Megalithkultur
Unter dem Begriff Megalithkultur (von Griechisch Mega (groß) und Lithos (Stein)) werden eine Reihe nicht unbedingt direkt miteinander verwandter Kulturen gefasst. Sie alle zeichnen sich durch die Bauwerke oder einzelne Monumente aus unbearbeiteten Steinblöcken aus, die oft ein Gewicht mehrerer Tonnen hatten.
Die Bauwerke werden je nach Region und Ausführung als Hünengräber, Menhire, Megalithen oder Steinringe bezeichnet.
Mitteleuropa
In Mittel- und Nordeuropa war die Megalithkultur durch die Hünengräberleute, eine jungsteinzeiliche Bevölkerungsgruppe, die Ackerbau und Viehzucht betrieb, vertreten. Diese seit etwa 3500 v. Chr. nachgewiesene Kultur wurde wahrscheinlich durch die vom Orient vordringende Bandkeramikkultur beeinflusst. Die Hügelgräberleute selbst werden der Trichterbecherkultur zugerechnet. Die insbesondere aus Norddeutschland bekannten Hünengräber stellen die Grabstätten dieser Menschen dar; im Inneren des Hügels ist durch große Steine eine begehbare Grabkammer ausgespart.
Bretagne und Großbritannien
Aus der Bretagne und Großbritannien sind Steinkreise bekannt, dessen bekanntester Stonehenge ist. Die genaue Funktion dieser Steinkreise ist nicht bekannt. Neben astronomischen Ausrichtungen werden auch kultischen Zwecke angenommen. Unabhängig von der genauen Funktion deuten diese Bauwerke auf einen hohen Organisationsgrad und weitentwickelte technische Fähigkeiten hin.
Die Windmill-Hill-Kultur, Boynekultur und Carlingfordkultur sind die Träger der Megalithkultur auf den Britischen Inseln.
Iberische Halbinsel
Auf der iberischen Halbinsel ist die Almeriakultur mit den dort entstandenen Megalithmonumenten assoziiert.
Mittelmeerraum
Die Inseln Korsika, Sardinien und Malta besitzen ebenfalls viele megalithische Stätten. Insbesondere die Stätten auf Malta gelten als sehr alt, und geben Einblick in die Frühzeit menschlicher Kulturen.
Weltweit
Im weiteren Sinne finden sich Megalithstrukturen auch in anderen Kulturkreisen, z.B. auf der Osterinsel oder bei den Hochkulturen Mesoamerikas.