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Rheingold (Schwimmbagger)

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Rheingold war der Name eines Schwimmbaggers, mit dem die Nationalsozialisten von 1938 bis 1943 aus dem Rhein Gold förderten.

Goldgewinnung aus dem Rhein

Bereits die Kelten und Römer fanden im Rhein Gold. Bis ins 19. Jahrhundert war die Goldwäsche eine verbreitete Nebenbeschäftigung der dort ansässigen Bauern, Fischer und Handwerker. An den amtlichen Sammelstellen wurden zwischen 1748 und 1874 366 Kilogramm des Edelmetalls erfasst.

Die Sammler, die sogenannten "Golder", waren zur Abgabe ihrer Funde verpflichtet. Da ihnen das Gold weit unter Wert bezahlt wurde, bestand daneben ein Schwarzmarkt. Die Gesamtförderung wird für die genannte Zeit auf mindestens das Dreifache geschätzt.

Flussbegradigungen und der kalifornische Goldrausch führten im 19. Jahrhundert zum Niedergang dieses Gewerbes.

Das Projekt "Rheingold" und der Schwimmbagger

Die Nationalsozialisten hofften mit den nach wie vor im Rhein vermuteten Goldvorkommen ihrem großen Finanzbedarf abzuhelfen. Das dazu ins Leben gerufene Projekt "Rheingold" begann mit zahlreichen Probebohrungen und Waschversuchen den Oberrhein entlang.

1938 wurde von der Schiffs- und Maschinenbau AG in Mannheim der gleichnamige, damals größte Schwimmbagger Europas gebaut, der stündlich 120 Kubikmeter Kies förderte. Mit ihm wurde ein Altrheinarm bei Steinmauern und Elchesheim-Illingen ausgebaggert.

In gut vier Jahren wurden ganze 300 Gramm Gold gewonnen. 1943 wurde das Projekt klammheimlich begraben.

Reichsmarschall Göring ließ sich von dem Gold einen 30 g schweren "Nibelungenring" anfertigen. Sein Verbleib ist unbekannt, ebenso der des übrigen Goldes.