Total War
Total War (deutsch: Totaler Krieg) ist eine Reihe von Computerspielen, welche erstmals rundenbasierte Globalstrategie mit echtzeitbasierten Taktikschlachten verband.
Besonderes Augenmerk wurde dabei auf ein komplexes System zur Verwaltung von Provinzen im Strategiepart, auf die Dimension der Taktikschlachten sowie auf die Interdependenz zwischen diesen beiden Teilbereichen des Spiels gelegt.
Es existieren momentan vier Spiele in dieser Reihe zuzüglich Add-ons. Das Spielprinzip wurde in allen vier Teilen erhalten und auf andere Erdteile sowie Epochen übertragen. Die Neuerungen waren hauptsächlich technischer Natur (z. B. Grafik), wobei im dritten Teil der Reihe (Rome: Total War) außerdem die Komplexität der Diplomatie im Vergleich zu den Vorgängern stark ausgebaut wurde.
In dem vierten Teil der Serie (Medieval 2: Total War), der am 10. November 2006 erschienen ist, wurde der Diplomatiemodus, der im Vorgänger schon ausgeweitet wurde, nochmals komplexer gestaltet.
Spielprinzip
Das Hauptspiel ist der aus Globalstrategiespielen bekannte Endlosmodus. Bei dieser Kampagne werden Strategiepart und Taktikpart so kombiniert, dass die vom Spieler erzielten Ergebnisse in einem Teil, die Situation im jeweils anderen Teil beeinflussen. Ziel ist es dabei, die dem Spieler gehörende Fraktion unter den gegebenen Ausgangsbedingungen zum Sieg zu führen. Dieser kann in allen drei Spielen durch Dominanz auf der Strategiekarte erlangt werden.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit einzelne Schlachten separat im Taktikpart auszutragen. Dies können entweder nachspielbare, historische Schlachten sein, oder vom Spieler selbst erstellte Szenarios. Die Mehrspieleroption ist in allen drei Teilen der Reihe auf den separaten Taktikpart beschränkt.
Strategiepart
Bei diesem werden auf einer (in den ersten beiden Teilen) 2-dimensionalen Übersichtskarte Provinzen verwaltet, Befehle an Truppen gegeben sowie strategische Einheiten genutzt (unter anderem wird per strategischen Einheiten Diplomatie betrieben).
Seit Rome: Total War besteht nun auch die Übersichtskarte aus Polygonen (3D). Zusätzlich warfen die Entwickler das „Risiko“-Prinzip (Einheiten bewegen sich in einer Runde genau eine Provinz weiter, egal wie groß diese ist) bei der Einheitenbewegung über Bord und setzten auf ein „Civilization“-ähnliches Prinzip (die Karte ist in kleine Quadrate unterteilt und jede Armee hat Bewegungspunkte (je nach Zusammensetzung, z.B. sind reine Kavalleriegruppierungen schneller), die angeben, wie viele Felder sie sich innerhalb einer Runde fortbewegen können).
Die Übersichtskarte orientiert sich am Szenario, welches bei jedem Teil der Reihe verschieden ist. Auf der Karte werden Land- und Seebereiche des Szenarios in Provinzen bzw. Gebiete unterteilt.
In jeder dieser Provinzen befindet sich eine Stadt, deren Werte diese Provinz repräsentieren. Es werden nur die jeweiligen Provinzstädte vom Spieler verwaltet. In diesen lassen sich dann einerseits Gebäude bzw. Anlagen bauen, um die Werte der Stadt zu verbessern, und andererseits Truppen und strategische Einheiten ausheben.
Mit strategischen Einheiten kann Diplomatie betrieben werden (Diplomaten), spioniert werden (Spione), gegnerische Persönlichkeiten (Generäle) und strategische Einheiten ausgeschaltet werden (Attentäter). Es stehen noch weitere Einheiten und Funktionen zur Verfügung, die sich jedoch in den einzelnen Teilen der Reihe unterscheiden.
