer.

Schienenverkehr

Das Schienennetz der Deutschen Bahn im Land umfasst 3.400 Kilometer Strecke, auf denen 6.400 Kilometer Gleise verlegt und 9.500 Weichen eingebaut sind. Rund 1.400 Bahnübergänge sind vorhanden. Auf diesem Netz finden täglich 6.500 Fahrten von Zügen statt, die dabei 310.000 Kilometer zurücklegen.

Weitere Strecken werden von anderen Eisenbahninfrastrukturunternehmen betrieben; die bedeutendsten sind die Württembergische Eisenbahngesellschaft, die Hohenzollerische Landesbahn und die Karlsruher Albtal-Verkehrs-Gesellschaft. Die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg bestellt im Auftrag des Landes den Öffentlichen Personennahverkehr auf diesen Strecken. Das Karlsruher Modell als Innovation aus diesem Bundesland verbindet technologisch die Systeme Eisenbahn und Straßenbahn und wird an vielen Stellen weltweit nachgeahmt.

Ein wichtiges Eisenbahnprojekt ist Stuttgart 21. Bei diesem Projekt geht es hauptsächlich darum, den Stuttgarter Hauptbahnhof von einem oberirdischen Kopfbahnhof in einen um 90° gedrehten unterirdischen Durchgangsbahnhof zu „verwandeln“. Der andere Teil besteht hauptsächlich aus der Schnellfahrstrecke nach Ulm und der Anbindung des Stuttgarter Flughafens an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn. Das Projekt wird insgesamt mehrere Milliarden Euro kosten.

Schifffahrt

Rhein und Neckar (bis Plochingen) haben den Status von Bundeswasserstraßen. Am Zusammenfluss in Mannheim liegt einer der bedeutendsten Binnenhäfen Europas. In Karlsruhe befindet sich der größte Ölbinnenhafen Europas.

Medien

Baden-Württemberg verfügt über eine relativ vielfältige Medienlandschaft. Im Zeitungsbereich gibt es 17 Regionalzeitungen, die auflagenstärksten (mind. 150.000 Exemplare) sind die Südwest-Presse, die Stuttgarter Nachrichten, die Schwäbische Zeitung, der Mannheimer Morgen, die Badische Zeitung, die Badischen Neuesten Nachrichten und die Stuttgarter Zeitung. Daneben existieren rund 50 Lokalzeitungen, von denen viele jedoch den Mantel von einer Regionalzeitung beziehen.

Die Landeshauptstadt Stuttgart ist ein bedeutender Standort der Verlagsbranche. Es gibt viele Verlage (u. a. Ernst Klett Verlag und die Verlagsgruppe Holtzbrinck). Außerdem befindet sich in Stuttgart die Hochschule der Medien (HdM).

Zudem befindet sich in Offenburg der Sitz der Hubert Burda Media, einer der größten Verlags- und Medienkonzerne Deutschlands, der auch auf dem internationalen Markt von Bedeutung ist.

Im Jugendbereich ist das Jugendmagazin für Baden-Württemberg Yaez Marktführer.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird vom Südwestrundfunk betrieben, der auch Klangkörper unterhält, die zu den führenden in Europa gehören: das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, das SWR Vokalensemble Stuttgart sowie die SWR Big Band Stuttgart.

Im privaten Hörfunk gibt es neben 15 Lokalsendern drei überregionale Bereichssender: Radio Regenbogen, Hit-Radio Antenne 1 und Radio 7.

BW Family.tv ist ein privates TV-Landesprogramm. Darüber hinaus gibt es mehrere regionale TV-Sender: Rhein-Neckar-Fernsehen, R.TV (Karlsruhe), R.TV (Region Stuttgart), L-TV, TV Südbaden, RTF.1 Neckar-Alb, Euro 3. Die Debatten des Landtages zeigt der digitale Fernsehsender BWeins.

Tourismus

Baden-Württemberg ist ein sehr beliebtes Reiseziel für Besucher aus aller Welt. Beeindruckende Landschaften und herausragende Sehenswürdigkeiten machen es nach Bayern zum beliebtesten Urlaubsland in Deutschland.

Mit rund 40 Millionen Übernachtungen im Jahr ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land. In diesem Sektor gibt es etwa 200.000 Arbeitsplätze und etwa 8.000 Ausbildungsplätze. Diese Arbeitsplätze sind im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen standortgebunden und daher relativ sicher. Mit erwirtschafteten fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes kann sich das mittelständisch geprägte Tourismusgewerbe neben Wirtschaftszweigen wie dem Maschinenbau und der Automobilindustrie sehen lassen.

