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Hermann von Rosenberg

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Hallo, vorerst möchte ich noch anonym bleiben. Hier mein Rosenberg-Entwurf :

Carl Benjamin Hermann Baron von Rosenberg (* 7. April 1817 in Darmstadt15. November 1888 in 's-Gravenhage) war ein deutscher Naturforscher, Geograph und Zoologe; er gilt als herausragender naturwissenschaftlicher Forscher im Gebiet es damaligen Niederländisch-Ostindien und heutigen Indonesien. Kaum ein anderer Wissenschaftler, gleich welcher Nation, hat im Indischen Archipel mit so viel Fleiß und Ausdauer gearbeitet wie von Rosenberg.

Jugendjahre

Als Sohn des großherzoglich hessischen Obersten Karl Ferdinand von Rosenberg geboren, war er zunächst auf Wunsch seines Vaters für eine Laufbahn beim Militär bestimmt. Schon als Jugendlicher aber zeigte er eine wesentlich größere Vorliebe für Naturstudien und für Schilderungen fremder Länder und Völker.

Sieht man von seiner familiären Erziehung ab, die im Wesentlichen in geordneten Bahnen verlief, drängen sich bezüglich seiner Neigungen und dessen Förderung Vergleiche mit Franz Wilhelm Junghuhn auf. Junghuhn’s Interessen wurden von Hermann Burmeister geweckt und von Christian Hendrik Persoon in die tropische Natur gelenkt. Rosenberg wurde durch seinen Oheim, den Darmstädter Zoologen Johann Jakob Kaup gefördert, der zu dieser Zeit im dortigen Museum assistierte ; er führte ihn nach Abschluß des Gymnasiums in das Zoologie-Studium ein und weckte seine Vorliebe für die Ornithologie.

Die Zeit in Niederländisch-Ostindien

Zu Beginn des Jahres 1839, entgegen dem Wunsche seines Vaters, reiste Rosenberg nach den Niederlanden. Getrieben von einem unbändigen Verlangen, mit eigenen Augen die Tropen zu sehen, ließ er sich in Harderwijk in Niederländisch-Ostindische Kriegsdienste anwerben. Am 23. November 1839 schiffte er sich in Helvetsluis nach Ostindien ein. Erst am 2. Mai 1840, nach einem mehrwöchigen Aufenthalt zu St. George d'Elmina an der Westküste Afrikas, erreichte er sein Ziel Niederländisch-Ostindien.

Sumatra

Kaum in Indien angekommen, wurde er nach Padang an der Westküste Sumatras dirigiert, um Junghuhn bei seinen Untersuchungen in den Battaländern zu assistieren. Im November 1840 verirrte er sich in den Urwäldern Westsumatras, konnte jedoch in höchster Not von Junghuhn geborgen und gerettet werden. Als Folge dieses für ihn schockierenden Ereignisses bekam er einen so heftigen Fieberanfall, daß er die Begleitung und Assistierung Junghuhns quittieren musste. Daraufhin diente er als Unteroffizier in Pertibie, einem entlegenen Aussenposten östlich des sumatranischen Zentralgebirges in der heißen und einförmigen Landschaft Padang Lawas. Unweit der Vereinigung der Flüsse Paneh und Burumon (bzw. Barumun) besuchte er die bereits von Junghuhn erwähnten Hindu-Ruinen und lieferte eine genaue Beschreibung derselben. Nach Räumung des Postens Pertibie, im April 1843, verbrachte er fast 2 Jahre im Garnisonsplatz Tobing, am Südfuß des Lubuk Raja unweit des heutigen Padangsidempuan. Von hier aus nahm er an einer Strafexpedition gegen rebellische Batta-Dörfer teil und bereiste die Provinzen Silindung und Tapanuli.

In den Folgejahren dehnte er sein Forschungsgebiet in Sumatra weit über dasjenige Junghuhns hinaus. Seine persönliche Vorliebe galt stets der Ornithologie. In den übrigen Mußestunden ließ er jedoch keine Gelegenheit aus, ethnologische und naturwissenschaftliche Studien zu betreiben. 1845, 1849, 1850 und 1852 bis 1856 bereiste er das Padanger Oberland, 1847, 1849 und 1852 die Mentawei-Inseln, Engano und die Westküste bei Benkulen. 1853 weilte er in Singkel und auf den Banjak-Inseln, 1854 auf der Insel Nias.