Die Truppen können zur Kriegsführung eingesetzt werden, indem sie auf der Strategiekarte bewegt werden. Sie lassen sich zu Armeen gruppieren, um dem Spieler die Organisation dieser zu erleichtern. Sobald eine Armee mit einer feindlichen Armee zusammentrifft, lässt sich wählen, ob der Feind bekämpft, oder die eigenen Truppen zurückgezogen werden sollen. Der Kampf lässt sich dann entweder automatisch berechnen oder vom Spieler auf einer 3-dimensionalen Karte austragen (siehe Taktikpart). Dabei entspricht die Situation im Taktikpart der des Strategieparts (Truppenanzahl und -typen, Gelände, klimatische Verhältnisse).
Taktikpart
Im Taktikpart werden in einer 3-dimensionalen Umgebung Schlachten zwischen zwei oder mehr Fraktionen ausgetragen. Jede Fraktion führt dabei Einheiten ins Feld, die jeweils aus 12 bis 240 Soldaten bestehen. Die Anzahl der Einheiten pro Armee ist auf 16 bzw. 20 (Rome: Total War) begrenzt, so dass eine Armee aus bis zu 4800 Soldaten bestehen kann. Die Besonderheit der Total War Reihe besteht darin, dass jeder einzelne Soldat dargestellt und berechnet wird, so dass sich Schlachten ergeben können, in denen bis zu 9600 Soldaten inklusive des zu diesem Szenario passenden Kriegsgeräts (Pferde, Elefanten, Ballisten, Katapulte, Kanonen usw.) teilnehmen.
Diesen Einheiten können dann Befehle erteilt werden. Dies schließt Bewegungs- und Angriffsbefehle ebenso ein, wie Formations-, Aufstellungs- und Verhaltensanweisungen. Letztere wirken sich dabei sowohl auf die direkte Kampfkraft, als auch auf die Moral der Einheiten aus, welche ein wichtiger Faktor dieser Taktikschlachten ist.
Der Gegner ist besiegt, wenn sich entweder keine gegnerischen Truppen mehr auf der Taktikkarte befinden, oder wenn alle noch darauf befindlichen Truppen fliehen.
Shogun: Total War
Shogun: Total War | |||
Entwickler | The Creative Assembly | ||
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Publisher | Electronic Arts | ||
Veröffentlichung | Juni 2000 | ||
Plattform | PC (Windows) | ||
Genre | Echtzeit-Taktik-Spiel und Rundenbasiertes Strategiespiel | ||
Spielmodus | Singleplayer, Multiplayer (nur Echtzeit-Taktik-Spiel) | ||
Steuerung | Maus, optional Tastatur | ||
Systemvoraussetzungen | CPU: 233MHz; RAM: 32MB; HDD: 500MB; Grafik: 3D-Karte | ||
Sprache | Deutsch | ||
Aktuelle Version | 1.12 | ||
Altersfreigabe |
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Shogun ist der erste Teil der Total War Reihe und brachte damit erstmal die oben beschriebene Kombination von strategischen und taktischen Aspekten. Der Strategieteil ist eine PC-Umsetzung des Brettspiels Shogun (erschienen 1986 in der MB Gamemasters Serie, seit 1995 unter dem Namen Samurai Swords). Das Szenario sind daher die japanischen Inseln.
Hauptspiel
In diesem Szenario steuert der Spieler die Geschicke einflussreicher, japanischer Familien, die um die Vorherrschaft in Japan und den zugehörigen Inseln kämpfen.
Im Vergleich zu den Nachfolgern limitiert die Geographie und Ausdehnung des Szenarios die strategischen Möglichkeiten.
Add-on: Mongol Invasion
Mit diesem Add-on wurde Shogun um das Szenario und die Fraktionen und Einheiten der Mongolischen Invasion ergänzt. Die zwei verfeindeten Parteien sind die Hojo und die Mongolen, die am Anfang des Spiels in Kyushu landen.