Mit seinen rund sechzig Heilbädern und Kurorten ist das Land das führende Kur- und Bäderland in Deutschland. Berühmte Heilquellen und ein besonderes Klima in den traditionsreiche Kurorten im Schwarzwald oder die Mineral- und Moorbäder Oberschwabens bieten alles, was der Gesundheit und Erholung dient.

Traditionelle Volksfeste wie auf dem Cannstatter Wasen, viele Weinfeste oder stimmungsvolle Weihnachtsmärkte werden von Tausenden besucht. Auch eine Reihe von bedeutenden Kulturfestivals locken viele Besucher ins Land.

Im Land gibt es lebendige Universitätsstädte und romantische Kleinstädte, abwechslungsreiche und beeindruckende Landschaften, sehr gute Einrichtungen für Kongresse, Messen und Tagungen, ein reichhaltiges Kulturangebot und nicht zuletzt eine Spitzengastronomie – Faktoren, die den Südwesten touristisch attraktiv machen.

Der Schwarzwald, die Region rund um den Bodensee oder die Schwäbische Alb, die Stadt Heidelberg, die elegante Kurstadt Baden-Baden mit ihrer berühmten Spielbank, die „grüne“ Universitätsstadt Freiburg im Breisgau mit dem „schönsten Turm der Christenheit“, die Stadt Ulm oder die Landeshauptstadt Stuttgart sind typische Anziehungspunkte für Gäste in Baden-Württemberg.

Der Schwarzwald ist insbesondere für seine romantischen Täler, Schluchten, Mühlen und die typischen Bauernhöfe sowie wegen der Kuckucksuhr weltweit bekannt. Rund um den Feldberg (1493 m), dem höchsten Berg im Schwarzwald sowie in vielen anderen Orten des Schwarzwalds hat auch der Wintersport eine lange Tradition. Ein hervorragendes und bestens markiertes Wegenetz machen den Schwarzwald zu einem Wanderparadies.

Der Bodensee mit der Alpenkette im Hintergrund ist auch für Gäste aus dem Land ein besonders begehrtes Ziel. Die Blumeninsel Mainau und die alten Städte Konstanz und Meersburg ziehen besonders viele Besucher an. Das ehemalige Kloster auf der Insel Reichenau gehört zum Weltkulturerbe.

Nicht weit von der Region um den Bodensee liegt Oberschwaben, ein Zentrum des Barocks nördlich der Alpen. Kaum sonst irgendwo in Deutschland findet man so viele Barock-Bauwerke wie hier. Das schwäbische Allgäu beeindruckt mit seiner schönen Landschaft und vielen Wandermöglichkeiten.

Auch die Schwäbische Alb – das Kalkgebirge im Osten von Baden-Württemberg – ist eine beliebte Ferienregion. Kleine romantische Städte, Heidelandschaften, ausgedehnte lichte Wälder, Höhlen, Burgen und Schlösser prägen diese besonders beliebte Landschaft.

Kultur

In Baden-Württemberg werden seit 1978 die Heimattage Baden-Württemberg veranstaltet. Im Süden und entlang des Rheins wird die Schwäbisch-alemannische Fastnacht gefeiert.

Religion

Im nördlichen Teil von Württemberg und in der Kurpfalz ist die Bevölkerung überwiegend evangelisch. Die restlichen Gebiete sind mehrheitlich römisch-katholisch.

Für Baden-Württemberg insgesamt ergeben sich folgende Mitgliederzahlen:[3]

Konfession Anteil Anzahl
römisch-katholisch 38,3 % 4,1 Mio.
evangelisch 34,6 % 3,7 Mio.
muslimisch ca. 5,6 % ca. 600.000
buddhistisch ca. 0,23 % ca. 25.000
hinduistisch ca. 0,14 % ca. 15.000
jüdisch ca. 0,08 % ca. 9.000
andere Konfessionen
und Konfessionslose
21,4 % 2,25 Mio.

(Fehlende: Rundungsdifferenz)

siehe auch: Erzbistum Freiburg und Bistum Rottenburg-Stuttgart, Evangelische Landeskirche in Baden und in Württemberg

Sprache

Amts- und Verkehrssprache ist Deutsch. Zahlreiche weitere Sprachen werden von jenen gesprochen, die aus anderen Sprachregionen kommen bzw. den entsprechenden Migrationshintergrund haben.

