Niederlenz
Niederlenz | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | #}} [[|]] () |
Bezirk: | Lenzburg |
BFS-Nr.: | 4204 |
Postleitzahl: | 5702 |
Koordinaten: | |
Höhe: | 377 m ü. M. |
Fläche: | 3,26 km² |
Einwohner: | Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“Vorlage:Metadaten Einwohnerzahl (Fehler: Ungültige Zeitangabe)[1] |
Einwohnerdichte: | 1239 Einw. pro km² |
Website: | www.niederlenz.ch |
Karte | |
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Niederlenz (Schweizerdeutsch: Nidrlänz) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Lenzburg im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt im Zentrum des Kantons im unteren Seetal, zwei Kilometer nördlich des Bezirkshauptorts.
Geographie
Das Gelände wird durch ein flaches Plateau geprägt. Durch eine schmale Rinne, die aber kaum mehr als 20 Meter tief ist, fliesst der Aabach in nördlicher Richtung und teilt das Dorf in zwei etwa gleich grosse Hälften. Grössere Erhebungen fehlen völlig. 1977 ergab eine Berechnung, dass sich die geographische Mitte des Kantons Aargau im Lenzhardwald nordwestlich des Dorfzentrums befindet. Dieser Punkt wird seither mit einem Findling markiert. Die Gemeinden Niederlenz, Lenzburg und Staufen sind zu einer zusammenhängenden Agglomeration mit über 13'500 Einwohnern zusammengewachsen, die Grenzen zwischen den drei Orten sind kaum mehr erkennbar. Die nördliche Gemeindegrenze reicht bis an den Dorfrand von Wildegg.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 331 Hektaren, davon sind 94 Hektaren bewaldet und 126 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 430 Metern an der südöstlichen Gemeindegrenze, die tiefste Stelle liegt auf 355 Metern am Aabach.
Nachbargemeinden sind Möriken-Wildegg im Norden, Lenzburg im Osten und Süden sowie Rupperswil im Westen.
Geschichte
Die frühesten Besiedlungsspuren stammen aus der Mittelsteinzeit vor etwa 8000 Jahren. Später besiedelten Helvetier, Römer und Alemannen die Gegend. Allerdings gab es vorerst nur einige Einzelhöfe, eine dörfliche Siedlung existierte noch nicht. Die erste urkundliche Erwähnung von "Nider-Lenz" erfolgte im Jahr 1261. Die Habsburger kauften 1291 das Gebiet vom Kloster Murbach. Erst 1480 findet sich der erste Hinweis darauf, dass Niederlenz ein von Lenzburg getrenntes dörfliches Gemeinwesen war.
1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau; Niederlenz gehörte nun zum Untertanengebiet der Stadt Bern, dem so genannten Berner Aargau und bildete einen Teil des Gerichtsbezirks Rupperswil im Amt Lenzburg. Die Reformation wurde 1528 eingeführt. Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die "Gnädigen Herren" von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Niederlenz gehört seither zum Kanton Aargau.
Seinen Aufschwung verdankt die Gemeinde hauptsächlich der früh erfolgten Industrialisierung. Seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nutzten zahlreiche Fabriken die Wasserkraft des Aabachs, darunter eine Gipsmühle, zwei Schnupftabakstampfen, eine Textilfabrik und eine grosse Mühle. Am 1. Oktober 1895 wurde der Abschnitt Lenzburg - Wildegg der Seetalbahn mit einem Bahnhof in Niederlenz eröffnet; seit dem 2. Juni 1984 wird die Strecke allerdings nicht mehr befahren und dem Zerfall überlassen. Seit 1900 hat sich die Bevölkerungszahl fast vervierfacht.
Sehenswürdigkeiten
Die Mühle am Aabach wurde erstmals 1234 erwähnt. Die ältesten erhalten gebliebenen Gebäudeteile gehen auf das Jahr 1575 zurück; markante Erweiterungen erfolgten 1826 und 1852. Die Gemeinde erwarb die Mühle 1899 und nutzt sie heute als Veranstaltungssaal.
Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Gelb über grünem Dreiberg grünes Lindenblatt." Bereits auf den Gemeindesiegeln des 19. Jahrhunderts ist ein Lindenblatt über einem Dreiberg zu sehen. Allerdings war der Schildgrund damals noch blau; das Wappen entsprach somit nicht den heraldischen Farbregeln und wirkte etwas stumpf. 1953 erfolgte der Wechsel vom blauen zum gelben Schildgrund.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 780 |
1900 | 995 |
1930 | 1550 |
1950 | 1987 |
1960 | 2775 |
1970 | 3027 |
1980 | 3406 |
1990 | 3576 |
2000 | 3846 |
Am 31. Dezember 2006 lebten 4038 Menschen in Niederlenz, der Ausländeranteil betrug 26,7 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 46,8 % reformiert. 31,2 % römisch-katholisch, 9,2 % moslemisch und 1,2 % christlich-orthodox; 1,4 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 82,8 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 4,8 % Italienisch, 3,5 % Serbokroatisch, 2,7 % Türkisch, 1,1 % Albanisch, je 0,7 % Französisch und Portugiesisch.
Behörden
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.
Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:
- Maurice Humard (SVP), Gemeindeammann
- Gabi Lauper (SP), Vize-Gemeindeammann
- Thomas Hofstetter (SVP)
- Jürg Link (SP)
- Thomas Randon (FDP)
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Lenzburg zuständig. Niederlenz gehört zum Friedensrichterkreis Lenzburg.
Wirtschaft
In Niederlenz gibt es rund 1100 Arbeitsplätze, davon 5 % in der Landwirtschaft, 45 % in der Industrie und 50 % im Dienstleistungsbereich. Die bedeutendsten Arbeitgeber sind ein Betonwerk, eine Garnspinnerei, eine Pumpen- und Waagenfabrik sowie eine Papierhülsenfabrik. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in den grösseren Gemeinden der Umgebung wie Lenzburg oder Aarau.
Verkehr
Mitten durch das Dorf verläuft die Hauptstrasse Waldshut - Brugg - Lenzburg – Luzern. Der Anschluss Lenzburg der Autobahn A1 ist etwas mehr als drei Kilometer entfernt. Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch drei Buslinien der Gesellschaft Regionalbus Lenzburg zu den Bahnhöfen von Lenzburg, Wildegg und Mägenwil.
Bildung
Die Gemeinde verfügt über fünf Kindergärten und zwei Schulhäuser, in denen die Primarschule, die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden. Die Bezirksschule kann in Möriken-Wildegg besucht werden. Die nächstgelegene Kantonsschule (Gymnasium) befindet sich in Aarau.