Zum Inhalt springen

Burg Landskron (Oberelsass)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. April 2007 um 06:20 Uhr durch 83.228.189.40 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Ruine der Burg Landskron von Tannwald aus gesehen

Die imposante Ruine Landskron liegt im Oberelsass auf dem Landskronberg knapp an der Schweizer Grenze in der französischen Gemeinde Leymen.

1297 wurde die Burg das erste Mal erwähnt. Sie durchlebte als französische Grenzfestung wilde Zeiten. 1813 wurde sie durch gegen Napoleon ziehende bayerische und österreichische Truppen zerstört.

Die wohl grösste Bedeutung erlangte die Landskron, nachdem Louis XIV sich 1681 das ganze Elsass, ausser Mülhausen als 'zugewandter Schweizer Ort', einverleibt hatte. Um seine neuen Ländereien gegen Baden und Österreich, welche sich im Fricktal festgesetzt hatten, zu schützen, beschloss er ein 'Upgrade' der Landskron. Er beauftragte damit den bekanntesten Festungsarchiteten seiner Zeit - Vauban. Dieser legte darauf Louis XIV, entsprechend der strategischen Lage, ein Konzept von drei sich ergänzenden Festungswerken, bestehend aus Neu - Breisach, Hüningen und eben der Landskron, vor, und wurde sofort mit der Ausführung beauftragt. Aber die Landskron dürfte auch dem Meister einiges Kopfzerbrechen bereitet haben. Er sollte aus einem spätmittelalterlichem Schloss eine artillerietaugliche Feste und Militärgarnision für 300 Soldaten einschliesslich Infrastruktur wie Kommandatur, Offiziersmesse, Kantine, Krankenräume, Werkstätten und Stallungen schaffen. Vauban liess um das ursprüngliche Schloss herum einige Bastionen und gegen die Orte Flüh und Mariastein auf den umliegenden Geländeerhebungen verstärkte Vorwerke anlegen. Aus eben diesen Orten stammten die Arbeiter, welche zum Ausbau der Feste gegen Bezahlung rekrutiert wurden. Proteste erfolgten sodann von den Eidgenossen. Der Bau der Feste Hüningen wurde dabei schon als Bedrohung eingestuft. Die Solothurner gelangten gar an den französischen Gesandten und den Gouverneur von Hüningen. Beide beteuerten, dass alles bloss Reparaturarbeiten wären. Zeitgleich begannen die Solothurner ihre Stadtbefestigung zu erneuern...Architekt? - Vauban!...Baukostengarantie? - Louis XIV! Darauf schrieben die Solothurner an die Eidgenössische Tagsatzung, es würden wirklich nur Reparaturen ausgeführt und die bestehenden Festungswerke seien unbedeutend - was für die Landskron auch wirklich zutraf.

Heute wird die Ruine durch aufwändige Sicherungsmassnahmen vor einem weiteren Zerfall geschützt.

Vorlage:Koordinate Artikel