John Adams
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John Adams war der erste (1789-1797) Vizepräsident der USA und der zweite (1797-1801) Präsident.
Adams wurde 1797 in der Stadt Quincy geboren. Sein Vater John war Farmer, und in der vierten Generation des Immigranten Henry Adams, der aus Devon, England nach Massachusetts um 1636 übersiedelte; seine Mutter war Susanna Boylston Adams.
John Adams absolvierte das Harvard College 1755, lehrte an der Schule von Worcester und praktizierte als Rechtsanwalt in der Kanzlei von Rufus Putnam. 1758 trat er der Rechtsanwaltskammer bei. Adams betätigte sich schon früh als Schriftsteller und hielt die Entstehung der amerikanischen Kolonien fest.
John Adams war kein populärer Volkstribun wie sein zweiter Cousin Samuel Adams; er nahm eher durch seine Eigenschaft als Verfassungsrechtler Einfluss auf die Geschicke des Staates. Er war zielstrebig, vehement und mutig bei der Verteidigung seiner Ideen. Dies erwies sich gleichzeitig als Hemmschuh für seine politische Karriere.
Seinen Einfluss nutzte er zunächst im Hintergrund der Whigs während der Diskussionen um das Briefmarkengesetz von 1765. Damals schrieb er die Meldungen nach Braintree an den Repräsentanten im Abgeordnetenhaus von Massachusetts. Im August 1765 schrieb Adams anonym vier beachtenswerte Artikel in der Boston Gazette (die auch in London 1768 als A Dissertation über das kanonische und feudale Recht veröffentlicht wurden), in denen er die Konflikte zwischen dem Individualismus und der Herrschaft darlegte; Im Dezember 1765 schrieb er eine Rede für den Gouverneur, in der er das Briefmarkengesetz als rechtswidrig bezeichnete, weil das Gebiet von Massachussettes keinen Vertreter im englischen Parlament hätte. 1768 zog Adams nach Boston. 1770 verteidigte er mit der Hilfe von Josiah Quincy, Jr., die Britischen Soldaten, die nach dem Boston-Massaker vier Einwohner der Kolonie getötet hatten. Der Prozess endete mit Freispruch für den Offizier, der den Einsatzbefehl gegeben hatte und zugleich für die meisten Soldaten; lediglich zwei Soldaten wurden des Totschlags für schuldig befunden.
John Adams war Mitglied des kontinentalen Kongress' von 1774 bis 1778. Im Juni 1775 unterstützte er in der Absicht, die Vereinigung der 12 Kolonien herbeizuführen, die Ernennung von Washington als Oberbefehlshaber der Armee. Sein Einfluss auf die Kolonien war groß und er trieb die Unabhängigkeit der Kolonien von Großbritannien ungeduldig voran. Am 7. Juni 1776 half er bei der berühmten Resolution von Richard Henry Lee, dass ``diese Kolonien - und naturrechtlich sollten sie dies - freie und unabhängige Staaten seien und niemand verfocht diese Resolutionen so eloquent und effektiv vor dem Kongress wie Adams.
Am 8. Juni 1776 wurde er zusammen mit Jefferson, Franklin, Livingston und Sherman in ein Komittee berufen, um die Unabhängigkeitserklärung auszuarbeiten; obwohl die Erklärung durch Thomas Jefferson geschrieben wurde, hatte Adams an den Debatten um die Erarbeitung den größten Anteil.
1778 segelte Adams nach Frankreich um Silas Deane in der Amerikanischen Kommission dort abzulösen. Schon bald kehrte er nach Massachusetts zurück um die Verfassung des Staates von 1780 auszuarbeiten, die noch heute ihre Gültigkeit hat.
Bevor er dies abschlöießen konnte, segelte er erneut nach Europa als Minister mit allen Vollmachten um einen Friedensvertrag und einen Handelspakt mit Großbritannien abzuschließen. Jedoch waren die Prämissen schlecht; die französische Regierung wünschte diese Verbindung nicht. John Jay und Adams misstrauten der französischen Regierung. Gegen die Stimme Franklins beschlossen sie, ihren Auftragdahingehend zu ändern, direkt mit der britischen Regierung zu verhandeln, ohne dass die Franzosen davon informiert worden wären.
1796 besiegte Adams, nachdem Washington einer Wiederwahl seinerseits nicht zugestimmt hatte, in den Wahlen Thomas Jefferson. Seinen Mitbewerber Thomas Pinckney konnte er gegen den Widerstand von Alexander Hamilton und andere Föderalisten ausstechen.
Adams' vier Jahre als Haupt der Exekutive (1797-1801) wurden durch zahlreiche Intrigen geprägt; die Partei der Föderalisten brachte sich durch verschiedene Gesetze in Misskredit. Die Partei selbst drohte aufgrund der Streitereien auseinander zu brechen. Adams und Hamilton wurden erklärte Gegner, mehrere Mitglieder des Adams-Kabinetts hörten auf Hamilton als auf den Präsidenten. Zudem wurden die USA in die europäischen Wirren verwickelt.
1800 sollte Adams erneut als Kandidat der Föderalisten für das Präsidentenamt auftreten, aber er misstraute seiner eigenen Partei, sodass die Popularität seines Gegners, Thomas Jefferson, schließlich seine Niederlage bedeutete. Er zog sich in sein Privatleben zurück. Jefferson starb wie er am 4. Juli 1826.
Weblinks
Vorgänger: George Washington |
Präsidenten der USA | Nachfolger: Thomas Jefferson |
Andere Personen
Siehe auch: John Adams