Zu den wichtigsten Resultaten seines 16-jährigen Aufenthaltes auf Sumatra zählen seine Studien und Terrainaufnahmen in der Provinz Singkel, die in fast allen naturwissenschaftlichen Disziplinen viel Neues enthielten, und seine erste zusammenfassende geographisch-ethnologische Darstellung der im Westen vorgelagerten Inselkette von Simeuluë bis Engano.

Batavia, Molukken, Neuguinea, Celebes (Sulawesi)

1856 wurde er zum Adjutant-Unteroffizier befördert und in das Topographische Bureau nach Batavia berufen. Als Assistent der holländischen Regierungs-Commission, nicht zuletzt aber auch in seiner Eigenschaft als brillanter Zeichner, unternahm er 1858 an Bord S. M. Dampfschiff "Etna" eine naturwissenschaftliche Reise in die Molukken und nach Neuguinea. 1859 wechselte er als Beamter für geodätische und naturwissenschaftliche Untersuchungen in den Zivildienst über, ward zum Regierungschef auf der Südküste der Molukken-Insel Seram ernannt und erhielt vom Gouverneur der Molukken den Auftrag, eine Karte der Insel Seram zu entwerfen.

Die bedeutendste Unterstützung seiner naturwissenschaftlichen Neigungen war ein Beschluß des Niederländisch-Indischen Generalgouverneurs vom 4. Juni 1862 mit dem Ziel, die naturkundlichen Sammlungen in Batavia zu bereichern ; mit ihm erhielt Rosenberg von höchster Stelle die Order, Reisen zum Zwecke naturkundlicher Untersuchungen zu unternehmen. Als neuen Standplatz wählte Rosenberg die Molukken-Insel Amboina ; von hier aus besuchte er u. a. Gorontalo auf Celebes, von wo aus er den Nordarm dieser Insel überquerte, sowie die Kei-Inseln, Aru-Inseln und Südoster-Inseln.

Genesung in Europa

Diese ausgedehnten Reisen in viele bis dahin noch kaum betretene Ländereien blieben nicht ohne gesundheitliche Folgen. Im Januar 1866 mußte er einen Genesungsurlaub nach Europa antreten. In seiner Heimatstadt heiratete er am 28. April 1867 Karoline Elisabeth Louise von Breidenbach zu Breidenstein.

Neuguinea

Bereits Anfang 1868 kehrte Rosenberg wieder nach Indien zurück. Von Ternate aus besuchte er noch einmal Neuguinea, wo er geographisch und ethnologisch die Küsten und Inseln der Geelvink-Bai erforschte. Als eine der „besten Partien“ seines Reisewerkes „Der Malayische Archipel“ galten seine Mitteilungen über die Papua aufgrund seiner Beobachtungen in Dorej und dessen Umgebung; sie gehörten seinerzeit zu den besten und ausführlichsten, die bis dahin über die Papua veröffentlicht worden waren („Das Ausland“, 1880, p. 124 ff.).

Rückkehr nach Europa

1871 war Rosenberg endgültig gezwungen, aus gesundheitlichen Gründen Inselindien zu verlassen. Nach seiner dienstlichen Entlassung und Erhalt seiner Pensionierung kehrte er über Ägypten nach Europa zurück. In Darmstadt verfaßte er sein deutschsprachiges Hauptwerk „Der Malayische Archipel“, dem als Klassiker unter den wissenschaftlichen Reisewerken über Inselindien eine herausragende Stellung gebührt. Wegen Verstümmelung seiner rechten Hand diktierte er den Text einem Kammer-Stenographen.

Um seine in den Niederlanden eingelagerten Sammlungen auszuwerten, übersiedelte er 1875 nach 's-Gravenhage, das heutige Den Haag. Einen Teil seiner Schätze übergab er dem Naturkundlichen Museum in seiner Heimatstadt Darmstadt.

Nach dreiwöchigem Krankenlager, am Abend des 15. November 1888, verstarb Rosenberg in 's-Gravenhage. Fünf Tage später wurde er, seinem Wunsche entsprechend, in der Familiengruft in Darmstadt beigesetzt. Seine Witwe überlebte ihn um mehr als 30 Jahre.

