Sotenkanalen
Der Sotekanal (schwedisch Sode Kanal, Sotenkanal) ist ein rund 4,8 km langer Kanal zwischen Smögen/Kungshamn und Hunnebostrand an der Westküste Schwedens. Rechnet man die eigens erbauten Zufahrten zum Kanal hinzu, erreicht dieser eine Gesamtlänge von etwa 6 km. Erbaut wurde der Kanal in den Jahren 1931 bis 1935. Gustav Adolf, Kronprinz von Schweden übergab den Sotekanal am 15. Juli 1935 seiner Bestimmung. Durch die Entstehung des Kanals wurde die westliche Flanke der Halbinsel Sotenäs zur Insel Söö.
Die Breite des Kanals beträgt 15 Meter, der maximal mögliche Tiefgang 4,5 Meter. Wegen der Errichtung einer Schwenkbrücke über den Kanal gibt es keine Beschränkung der Segelhöhe.
Gründe für den Bau des Kanals
Im wesentlichen gab es zwei Gründe für den Bau des Sotekanals. Der erste Grund für den Kanalbau sind die häufig gefährlichen Strömungs- und Windverhältnisse im nördlichen Skagerrak. Diese schwer einzuschätzenden Verhältnisse führten zusammen mit den häufig nur knapp unter dem Wasserspiegel liegenden Granitfelsen der Schären zu vielen Schiffsunglücken. Der zweite Grund für die Erbauung eines Kanals war die massiv ansteigende Arbeitslosigkeit in der für den Steinbau bekannten Region. Während des vierjährigen Kanalbaus wurden rund 200 vormals arbeitslose Steinarbeiter eingesetzt. Viele Bewohner der Provinz Bohuslän bezeichnen den Kanalbau noch heute als riesige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme.
Bedeutung des Kanals
Aufgrund der zunehmenden Größe wirtschaftlich genutzter Schiffe hat der Sotekanal in dieser Hinsicht nur sehr geringe Bedeutung. Zudem haben die Zielhäfen Smögen/Kungshamn und Hunnebostrand nur eine sehr geringe wirtschaftliche Relevanz.
Große Bedeutung hat der Kanal jedoch für den schwedischen Tourismus. Er wird gerade von Seglern als eines der Highlights eines Skagerrak-Törns bezeichnet. Dies schlägt sich auch in der Anzahl der Schiffspassagen nieder. Passierten im Eröffnungsjahr noch rund 10.000 Schiffe den Kanal sind es heute mehr als 60.000.
Doch nicht nur die Schifffahrt profitierte vom Bau des Kanal: Die umfangreichen Steinarbeiten brachten zahlreiche archäologisch bedeutende Funde zu Tage. So wurden unter anderem mehrere rund 2000 Jahre alte Grabstätten, eine Flöte aus Tierknochen, ein Tongefäß und das versteinerte Skelett eines Riesenalks entdeckt.