Dialekt

Aufkleber einer Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg

Die angestammten Dialekte werden von Sprachwissenschaftlern in alemannische und fränkische Mundarten gruppiert:

Zwischen den Mundarträumen bestehen nicht zu unterschätzende Übergangsgebiete, die sich nicht widerspruchslos einem dieser Gebiete zuordnen lassen. Es existieren vor allem fränkisch-schwäbische (u.a. um Calw, um Pforzheim, Strohgäu, Zabergäu), fränkisch-niederalemannische (um Baden-Baden und Rastatt) und schwäbisch-niederalemannische (Oberschwaben) Übergangsgebiete. Vor allem in diesen Gegenden wird die Abstraktheit der germanischen Dialektgliederung deutlich. Neuere Entwicklungen sind das Eindringen schwäbischer Dialektmerkmale nach Heilbronn und Schwäbisch Hall.

Manche Musiksender haben regelmäßig Mundartkünstler im Programm (z.B. Thaddäus Troll oder Harald Hurst). Es gibt Fernsehsendungen im Dialekt (z.B. Hannes und der Bürgermeister). Eine Verschriftlichung der Mundart wie in der Schweiz oder in Luxemburg steht aber nicht zur Debatte.

Zahlreiche weitere deutsche und nichtdeutsche Dialekte werden von jenen gesprochen, die aus anderen Dialekt- oder Sprachregionen kommen.

Siehe auch: Grenzorte des alemannischen Dialektraums.

Bildung

Siegel der Universität Heidelberg

Die baden-württembergischen Hochschulen gehören zu den renommiertesten in Deutschland. In einem Uni-Ranking des Magazins FOCUS (2005) wurden sechs baden-württembergische Universitäten unter die besten zehn eingestuft.[4] In Heidelberg befindet sich die älteste Universität in Deutschland; außerdem gibt es noch Universitäten in Freiburg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Stuttgart, Tübingen und Ulm. Durch diverse Einsparungen des Landes Baden-Württemberg existieren weniger Studienplätze als es Abiturienten mit Studienwunsch gibt. Die Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg hat, nach einem Versuch des Ministerpräsidenten Oettinger, abgelehnt, Studienplätze auf ihre Kosten zu finanzieren. Derzeit tragen daher die Lasten dieser Sparpolitik die anderen Bundesländer, die diese Abiturienten aufnehmen müssen.[5] Weitere Sparpolitik zeigt sich in der Lehre, in der das Land aufgrund der Studiengebühren die Mittel kürzt. Im Gesetz befindet sich lediglich der Passus, dass Studiengebühren die Lehre erhalten sollen und nicht erweitern.[6] In der Zahl der gesamten Drittmitteleinahmen innerhalb des Landes liegt Baden-Württemberg auf Platz 2 nach Nordrhein-Westfalen. [7]

Die staatlichen Fachhochschulen tragen in Baden-Württemberg seit 2006 den Titel Hochschule. Neben einer Vielzahl von weiteren Hochschulen, wie Pädagogische Hochschulen oder Musikhochschulen wird der tertiäre Bildungsbereich durch die 1974 in Baden-Württemberg eingeführten Berufsakademien ergänzt. Bundesweit einzigartig ist die Popakademie Baden-Württemberg.

Siehe auch: Hochschulen in Baden-Württemberg

Siehe auch

Portal: Baden-Württemberg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Baden-Württemberg

Literatur

Geschichte und Kultur

  • Reinhold Weber, Hans G. Wehling: Geschichte Baden-Württembergs. C.H. Beck Wissen 2601, München 2007, ISBN 978-3-406-55874-0
  • Reinhold Weber, Hans G. Wehling (Hrsg.): Baden-Württemberg. Gesellschaft, Geschichte, Politik. Schriften zur politischen Landeskunde Baden-Württembergs. Bd 34. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018837-2
  • Gerd Betz, Daniela Tivig: Kulturland Baden-Württemberg. Belser, Stuttgart 2001, ISBN 3-7630-2257-0
  • Barbara Schaefer, Erdmann Wingert (Red.): Baden-Württemberg. Ein Bundesland wird 50. Merian Extra. Jahreszeiten-Verlag, Hamburg 2002, ISBN 3-7742-6713-8
  • Heike Frommer: Kleine Baugeschichte Baden-Württembergs. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1745-9
  • Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Ein Lesebuch. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1730-0
  • Helmut Maurer: Die deutschen Königspfalzen. Band 3: Baden-Württemberg. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004, ISBN 3-525-36520-9