Werke

Bücher

  • Reistochten in de Afdeeling Gorontalo, gedaan op last der Nederlandsch Indische Regering, door C. B. H. von Rosenberg, Ambtenaar belast met een natuurkundig Onderzoek. Amsterdam, Frederik Muller, 1865. VIII, 162 S., 1 nn. Blatt. 2 Teile in 1 Band. Mit 9 tlw. farbigen lithographischen Tafeln u. 1 mehrfach gefalteten farbigen Karte.
  • Reis naar de Zuidoostereilanden, gedaan op last der Regering van Nederlandsch-Indië door C. B. H. von Rosenberg, Ambtenaar belast met een natuurkundig Onderzoek. 'S Gravenhage, Martinus Nijhoff. 1867. xl, 125 S. Mit 7 tlw. farbigen Tafeln.
  • Reistochten naar de Geelvinkbaai op Nieuw-Guinea in de jaren 1869 en 1870, door C. B. H. von Rosenberg, Ambtenaar belast met wetenschappelijke Onderzoekingen in Nederlandsch-Indië. Uitgegeven door het Koninklijk Instituut voor Taal-, Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indië. Met Kaarten en Afbeeldingen. 'S Gravenhage, Martinus Nijhoff. 1875. xxiv, 153 S. Mit 21 tlw. farbigen Tafeln (darunter 1 blattgrosse und 1 gefaltete Karte).
  • Der Malayische Archipel. Land und Leute in Schilderungen, gesammelt während eines dreissigjährigen Aufenthaltes in den Kolonien von H. von Rosenberg, königl. Niederländisch-Ostindischer Regierungsbeamter i. P. ... Mit zahlreichen Illustrationen zumeist nach den Originalen des Verfassers und einem Vorwort von Professor P. J. Veth in Leiden. Leipzig. Verlag von Gustav Weigel. 1878. -- 1 nicht nummeriertes Blatt Titel, VI S. Widmung und Vorrede, XVI S. Vorwort, Inhalts-Verzeichniss, Verzeichniss der Abbildungen, S. (7)-615 (Paginierung fehlerhaft!), 1 nicht nummerierte Seite Verlagsanzeige. Mit Porträt des Verfassers mit Faksimile-Unterschrift als Titelbild, 8 (6 ganzseitigen) Holzstich-Abbildungen auf 7 beidseitig mitpaginierten Tafeln, 56 Holzstich-Abbildungen im Text, 1 mehrfach ausfaltbare Karte »Landweg von Gorontalo nach Kwandang aufgenommen und gezeichnet durch H. von Rosenberg.« und 1 doppelblattgroßer »Plan des Pflanzengartens zu Buitenzorg.« - 8°.

Kleinere Schriften

Zahlreiche Aufsätze sind erschienen in folgenden Zeitschriften:

  • Tijdschrift van het Bataviaasch Genootschap
  • Werken van’t K. Instituut voor Indische Taal-, Land- en Volkenkunde
  • Natuurkundig Tijdschrift voor Nederlandsch-Indië
  • Jaarboekje van’t K. Zoolog. Genootschap te Amsterdam

Ornithologische Aufsätze

Ein Teil von Rosenbergs ornithologischen Aufsätzen wurden in den Mitteilungen des Ornithologischen Vereins in Wien publiziert.

Literatur

  • Encyclopaedie van Nederlandsch-Indië s'Gravenhage: Nijhoff, Leiden: Brill; 1917-1939, 2. Auflage, deel 3, S. 636 f.,
  • Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Nederlandsch-Indië Jg. 1889, S. 130-143 (Nachruf)
  • John Bastin, Bea Brommer: Nineteenth Century prints and illustrated books of Indonesia. Utrecht, Het Spectrum, 1979 ISBN 90-274-9628-5
  • Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik XII. Jahrgang, Hartleben's Vlg., Wien 1890, S. 236-238 (Nachruf)
  • Kurt Schleucher: Expeditionen im Malayischen Archipel. Hermann von Rosenberg In: Kurt Schleucher (Hrsg.): Darmstädter draußen. Ihr Leben im Ausland. Zum 650jährigen Stadtjubiläum Darmstadts (1330-1980) Darmstadt, Turris-Vlg., 1980, S. 229-242.

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