Die Mongolen
Die Mongolen verfügen über schwere monglische Kavallerie, leichte berittene Bogenschützen, Naphtawerfer und koreanische Speerträger. Ihre stärkste Einheit ist die schwere mongolische Kavallerie. Sie können als einzige Gebäude Wachtürme errichten, sind somit für Nachschub vollständig vom Festland abhängig. Nachschub an Truppen gibt es abhängig von den Eroberungen und den geraubten Koku. Die Mongolen haben anfangs eine extreme lokale Überlegenheit. Die beste Strategie zum Sieg, ist der schnelle Durchmarsch durch ganz Japan mit der ersten Armee und dem Plündern der reichsten Provinzen. Das garantiert einen reichen Fluss an Beute und damit Nachschub an großen Armeen, die anfänglich zum Plündern und schließlich zur Besetzung des Landes eingesetzt werden können. Die vollständige Besetzung sollte erst nach der Plünderung durchgeführt werden.
Die größte Gefahr für die Mongolen besteht im Erstarken der Hojo, wenn sie zu viel Zeit haben und im Fehlen von Nachschub durch mangelnde Eroberungen.
In der Schlacht sollten die leichten Kavalleristen als Schützen und die koreanischen Gardisten zum Angreifen der japanischen Speerträger dienen. Die schwere Kavalllerie kann von hinten angreifen oder die japanische Kavallerie besiegen.
Die Hojo
Die Hojo müssen Eroberungen unbedingt verhindern um ihre Steuereinnahmen zu erhalten, neue Einheiten auszubilden und den Nachschub der Mongolen zu schwächen. Die Hojo sollten deshalb immer angreifen, auch wenn sie in Unterzahl sind. Jeder Rückzug bedeutet eine verlorene Provinz und mehr Armeen für die Mongolen. Somit muss ein Abnützungskrieg erfolgen, der zum Ziel hat, die Mongolen in wenigen Provinzen festzuhalten und sie nicht selbst angreifen zu lassen. Der Abnützungskrieg findet anfangs unter hohen eigenen Verlusten statt, da die Qualität der Truppen gering ist. Diese Verluste sind hinzunehmen, da ein Rückzug weit schlimmer wäre und nur zur Vergrößerung der mongolischen Armeen beitrüge. Die Mongolen sollten weder Kyoto noch Shikoku erobern, sondern weit vorher durch Abrieb am weiteren Vormarsch gehindert werden.
Die Rebellen im Norden Japans sollten nicht angegriffen werden, eine kleine Garnison zur Abschreckung reicht aus. Die Steuern sollten so hoch wie möglich eingestellt werden. Es ist zwingend notwendig mehr Truppen aufzubauen. Besonders Speerdojos zur Bekämpfung mongolischer Kavallerie in eisenhaltigen Provinzen sind notwendig. Die Ausbildung von Truppen jeder Art hat sofort zu erfolgen und die Truppen sollten schnell an die Front geführt werden. Eigene Kavallerie ist notwendig zum Angriff auf die leichte mongolische Kavallerie. Bogenschützen eigenen sich zum beschießen feindlicher Einheiten hinter der Deckung eigener Speerträger.
Die gesamte Küste in Richtung Chinas kann angegriffen werden. Dies geschieht meist etwas später, deshalb sollten Garnisonen positioniert werden. Trotz anfänglicher schwerer Verluste stoppt die Expansion des mongolischen Einflussbereiches schnell und kann mit größeren Heeren dann verkleinert werden.
Medieval: Total War
Medieval: Total War | |||
Entwickler | The Creative Assembly | ||
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Publisher | Activision | ||
Veröffentlichung | September 2002 | ||
Plattform | PC (Windows) | ||
Genre | Echtzeit-Taktik-Spiel und Rundenbasiertes Strategiespiel | ||
Spielmodus | Singleplayer, Multiplayer (nur Echtzeit-Taktik-Spiel) | ||
Steuerung | Maus, optional Tastatur | ||
Systemvoraussetzungen | CPU: 350MHz; RAM: 128MB; HDD: 1,7GB; Grafik: 3D-Karte, 16MB, Radeon, TNT2, KyroII | ||
Medium | 2 CDs | ||
Sprache | Deutsch | ||
Aktuelle Version | 1.1 | ||
Altersfreigabe |
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Medieval ist der zweite Teil der Reihe. Bei diesem wird das Szenario nach Europa und Nordafrika in der Zeit von 1087 bis 1453 verlegt.