Natur

  • Hermann Baumhauer, Heinrich Domes, Joachim Feist: Baden-Württemberg. Porträt einer Kulturlandschaft. Theiss, Stuttgart 1998, ISBN 3-8062-1326-7
  • Hansjörg Küster: Botanische Wanderungen in deutschen Ländern. Baden-Württemberg. Urania-Verlag, Leipzig 1993, ISBN 3-332-00539-1
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. 10 Bde. Ulmer, Stuttgart-Hohenheim 1991-2005, ISBN 3-8001-3451-9
  • Jürgen Frank, Eberhard Konzelmann: Die Käfer Baden-Württembergs 1950-2000. Naturschutz-Praxis. Artenschutz. Bd 6. Landesanstalt für Umweltschutz Baden Württemberg, Mannheim 2002, ISBN 3-88251-281-4
  • Fritz Brechtel, Hans Kostenbader (Hrsg.): Die Pracht- und Hirschkäfer Baden-Württembergs. 30 Tabellen. Ulmer, Stuttgart-Hohenheim 2002, ISBN 3-8001-3526-4
  • Elmar Briem: Die Gewässerlandschaften Baden-Württembergs. Oberirdische Gewässer. Gewässerökologie. Bd 53. Landesanstalt für Umweltschutz (LfU) Baden-Württemberg, Karlsruhe 1999.

Bildbände

  • Martin Blümcke, Norbert Kustos: Baden-Württemberg. Deutsch-Englisch-Französisch. Ellert und Richter, Hamburg 2002, ISBN 3-8319-0028-0
  • Herbert Liedel, Harald Schukraft: Gärten und Parks in Baden-Württemberg. Flechsig, Würzburg 2001, ISBN 3-88189-373-3
  • Horst Ziethen, Gerd Dörr: Baden-Württemberg im Farbbild. Deutsch-Englisch-Französisch. Ziethen-Panorama-Verlag, Bad Münstereifel 2003, ISBN 3-934328-96-2
  • Wolfgang Alber, Eckart Frahm, Manfred Waßner: Baden-Württemberg. Kultur und Geschichte in Bildern. Theiss, Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1360-7
  • Josef Bieker, Ulrike Romeis, Felix Huby, Karlheinz Fuchs: Baden-Württemberg. Bucher, München 1998, ISBN 3-7658-1187-4

Tourismus

  • Autorenkollektiv: Baden-Württemberg und Strasbourg, Basel. Alle Stadtpläne von 1200 Städten und Gemeinden. Register mit ca. 170.000 Straßennamen, alle Straßen aus einem elektronischen Navigationssystem. Falk, Ostfildern 2002, ISBN 3-8279-0606-7
  • Karl-Friedrich Köhn (Red.): Baden-Württemberg. Freizeitatlas - Sport, Erlebnisse, Sehenswertes, Natur, Spaß und Kultur. 6. Auflage. VUD, Freudenstadt 2001, ISBN 3-923719-66-3
  • Gabriele Rust (Red.): Bett & Bike. Baden-Württemberg. Über 600 Gastbetriebe vom 5-Sterne-Hotel bis zur Jugendherberge, nach Regionen gegliedert; alle Radfernwege, touristische Infos, Tips & Tricks rund ums Rad; jetzt auch mit Campingplätzen. 2. Auflage. Esterbauer, Rodingersdorf 1999, ISBN 3-85000-021-4
 Wikinews: Baden-Württemberg – in den Nachrichten
Commons: Baden-Württemberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Baden-Württemberg – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/BildungKultur/Landesdaten
  2. Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 http://epp.eurostat.cec.eu.int/pls/portal/docs/PAGE/PGP_PRD_CAT_PREREL/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006_MONTH_05/1-18052006-EN-AP.PDF
  3. Landesportal Baden-Württemberg http://www.baden-wuerttemberg.de/de/Kirchen_und_Konfessionen/85753.html
  4. Focus Uni Ranking 2005
  5. Studis online: Endlich mehr Studierende - aber wer zahlt? http://www.studis-online.de/HoPo/art-530-hochschulpakt.php
  6. Spiegel Online: Geht das Geld durch den Schornstein? http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,455268,00.html
  7. Destatis: Drittmitteleinnahmen der Hochschulen in 2002 http://www-ec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1014744