Zum Inhalt springen

Joseph Kürschner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. April 2007 um 10:38 Uhr durch Goerdten (Diskussion | Beiträge) (kl. Erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Joseph Kürschner (* 20. September 1853 in Gotha; † 29. Juli 1902 bei Windisch-Matrei, heute Matrei in Osttirol) war ein deutscher Schriftsteller und Lexikograph.

Leben

Kürschner arbeitete einige Jahre als praktischer Techniker, studierte dann mehrere Jahre an der Universität Leipzig und ließ sich, die literarische Laufbahn einschlagend, in Berlin nieder. Schon 1872 hatte er die theaterhistorische Broschüre „Konrad Ekhofs Leben und Wirken“ (Wien) herausgegeben und bearbeitete im Anschluss daran vorzugsweise das Gebiet der Theatergeschichte. Auf eine „Theatralische Nekrologie“ (Berlin 1875) ließ Kürschner zwei Jahrgänge einer „Chronologie des Theaters“ (Berlin 1876 und 1877) und diesen zwei Jahrgänge eines „Jahrbuchs für das deutsche Theater“ (Leipzig 1878-79) und anderes folgen.

1881 übernahm er die Redaktion der Monatsschrift "Vom Fels zum Meer" in Stuttgart, wo er auch die Herausgabe der "Kollektion Spemann" und der „Deutschen Nationallitteratur“ leitete, und wurde in demselben Jahr von Herzog Ernst zu Koburg-Gotha zum Professor ernannt. Zugleich redigierte Kürschner bis 1882 das offizielle Organ der deutschen Autorengenossenschaft „Neue Zeit“ sowie 1885-86 die „Deutsche Schriftstellerzeitung“, veröffentlichte ein „Taschen-Konversationslexikon“ (Stuttgart 1884) und gab (vom 5. Jahrgang ab) den von ihm erworbenen „Allgemeinen deutschen Literaturkalender“ (Stuttgart 1882 ff.) und ab 1886 das „Richard Wagner-Jahrbuch“ heraus.

Kürschner schrieb Beiträge zu Zeitschriften, Sammelwerken, Lexika und zur Theatergeschichte, führte die Neuausgabe (7. Auflage) des Piererschen Universal-Lexikons der Gegenwart und Vergangenheit (mit Stichwortübersetzungen in zwölf Sprachen) zu Ende und begründete zahlreiche Nachschlagewerke. Mit Fedor von Zobeltitz und Gotthilf Weisstein gündete er 1899 in Weimar die Gesellschaft der Bibliophilen.

Werke

  • Quartlexikon. Stuttgart 1888
  • Universal-Konversations-Lexikon. Berlin, Eisenach, Leipzig, (um 1895)
  • Deutscher Reichstag. Biographisch-statistisches Handbuch. Berlin und Leipzig
  • Handbuch der Presse. Für Schriftsteller, Redaktionen, Verleger, überhaupt für alle, die mit der Presse in Beziehung stehen. Berlin 1902