Hauptspiel
In diesem Spiel sind die folgenden Fraktionen spielbar: Ägypten, Almohaden, Byzanz, Dänemark, Heiliges Römisches Reich, England, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Spanien, Türkei
Repräsentierte, aber nicht spielbare Fraktionen: Mongolen (Goldene Horde), Papststaaten, Schweiz, Novgorod, Burgund
Ein wichtiger Bestandteil des zweiten Teils der Serie spielen die Religionen, welche historisch akkurat auf der Weltkarte verteilt sind. Kreuzzüge und Dschihad sind feste Bestandteile des Spiels, genauso religionsspezifische Einheiten und die Einmischungen des Papstes.
Add-on: Viking Invasion
Das Add-on fügt weitere Einheiten den Fraktionen aus Medieval hinzu und die drei Königreiche Aragon, Sizilien und Ungarn wurden von repräsentativen zu spielbaren Seiten. Zusätzlich enthält es ein unabhängiges Szenario.
Dieses weitere Szenario besteht aus den Britischen Inseln, dem westlichen Teil Norwegens um 1000 n. Chr. und den zugehörigen Fraktionen sowie deren Einheiten. Diese Fraktionen sind: Iren, Mercier, Nord-Umbrier, Pikten, Sachsen, Schotten, Waliser und Wikinger. Weitere Informationen zum geschichtlichen Hintergrund dieses Szenarios finden sich in der Geschichte Englands.
Kritiken
Medieval wurde von vielen Spielemagazinen gelobt und durch die ausführliche Berichterstattung bekannt gemacht.
Wegen des mittelalterlich-europäischen Szenarios wurde Medieval deutlich besser als Shogun von der Kundschaft angenommen.
Rome: Total War
Rome: Total War | |||
Entwickler | The Creative Assembly | ||
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Publisher | Activision | ||
Veröffentlichung | September 2004 | ||
Plattform | PC (Windows) | ||
Genre | Echtzeit-Taktik-Spiel und Rundenbasiertes Strategiespiel | ||
Spielmodus | Singleplayer, Multiplayer (nur Echtzeit-Taktik-Spiel) | ||
Steuerung | Maus, optional Tastatur | ||
Systemvoraussetzungen | CPU: 1GHz; RAM: 256MB; HDD: 3GB; Grafik: 3D-Karte, 64MB, Radeon9000, Geforce3 | ||
Medium | 3 CDs | ||
Sprache | Deutsch | ||
Aktuelle Version | 1.5 / 1.6 | ||
Altersfreigabe |
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Rome ist der 2004 erschienene dritte Teil der Total War-Reihe. Wie seine Vorgänger zeichnet es sich durch Heeresschlachten mit relativ vielen Einheiten aus, bei denen Strategie und Taktik wesentliche Faktoren sind.
Situation
Rome ist, wie der Name vermuten lässt, in der Zeit des Römischen Imperiums angesiedelt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den drei römischen Familien, dem Haus der Julier, angesiedelt in Norditalien und ausgerichtet auf Eroberungen Richtung Gallien, dem Haus der Scipionen mit Hauptsitz auf Sizilien, bekannt durch seine Feldzüge gegen Karthago und dem Haus der Brutii aus Mittel- und Süditalien, welches sich militärisch nach Griechenland orientiert. Es existiert eine vierte römische Fraktion, der Senat, der für die Familien als Auftraggeber fungiert, vom Spieler allerdings in der Kampagne nicht gesteuert werden kann. Zum erfolgreichen Abschluss der Kampagne muss der Senat vom Spieler einer römischen Fraktion besiegt werden, damit der Spieler Imperator werden kann.
Weitere spielbare Völker sind die Ägypter, Seleukiden, Karthager, Parther, Gallier, Germanen, Briten und Griechische Städte. Andere Völker und Stämme wie zum Beispiel die Sarmaten oder die Helvetier kommen in Form von Rebellengruppierungen im Spiel vor. Die Rebellen können jedoch, anders als die normalen Völker, nicht vom Spieler kontrolliert werden.
