Boris Hoppek
Boris Hoppek (* 1970), in der Graffiti-Szene bekannt als Forty, ist einer der vielseitigsten Künstler Deutschlands. 1990 ging er der gelernte technische Zeichner erstmals mit einer Sprühdose in den Außenraum, damals noch in seiner Heimatstadt Kreuztal bei Siegen. Ob Schablone, einfache Zeichnungen, gemalte Schatten, überarbeitete Werbeplakate oder größere farbige Bilder: Hoppek erweitert ständig sein Repertoire. Er fotografiert hervorragend. Hoppek´s Skulpturen aus Pappe und seine Installationen im Innen- und Außenraum brauchen Vergleiche mit Serra, Beuys oder Kounellis nicht zu scheuen und seine Zeichnungen sind denen von Keith Haring oder Otmar Alt zumindest ebenbürtig.
Spannend dabei: Seine Arbeiten – reduziert aber handwerklich perfekt, oft provozierend, nicht selten deutlich in der Darstellung - gefallen den Großen des Graffiti und das ist für jemanden, der sich weitab von den ausgetretenen Pfaden des Graffiti bewegt nicht unbedingt selbstverständlich. Der kommerzielle Erfolg aber blieb lange aus. Hoppek blieb über Jahre außerhalb der Graffiti-Szene ein Unbekannter, verkaufte wenig.
Umzüge nach Köln, Berlin und schließlich nach Barcelona sorgten zwar für weitere Kontakte zur jeweiligen Kunstszene. Über viel szene-interne Anerkennung aber kam Hoppek jahrelang nicht hinaus. Mit Auftragsarbeiten, z.B. der Gestaltung von Plattencovern und Illustrationen von Büchern (z.B. im Buch „Drogen“, ISBN 3-89602-420-5), wenigen Verkäufen seiner Werke an treue Sammler und der Unterstützung seiner Eltern hielt er sich mehr schlecht als recht über Wasser. Die Kunstszene aber nahm ihn lange nicht wahr.
Das hat sich seit 2005/2006 geändert. Nach Erwähnung in mehreren Buchpublikationen von Bernhard van Treeck wie „Wandzeichnungen“ (ISBN: 3-89535-424-4), „Street Art Köln“ (ISBN: 3-89535-434-1) und den mittlerweile vergriffenen Büchern „Pochoir“, Graffiti Art # und #9 und „Das große Graffiti-Lexikon“ erschienen 2006 gleich zwei liebevoll gemachte hochwertige Bücher bei renommierten Buchverlagen nur über ihn „Tranquillo“ (ISSN 1696-1692) und „Boris Hoppek y Sancho Pansa (ISBN: 3-89955-073-0). Größere Ausstellungen folgten.
Überregional bekannt gemacht hat ihn in 2006 / 2007 die Werbekampagne für den neuen Opel Corsa. Hier sorgen die CMONS, von Boris Hoppek gestaltete Puppen, für internationale Aufmerksamkeit. Puppen wie die C`mons entwirft er schon seit Jahren.
Literatur
- Boris Hoppek: Tranquillo. (ISSN 1696-1692)
- Boris Hoppek y Sancho Pansa. ISBN 3-89955-073-0
- Bernhard van Treeck: Das große Graffiti-Lexikon. Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89602-292-X
- Bernhard van Treeck: Street Art Berlin. Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 1999, ISBN 3-89602-191-5
- Bernhard van Treeck: Wandzeichnungen. Edition aragon, Moers 1995, ISBN 3-89535-424-4
- Bernhard van Treeck: Graffiti Art, Bd.9, Graffiti auf Wänden und Mauern: 9. Schwarzkopf & Schwarzkopf (Deutschland) 1998, ISBN 3-89602-161-3
- Bernhard van Treeck: Street Art Köln. Edition Aragon (Deutschland) 1996, ISBN 3-89535-434-1
Personendaten | |
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NAME | Hoppek, Boris |
ALTERNATIVNAMEN | Forty |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Graffiti-Künstler |
GEBURTSDATUM | 1970 |