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Revanchismus

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Revanchismus bezeichnet eine auf Rache (frz. revanche) sinnende Haltung von Kriegsverlierern, die auf die gewaltsame Änderung von Friedensbedingungen oder -verträgen gerichtet ist. Das Streben nach friedlichen und einvernehmlichen Veränderungen von Friedensbedingungen im Sinne des völkerrechtlich zulässigen peaceful change heißt hingegen Vertragsrevisionismus.

In Deutschland wird der Begriff vor allem von Kommunisten und "Antifaschisten" als negativ belegtes Schlagwort benutzt, um eine Gesinnung zu verurteilen, die die Oder-Neiße-Grenze und den mit ihr verbundenen Verlust der Ostgebiete des Deutschen Reichs seit dem Zweiten Weltkrieg ablehnt. In der DDR war der Begriff "Revanchismus" fester Bestandteil der politischen Terminologie der SED und wurde polemisch gegen den "Klassenfeind" - vornehmlich im Westen - verwandt.

In Frankreich bezeichnet Revanchismus (fr. revanchisme) eine zwischen dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 und dem Ersten Weltkrieg weit verbreitete nationalistische und deutschlandfeindliche politische Strömung, die die Rückeroberung Elsass-Lothringens zum Ziel hatte.

Wie viele Sachverhalte mit politischer Konnotation wird der Begriff kontrovers diskutiert.

Siehe auch