Die Strategiekarte von Rome umfasst geographisch gesehen hauptsächlich den größer gefassten Mittelmeerraum. Sie erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel im Westen bis zum Kaspischen Meer im Osten und von Nordafrika im Süden bis zum Gebiet des heutigen Dänemark im Norden. Die Kartenansicht ist dreidimensional und stufenlos zoombar und sieht deutlich besser aus als im Vorgänger Medieval. Sie weist außerdem ganz neue Features auf, beispielsweise Hindernisse wie dichte Wälder, Gebirge oder Flüsse, die dem Spiel auch auf der Strategiekarte Komplexität verleihen. Armeen und andere Charaktere werden auf der Karte als dreidimensionale, animierte Figuren dargestellt.
Neue Features
Rome hob sich durch eine Reihe von neuen Features in allen Aspekten des Spieles von seinen Vorgängern ab:
- Der nicht spielbare römische Senat vergibt in regelmäßigen Abständen optionale Missionen an die drei Römerfamilien, die diese erfüllen können, um ihr Ansehen im Senat zu erhöhen oder Belohnungen in Form von Geld oder Truppen, Begünstigungen für die Besetzung eines der Senatsposten (siehe weiter unten) oder kostenlose Belustigung des Volkes zu verdienen.
- Die Charaktere des Spielers können Senatsposten besetzen, was ihnen zusätzliche Merkmale und dadurch positive Eigenschaften erbringt.
- Die Echtzeitschlachten sind in einer 3D-Grafik präsentiert, die sowohl gewaltige Massen als auch eine große Zahl an Details an einem einzelnen Soldaten unterstützt. Durch glaubwürdige Animationen und Geräuschkulisse wirken die Schlachten „real“.
- Der Diplomatie wurde in Rome eine große Bedeutung zugemessen. So wirken sich Aktionen des Spielers, wie beispielsweise das Brechen eines Friedensvertrages, auf zukünftige Verhandlungen aus.
- Die Strategiekarte weist Hindernisse wie Gebirge, dichte Wälder oder Flüsse auf, die Armeen umgehen müssen. Dazu kommen verschiedene Geländetypen. Beispielsweise kann eine Armee sich auf der Strategiekarte im leichtem Wald einen Hinterhalt legen und startet in der folgenden Schlacht in einer günstigen Position.
- Das Gelände und die Vegetation des Schlachtfeldes werden nun dynamisch aus der Ausgangsposition der kämpfenden Armeen auf der Strategiekarte erzeugt. Greift der Spieler beispielsweise einen Gegner am Fuße eines Gebirges an, muss er in der folgenden Schlacht bergauf kämpfen.
Kritiken
Rome erhielt durchweg sehr gute Kritiken und wurde unter anderem mit dem „Gold-Award“ der Zeitschrift GameStar und dem „Editor's Choice“ des US-amerikanischen Magazins PC Gamer ausgezeichnet. Besonders die beeindruckenden, riesigen 3D-Schlachten, in denen bisweilen mehrere tausend Soldaten gegeneinander kämpfen, erhielten großes Lob. Durch zahlreiche Previews in diversen Computerspielemagazinen wurde es zu einem der meist erwarteten Strategiespiele des Jahres 2004.
Hingegen gab es Stimmen aus der Wargame-Community die bemängelten, daß allzuoft auf Realismus verzichtet wurde um das Spiel Massentauglicher zu machen. So sind viele historische Begebenheiten stark vereinfacht oder gar unkorrekt dargestellt und einige der Militäreinheiten waren in der Antike, anders als im Spiel dargestellt, auch nicht im Einsatz. (Gladiatoren als regulärer Armeebestandteil, Stadtkohorte als Elitetruppe des Kaiserreiches etc.) Rome: Total Realism, ein FanMod nahm sich zum Ziel das Spiel historisch akkurater zu machen.
Sonstiges
Der Fernsehsender The History Channel nutzte die Game-Engine des Spieles, um in seiner 13-teiligen Sendereihe antike Schlachten wie die Schlacht bei Kadesch oder die Kämpfe der Römer gegen Attila den Hunnen detailliert darzustellen.
Der britische Fernsehsender BBC 2 übernahm in Zusammenarbeit mit „The Creative Assembly“, dem Entwickler des Spiels, die Game-Engine um in seiner Sendung Time Commanders ein Team von vier Spielern in Echtzeit in verschiedenen Schlachtszenarien gegen historische Feldherren antreten zu lassen.
