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Kamień Pomorski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kamień Pomorski
Wappen von Kamień Pomorski Koordinaten fehlen
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Kamień Pomorski
Fläche: 10,75 km²
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe: 10 m n.p.m.
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4324307034−URB
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)
Postleitzahl: 72-400
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZKA
Gmina
Fläche: class="hintergrundfarbe5" | Einwohner: *GemeindeTyp fehlt zur Ermittlung aus Parameter TERYT*
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 4324307034
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Bronisław Karpiński
Adresse: Stary Rynek 1
72-400 Kamień Pomorski
Webpräsenz: www.kamienpomorski.pl

Kamień Pomorski [ˈkamʲɛɲ pɔˈmɔrsci] (deutsch Cammin, auch Kammin) ist eine polnische Kreisstadt in der nordwestlichen Woiwodschaft Westpommern.

Geographische Lage

Datei:Cammingeo.jpg

Die Stadt liegt im Nordwesten der Woiwodschaft Westpommern am Zalew Kamienski (Kamminer Bodden), einer Ausbuchtung der zur Ostsee gehörenden Dziwna (Dievenow). Bis zur Ostsee und dem Badeort Dziwno (Klein Berg) sind es zehn Kilometer, nach Stettin etwa 70 Kilometer.

Geschichte

1107 wird ein wendischer (slawischer) Burgwall erwähnt. Als Anfang des 12. Jahrhunderts Polenherzog Boleslaw III. Schiefmund Pommern erobert, um es zu christianisieren, holt er zu diesem Zweck Bischof Otto von Bamberg in das Land. In diesem Zusammenhang wird 1124 Cammin erwähnt, als sich Otto dort im Juni aufhält, um die Slawen zu taufen. 1128 unternimmt Otto mit Unterstützung des späteren römisch-deutschen Kaisers Lothar III. eine weitere Missionsreise nach Pommern, in deren Rahmen er sich erneut in Cammin aufhält. Der zwischen 1121 und 1135 regierende Pommernherzog Wartislaw I. hat seine Residenz in Cammin. Im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Stolpe wird 1153 als dessen Ordinator der Bischof Adelbertus von Cammin genannt. Jedoch wird das Bistum Cammin erst nach der Unterwerfung Hinterpommerns durch Heinrich den Löwen im Jahr 1175 mit Bischof Konrad I. von Salzwedel offiziell gegründet. Zu dieser Zeit lässt Herzog Kasimir I. den Dom St. Johannis errichten.

Brandenburgische Truppen zerstören 1273 die Ortschaft, die ein Jahr später unter Beteiligung niederdeutscher Einwanderer westlich der Burg wieder aufgebaut wird und welcher 1274 der pommersche Herzog Barnim I. das lübische Stadtrecht verleiht. Die niederdeutschen Zuwanderer besiedeln die Ratswiek, die frühere wendische Siedlung, neu. Die Herzöge Otto I., Barnim III. und Wartislaw IV., Herrscher über Pommern-Wolgast, verkaufen am 16. August 1321 die Stadt für 8.000 Mark an den Camminer Bischof Konrad IV. Im Kampf gegen die im Land marodierenden Raubritter und Plünderer wird Cammin 1417 Mitglied des Wehrbündnisses ostpommerscher Städte gegen "Schinder, Räuber und Bodenstülper". 1418 wird Pommernherzog Bogislaw VIII. in Cammin beigesetzt. Nachdem 1535 in Pommern die Reformation eingeführt wird, wird 1545 der Stettiner Kanzler Bartholomäus Suawe erster evangelischer Bischof.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg kommt Cammin zu Schweden. 1679 erwirbt es Brandenburg im Frieden von Saint-Germain. 1650 verzichtet der letzte Titularbischof von Cammin, Herzog Ernst Bogislaw von Croy, gegen eine Abfindung zugunsten des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg auf seine Rechte im Bistum. Als Anfang des 18. Jahrhundert Cammin vom so genannten Sundzoll befreit wird, lassen sich viele Kaufleute aus Lübeck, Rostock und Stralsund in der Stadt nieder. Nach dem Wiener Kongress gehört Cammin zur preußischen Provinz Pommern und wird 1818 Kreisstadt des Landkreises Cammin. 1876 bis 1913 ist Cammin bei den Wahlen zum preußischen Landtag und zum Reichstag Hochburg der Deutschkonservativen Partei, die jeweils mehr als 50 % der Stimmen erhält. 1881 wird Cammin Solbad. 1892 erhält Cammin eine Eisenbahnverbindung nach Stettin. Bei der Volkszählung 1905 geben in der Stadt 98,6 % der Bewohner die evangelische und 1,0 % die römisch-katholische Konfession an. Zur letzten deutschen Volkszählung 1939 hatte die Stadt 6.070 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges nimmt Cammin Evakuierte aus Lünen auf. Im März 1945 wird die Stadt von der Roten Armee erobert. Während der Kampfhandlungen wird die Stadt zu 60 % mitsamt dem Stadtzentrum zerstört.

Aufgrund des Potsdamer Abkommens kommt die Stadt zu Polen und wird in Kamien Pomorski umbenannt. Fast alle bisherigen Bewohner müssen, soweit nicht im Krieg geflohen, die Stadt verlassen. Die Stadt wird neu besiedelt, zum einen Teil von vertriebenen Polen, insbesondere aus dem heutigen Litauen, zum anderen Teil von Umsiedlern aus Zentralpolen. Nach 1945 erhält die Stadt ein Marineausbildungszentrum. In den 1960er Jahren wird ein Teil der zerstörten Gebäude wiederaufgebaut und die Stadt um neue Wohnsiedlungen vergrößert.

Sehenswürdigkeiten

  • Kathedrale St. Johannes (bis 1535 und seit 1945 katholisch, 1535 bis 1945 evangelisch; frühere Bezeichnung Dom St. Mariae et Johannes baptista, Baubeginn 1175, Orgel 1669 von Michael Birgel)
  • Marktplatz mit Rathaus (Mitte 14. Jh.) und früherem Fachwerkhaus Hoefs (17. Jh.)
  • Wolliner Tor
  • Bischofsschloss (16. Jh.)
  • Ehem. St. Niklauskirche (16. Jh., heute Heimatmuseum)

Städtepartnerschaften

Gemeinde

Zur Stadt- und Landgemeinde Kamień Pomorski gehören folgende 21 Schulzenämter:

Benice (Benz), Buszęcin (Büssenthin), Chrząstowo (Granzow), Chrząszczewo (Gristow), Dusin (Düssin), Grabowo (Grabow), Grębowo (Grambow), Górki Pomorskie (Görke), Jarszewo (Jassow b. Cammin), Jarzysław (Julianenhof), Kukułowo (Kucklow), Połchowo (Polchow), Rekowo (Reckow), Rozwarowo (Ribbertow), Rzewnowo (Revenow), Skarchowo (Scharchow), Stawno (Stäwen), Strzeżewo (Stresow), Szumiąca (Königsmühl), Trzebieszewo (Tribsow) und Wrzosowo (Fritzow).

Umgebung

Die Badeorte Dziwnówek(Berg Dievenow), Dziwnów und Pobierowo (Poberow) befinden sich in der Umgebung von Kamień Pomorski.

Bedeutende Persönlichkeiten