Add-on: Barbarian Invasion
Das Add-on Barbarian Invasion thematisiert die Spätantike: Im Jahr 363 n. Chr, ist das römische Imperium in zwei Teile, das Weströmische und das Oströmische Reich, zerfallen und wird auf europäischer Seite von Barbarenstämmen bedroht.
Die Aufgabe der Römer besteht darin, das jeweilige Imperium gegen die Barbarenhorden zu verteidigen. Das Weströmische Reich, das Italien, Westeuropa und Nordafrika beherrscht, hat zudem noch mit Aufständen, Schulden und Religionsunterschieden zu kämpfen. Das Oströmische Reich startet dagegen wesentlich angenehmer, wird jedoch stärker von den anrückenden Horden aus dem Osten, unter anderem den Hunnen, bedroht.
Die Barbaren sind ihrerseits in zwei Lager aufgeteilt. Auf der einen Seite stehen die einsässigen Barbaren, zum Beispiel die Franken oder Goten, die im Zuge des Zerfalls des römischen Reiches an Macht gewonnen haben, und nun von Sturm aus dem Osten bedroht werden. Sie sind untereinander zerstritten und führen Kriege gegen ihre Nachbarn und gegeneinander. Auf der anderen Seite stehen von allen Seiten anrückende heimatlose Reiterhorden, die Osteuropa und Nordafrika angreifen und versuchen, sich eine Heimat zu schaffen.
Das Add-on ersetzt alle Völker und die meisten Einheiten aus dem Hauptspiel. Darüber hinaus wurden in das Add-on einige neue Features eingebaut:
- Einige Barbarenvölker starten als Reiterhorden. Mit ihrer starken Kavallerie haben diese in Feldschlachten kaum Probleme, tun sich jedoch an der Eroberung von Städten schwer, da häufig Infanterie und Belagerungsgeräte knapp sind. Erobert die Horde eine Stadt, so obliegt dem Eroberer die Wahl zwischen einer Plünderung oder einer Neuansiedlung. Wird die Stadt nicht geplündert, so wird 1/3 der "Hordeeinheiten" (die durch ein Symbol extra gekennzeichnet sind) Teil der Bevölkerung und die Stadt wird Hauptstadt des neu errichteten Reichs. Mit den verbliebenen Hordeeinheiten können in Folge also zwei weitere Städte erobert und dem Reich eingegliedert werden. Verliert eines der Barbarenvölker seine letzte Stadt, wird es ebenfalls zur Horde, die dann die Chance hat, eine neue Stadt zu erobern.
- Wie im Vorgänger Medieval sind im Add-on wieder Religionen vorhanden, die sich nun jedoch massiv auf die Zufriedenheit und Ordnung in den Städten eines Reiches auswirken und Aufstände bewirken können.
- Mehrere rebellierende Städte können sich nun zu einer neuen Rebellen-Fraktion zusammenschließen, die Krieg gegen die Mutternation führt.
- Charaktere einer Seite besitzen nun den Loyalitäts-Wert. Ist dieser niedrig, können die Charaktere im Falle einer Rebellion zu den Aufständigen überlaufen.
Das Add-on erschien am 30. September 2005.
Add-on: Alexander
Das neueste Add-on zu Rome: Total War thematisiert die Zeit Alexanders des Großen und ist als DVD-Version und kostenpflichtiger Download erschienen. Neue Fraktionen sind:
Bis zu einem ersten durchschlagendem Erfolg ist Alexander nur mit Makedonien spielbar. Die Aufgabe lautet, in 100 Runden 10 wichtige persische Städte zu erobern.
Diplomatie: Die Diplomatie fällt in diesem Add-on - ganz im Gegensatz zum Rest der Reihe - vollkommen aus. Man befindet sich automatisch mit allen anderen Fraktionen im Krieg.
Taktik: Obwohl die Spielregeln gleich geblieben sind, stehen dem Spieler in der Rolle Alexanders regelmäßig nur Speerträger, Kavallerie und schwache Plänkler zur Verfügung. Damit ist man gezwungen, gegen zahlenmäßig überlegene Kräfte, die zudem über Fernkampfwaffen verfügen, zu kämpfen. Deshalb muss auf Söldnerverbände zurückgegriffen werden.
Strategie: Die Strategie ist durch das Spielziel und die Gegebenheiten stark eingeschränkt. In der Praxis handelt es sich um eine Aneinanderreihung von Schlachten mit minimalem Einfluss der finanztechnischen Entscheidungen.
Systemvoraussetzung: Im Unterschied zu dem Add-on "Barbarian Invasion" hebt "Alexander" ältere Versionen von "Rome - Total War" nicht automatisch auf ein neues Level. Zum Spielen werden die Patches 1.5 oder 1.6 benötigt, die nur in der aktuellen Version verfügbar sind.
Das Add-on erschien am 15 Juni 2006.
Medieval 2: Total War
Medieval 2: Total War | |||
Entwickler | The Creative Assembly | ||
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Publisher | Sega | ||
Veröffentlichung | 10. November 2006 | ||
Plattform | PC (Windows) | ||
Genre | Echtzeit-Taktik-Spiel und Rundenbasiertes Strategiespiel | ||
Spielmodus | Singleplayer, Multiplayer (in (Team-)Deathmatch und Burgbelagerung) | ||
Steuerung | Maus, optional Tastatur | ||
Systemvoraussetzungen | CPU: 1,8 GHz; RAM: 512 MB; HDD: 11 GB; Grafik: 3D-Karte, 128 MB, Shader 1 Unterstützung; Sound: 16-bit-Soundkarte, 100% DirectX 9.0c kompatibel | ||
Medium | 2 DVDs | ||
Sprache | Deutsch | ||
Aktuelle Version | 1.1 | ||
Altersfreigabe |
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Medieval 2 ist eine Rückkehr ins Mittelalter-Szenario (1066 bis 1530). Schauplätze sind Europa, Afrika, der Nahe Osten und Teile Amerikas.
Fraktionen:
- Byzanz (Südost-Europa, Orthodox)
- Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (Nordeuropa, Katholisch)
- Vatikanstaat (Südeuropa, Katholisch)(nicht spielbar)
- Engländer (Nordeuropa, Katholisch)
- Franzosen (Mitteleuropa, Katholisch)
- Ägypter (Ost-Afrika, Islamisch)
- Mauren (West-Afrika, Süd-Iberien, Islamisch)
- Azteken (Amerika)(nicht spielbar)
- Mailand (Mitteleuropa, Katholisch)
- Polen (Osteuropa, Katholisch)
- Russland (Osteuropa, Orthodox)
- Spanien (West-Europa, Katholisch)
- Portugal (West-Europa, Katholisch)
- Schottland (Nordeuropa, Katholisch)
- Timuriden (Naher Osten)(nicht spielbar)
- Mongolen (Osteuropa)(nicht spielbar)
- Dänemark (Nordeuropa, Katholisch)
- Ungarn (Südost-Europa, Katholisch)
- Türken (Naher Osten, Islamisch)
- Sizilien (Südeuropa, Katholisch)
- Venedig (Südeuropa, Katholisch)
- Von den 21 Fraktionen kann man 17 selbst spielen.
Das altbewährte Spielprinzip der Vorgänger wurde beibehalten, allerdings sind viele Spieldetails überarbeitet und ergänzt worden. So stehen erweiterte Spieloptionen zur Verfügung. Die Grafik-Engine machte erneut einen Sprung nach vorn, vor allem die Animationen wurden stark verbessert. Das Spiel erschien am 10. November 2006 in Deutschland.
Das Spiel war beim Release jedoch nicht ganz fehlerfrei, ein erstes Update behebt kleinere Fehler, ein zweites (noch ca. 600 MB großes) Update soll in Kürze folgen. [1]
Pressespiegel
Kritiken
- GameStar 12/06:
- Meisterlicher Runden-Echtzeit-Mix.
- Wer gerne intrigiert, taktiert und erobert, kommt am Mittelalter nicht vorbei.
- PC Action 12/06:
- Atmosphärisch unübertroffene Massenschlachten mit tiefgehender Strategie.
- Wenn in Zukunft noch abwechslungsreichere Aufträge hinzukommen, fegt diese Strategieserie mit Sicherheit die Konkurrenz vollends weg.
- PC Games 12/06:
- Medieval 2 macht alles richtig, was man als Fan der Total-War-Serie erwartet!
- Perfekter Runden-Strategie- und Taktik-Mix
- PC PowerPlay 11/06:
- Das geniale Spielprinzip bleibt unangetastet, und stattdessen sorgen die Entwickler mit vielen Verbesserungen für ein noch gelungeneres Spielerlebnis.
Bewertungen in Spielezeitschriften
- GameStar 12/06 91%
- PC Action 12/06 88%
- PC Games 12/06 88%
- PC PowerPlay 11/06 90%
Auszeichnungen von Spielezeitschriften
- GameStar Platin-Award
- GameStar Award (für Langzeitmotivation)
- PC Action Gold Award
- PC Games Silber Award
- PC Games Sound Award
- PC Games Grafik Referenz
- PC PowerPlay Award (für Spieltiefe)
Medieval II: Total War: Kingdoms
Ist die langerwartene Expansion, die im Herbst 2007 erscheint. Anders als bei bisherigen Expansions ist nicht nur eine Kampagne hinzugefügt worden, sondern gleich Vier:
Amerikas Kampagne
Diese Kampagne beginnt im Jahre 1519, als Hernán Cortés und die Spanier in Festland-Amerika ankamen. Wenn man die Spanier spielt, erhält man Unterstützung und Versorgung aus dem Heimatland.
Spielbare Fraktionen:
- Spanien - gelb und rot
- Azteken - hellblau und gelb
- Maya - grün und weiß
- Apachen Stämme - Grasgrün und rot, ähnlich den Farben der Gallier in Rome Total War.
- Chichimeken
- Tlaxcalteken
- Tarascanen
Britannien Kampagne
Das Spiel beginnt im Jahre 1258 und konzentriert sich auf die Kriege der britischen Inseln und die Wikingerinvasionen.
Spielbare Fraktionen:
- England - rot und gelb
- Irland - weiß und grün
- Schottland - dunkelblau und weiß
- Wales - grün und rot
- Norwegen - schwarz und dunkelrot
Kreuzzugskampagne Diese Kampagne, die im Jahre 1174 startet, ist über die Kreuzzüge und der Spieler kann zwischen den Kreuzfahrern und den Muslimen wählen, wer für das Heiliges Land kämpfen soll.
Spielbare Fraktionen:
- Königreich Jerusalem - weiß und gelb
- Fürstentum Antiochia - blau und rot
- Ägypten - gold und schwarz
- Türken - grün und gelb
- Byzantinisches Reich - lila und weiß
Teutonische Kampagne
Angefangen im Jahr 1250, konzentriert sich diese Kampagne auf die Religionskriege in Osteuropa und die Expansion des Deutschen Ordens.
Spielbare Fraktionen:
- Deutscher Orden - weiß und schwarz
- Litauen - gelb und schwarz
- Dänemark - rot und weiß
- Nowgorod - dunkelblau und rot
- Polen - rot und weiß
- Heiliges Römisches Reich - schwarz und gelb
Kritik
Der Spiegel kritisierte die Namensgebung (Zitat: „Eine Frage allerdings muss man stellen: Warum diese Spielereihe den denkbar dummen Titel "Total War" tragen muss“), wobei er sich jedoch über die Gründe dieser Aussage nicht näher äußert.[1]
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Webseite zur Total-War-Reihe (mehrsprachig; benötigt Adobe Flash 8)
- Webseite des Entwicklers (englisch)
- Webseite des Publishers (englisch)
- Medieval-2-Fanseite
- Rome-Fanseite (englisch)
- Rome-Fanseite (englisch)
- Rome-Mod-Seite: Rome - Total Realism (englisch)
- Rome-Mod-Seite: Europa Barbarorum (englisch)
Quellen
- ↑ Spiegel.de: Angespielt: Medieval 2: Total War. 08. Dezember 2006